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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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süßer als Honig und stärker als Alkohol und floss wie eine angenehme Flamme meine Kehle hinab. Ich vergrub meine Finger so tief in seinem Fleisch, dass es ihm wehtun musste, doch ich konnte mich nicht bremsen. Ich packte ihn noch fester und schluckte gierig sein Blut.
    Von ihm geliebt zu werden, war ein fantastisches Gefühl. Es war, als könnte ich in seiner Seele lesen, und ich staunte immer wieder neu über seine aufrichtige Zuneigung. Ich war überzeugt davon, dass nichts so gut sein konnte wie er. Und ich fühlte, wie sich seine Wärme in mir ausbreitete und jeden negativen Gedanken verdrängte.
    Mein Körper pulsierte im Takt seines Herzschlags. Und mich ergriff ein so lustvolles Wohlgefühl, dass ich glaubte, mein Herz müsse zerspringen.
    Dann spürte ich plötzlich noch etwas anderes. Etwas Düsteres durchzuckte ihn, das den Geschmack seines Blutes veränderte. Und obwohl er meinen Biss noch immer genoss und lustvoll stöhnte, stimmte irgendetwas nicht.
    Fast zu spät bemerkte ich, dass es der Tod war. Ich hatte zu viel von seinem Blut getrunken. Das Leben strömte bereits aus ihm heraus, und wenn ich nicht sofort aufhörte, würde er sterben.
    Trotz dieser schrecklichen Erkenntnis fiel es mir schwer, von ihm abzulassen. Doch dann schmeckte ich es wieder, das Düstere, das eine bittere Angst auf meiner Zunge hinterließ.
    Erschrocken gab ich ihn frei und schluckte das restliche Blut in meinem Mund hinunter, während Jack auf dem Bett zusammenbrach. Er rang nach Luft, und ich wusste nicht, ob ihm das Atmen schwerfiel oder es daran lag, dass er während meines Bisses vergessen hatte zu atmen.
    Wenn Jack aufhörte, mein Blut zu saugen, empfand ich diese Trennung als kalt und schmerzhaft, doch nun, da ich von ihm getrunken hatte, empfand ich etwas völlig anderes. Ich fühlte mich auf eine wirklich wunderbare Weise vollkommen.
    Sein Blut machte mich benommen und alles um mich herum blendete mich. Die Farben waren so grell, dass ihr Anblick beinahe schmerzhaft war. Die Ränder meines Sichtfeldes verschwammen, und ich hatte Schwierigkeiten, mich aufzurichten. Ganz schwach nur nahm ich die Erschöpfung wahr, die Jack ausstrahlte.
    » Jack.« Als ich sein Gesicht berührte, war seine Haut kalt. » Jack. Bist du okay?«
    Ich lauschte, doch ich konnte seinen Herzschlag nicht hören. Ich konnte überhaupt kein Lebenszeichen von ihm wahrnehmen. Und einen schrecklichen Moment lang glaubte ich wirklich, ihn getötet zu haben.
    Doch dann hörte ich Jack tief ausatmen, und sein Herz begann, wieder zu schlagen.
    » Oh mein Gott, Jack!«, rief ich atemlos, als er blinzelnd die Augen öffnete. » Ich dachte schon, du seist tot.«
    » Tot nicht«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. » Aber … du hast eine ganze Menge aus mir herausgesaugt.«
    » Es tut mir leid.« Meine Wangen röteten sich vor Scham und fühlten sich noch heißer an, als sie es ohnehin schon waren.
    » Das braucht dir nicht leidzutun. Ich habe es genossen.« Er seufzte zufrieden. » Du bist so schön. Du glühst richtig.«
    » Du fantasierst wohl, weil du zu viel Blut verloren hast«, sagte ich besorgt. » Soll ich dir etwas zu trinken holen?«
    » Nein. Noch nicht. Ich kann dich immer noch in meinen Adern spüren. Ich möchte dieses Gefühl noch eine Weile genießen.« Er legte die Hand auf meine Wange und ich schmiegte mich an sie. » Ich liebe dich.«
    » Ich liebe dich auch.« Ich küsste seine Handfläche, legte den Kopf auf seine Brust und kuschelte mich an ihn.
    » Nicht dass ich mich beklagen wollte, aber was hat dich dazu veranlasst, das zu tun?« Er kraulte mir sanft und kraftlos das Haar.
    » Ich weiß es nicht. Ich … brauchte es einfach. Ich brauchte dich.« Ich schmiegte mich noch enger an ihn. » Ich weiß nicht, was ich ohne dich täte.«
    » Und ich weiß nicht, was ich ohne dich täte.« Er küsste mich auf den Scheitel. » Hoffen wir, dass wir es nie herausfinden müssen.«
    » Ja, hoffentlich nicht.« Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich umarmte ihn noch fester.
    » Keine Angst, Alice«, murmelte er kurz vor dem Einschlafen. » Wir werden für immer zusammen sein.« Und als ich schließlich selbst einschlief, hatte ich mich fast davon überzeugt, ihm zu glauben.
    Als er später am Abend erwachte, war er so schlecht gelaunt, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Bei Jack hieß schlecht gelaunt zu sein zwar nicht dasselbe wie bei mir, trotzdem schnauzte er mich grundlos an und schimpfte lautstark mit Matilda. Ich

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