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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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ich mich weigerte, im Sonnenlicht loszumarschieren, ließ er mich bis vier Uhr nachmittags schlafen. Ich war mir nicht sicher, wie viel Schlaf er gehabt hatte, denn während ich schlief, hatte er über Handy und Laptop versucht, Peters Aufenthaltsort zu bestimmen.
    Als ich aufstand, beantwortete ich mehrere SMS von Jack, machte mich fertig, und dann ging es los.
    Mehr als zehn Stunden später stand ich mitten in Lappland und bestaunte mit offenem Mund das bunte Schauspiel über mir: Glitzernde grüne Lichter zuckten über den klaren Nachthimmel. Wir überquerten gerade einen Fluss, als ich zufällig nach oben blickte und das Polarlicht über uns tanzen sah. Ich blieb am gefrorenen Flussufer stehen und sah ehrfurchtsvoll in den Himmel. Die Lichterscheinung war so atemberaubend schön, dass sich sogar Ezra die Zeit nahm, sie zu bewundern.
    Ein Rascheln aus dem Wald lenkte mich von dem Naturschauspiel ab. Ich sah etwas Dunkles zwischen den Bäumen und nahm den vertrauten Rentiergeruch wahr. Ein paar Meter flussabwärts jagten sechs große Tiere durch den Wald und setzten über eine Furt im Fluss.
    »Alice!«, flüsterte Ezra und hielt mich mit ausgestrecktem Arm fest.
    »Was denn? Das sind doch nur Rentiere. Du weißt schon, wie die von Santa Claus«, meinte ich, doch er zischte mich an.
    »Die würden mitten in der Nacht nicht so rennen, wenn sie nicht gejagt würden.« Seine Worte gingen, als die Tiere durch den Fluss stürmten, im Platschen des Wassers fast unter.
    Ich hielt mich näher bei Ezra und spähte in den Wald, weil ich sehen wollte, wovor die Rentiere flohen. Ich hoffte, dass es Wölfe waren, hatte jedoch das ungute Gefühl, dass es sich um etwas handelte, das menschenähnlicher war. Als die Rentiere im Wald verschwunden waren, herrschte, abgesehen vom leiser werdenden Hufgetrappel, eine merkwürdige Stille.
    Ich spitzte die Ohren und merkte, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Es war still und doch wieder nicht. Ich sah etwas und sah doch nichts. Jedes Mal wenn ich etwas wahrzunehmen meinte, war es schon wieder weg. Es war, als hätte ein Geist die Rentiere erschreckt. Ich hoffte schon, dass es ein gewöhnliches Feld-Wald-und-Wiesen-Gespenst war, da rief Ezra plötzlich »Alice!« und packte mich am Arm.

Kapitel 6
    Buchstäblich aus dem Nichts sprang direkt vor uns ein Mann in den Fluss. Als sich das schwarze Wasser beruhigte, erhaschte ich im grünen Schein des Polarlichts einen Blick auf ihn.
    Da er kein Hemd trug, kamen seine muskulösen Arme voll zur Geltung. Das schwarze Haar war schulterlang und er sah unglaublich gut aus. Doch etwas an seinen schwarzen Augen beunruhigte mich.
    Er starrte uns an. Das Herz hämmerte mir in der Brust, und ich wollte schon etwas sagen, um die Spannung zu durchbrechen, da bemerkte ich hinter ihm eine Bewegung.
    Jenseits des Flusses schlenderten betont lässig zwei Vampire aus dem Wald. Als sie uns am anderen Ufer gegenüberstanden, sahen sie schon deutlich weniger beeindruckend aus als der Vampir im Wasser.
    Sie waren barfuß und trugen zerlumpte Kleider. Der eine, ein blonder Vampir, blickte uns spöttisch an. Dem anderen dagegen schien die kleine Konfrontation peinlich zu sein. Er trug das dunkelbraune Haar kürzer als die anderen beiden, hatte einen dichten Bart und war kleiner als seine Begleiter, wirkte aber durchtrainiert.
    Seine Augen fielen mir besonders auf. Sie waren sanft und groß und erinnerten mich an einen Hundewelpen.
    Der erste Vampir, der im Wasser stand, duckte sich, bereit zum Angriff. Ich zermarterte mir das Hirn nach einem Ausweg und war mir nicht sicher, ob Wegrennen eine clevere Idee war. Der Vampir musste unglaublich schnell sein, wenn er so aus dem Nichts auftauchen konnte.
    »Wir wollten euch nicht stören«, sagte ich schwach. Ezra drückte meinen Arm.
    Der Vampir im Wasser knurrte mich an.
    »Stellan!«, fuhr der andere mit den freundlichen Augen ihn an. Als der Vampir im Fluss etwas auf Finnisch entgegnete, schnitt er ihm das Wort ab.
    »Ihr seid Amerikaner, oder?«, fragte der blonde Vampir mit einem singenden Akzent.
    »Stimmt«, erwiderte Ezra. »Ich bin Ezra und das ist meine Schwester Alice.«
    »Ich bin Dodge.« Der andere grinste. »Ich komme aus Boston.«
    »Leif«, sagte der freundliche Vampir und deutete auf sich und anschließend auf den Kerl im Wasser. »Das ist Stellan.« Stellan sprach ihn wieder auf Finnisch an, doch Leif schüttelte den Kopf.
    »Was habt ihr hier draußen zu suchen?«, fragte Dodge. »Ihr macht wohl eine

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