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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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hinauf in den Himmel.
    »In dieser Gegend leben die Lykane.«
    Ich hätte gern mehr von ihm erfahren, doch er ließ nichts heraus. Da er auch nicht auf mich wartete, mied ich es künftig, grundlos stehen zu bleiben. Wir wanderten den ganzen Nachmittag durch den Wald. Obwohl die Sonne die ganze Zeit nicht zu sehen gewesen war, spürte ich bei Sonnenuntergang einen Energieschub.
    Ezra war schon am Mittag aufgebrochen, weil es bei Tage unwahrscheinlich gewesen war, dass sich andere Vampire zeigten. Doch als die Nacht uns vollständig umschloss, bestand er darauf, dass ich mich dicht in seiner Nähe hielt.
    Das aufregendste Erlebnis jener Nacht waren ein paar Rentiere, die wir vor uns entdeckten.
    Als die Sonne wieder aufging, war ich völlig entkräftet. Angeblich werden Vampire ja niemals müde und Ezra schien dieser Vorstellung zu entsprechen. Ich dagegen fühlte mich wie gerädert. Nachdem wir den weiten Weg zum Auto zurückgegangen waren, war ich unendlich erleichtert, als ich mich in den Sitz des Range Rovers sinken lassen konnte.
    Der Hunger hatte sich schon ein paar Stunden vorher eingestellt. Ich hatte Ezras Puls wahrgenommen und meine Hände zitterten schon. Das erste Morgenlicht, das durch das Autofenster fiel, machte es nur noch schlimmer. Als wir zum Hotel kamen, sah mir Ezra meinen Durst wohl schon an, denn er legte vorsorglich den Arm um mich, als wir hineingingen. Da es kurz nach sieben Uhr morgens war, war der Frühstücksraum bereits gut besucht. Beim Geruch von Eiern und Hirschwürstchen wurde mir übel. Darüber hinaus umwehte mich der herrliche Duft von Blut, und ich war dankbar für Ezras starken Arm, der mich zu unserem Zimmer manövrierte.
    Dort angekommen, schälte ich mich aus Jacke und Stiefeln.
    »Das war ein verschwendeter Tag«, jammerte ich. Meine Kleider waren schwer und klamm. Ich musste mich beherrschen, sie nicht einfach auszuziehen.
    Da Ezra vor unserem Aufbruch am Tag zuvor die Klimaanlage heruntergestellt und die Badewanne mit Eis und Blutkonserven gefüllt hatte, war das Blut angenehm kühl.
    »Das stimmt nicht.« Ezra kam mit mehreren Konserven aus dem Badezimmer. »Wir haben einiges herausgefunden. Morgen wissen wir besser, wo wir hinmüssen.«
    Die Mahlzeit vor Augen, vergaß ich mein Elend. Ich riss ihm den Beutel geradezu aus den Händen und stürzte das Blut herunter. Ezra sah mir mit einem merkwürdig faszinierten Gesichtsausdruck zu. Eine wunderbare Wärme durchströmte mich und ich hielt die Hand nach einem zweiten Beutel auf.
    Er schüttelte den Kopf. »Mach dich erst bettfertig. Ich habe keine Lust, dich umziehen zu müssen, weil du eingeschlafen bist.«
    »Gut. Guck weg.«
    Er tat wie geheißen und ich zog mich um. Da ich schon furchtbar müde war, dauerte es eine Weile, und als ich mir das Hemd auszog, fiel ich fast nach vorne um. Nachdem ich mir die Schlafanzughose hochgezogen hatte, kippte ich rückwärts aufs Bett. Ich schaffte es nicht, mich noch einmal aufzurichten.
    »Erledigt«, verkündete ich und hielt wieder die Hand auf.
    »Du musst lernen, es ein bisschen ruhiger angehen zu lassen. So viel habe ich nicht dabei«, warnte er mich, reichte mir aber einen weiteren Beutel.
    »Ich dachte, du nimmst immer ein bisschen mehr mit«, sagte ich, bevor ich das Blut herunterkippte.
    »Tu ich auch.« Er sah mich streng an und setzte sich mir gegenüber auf sein Bett.
    »Das ist die Sonne«, sagte ich mit schwerer Zunge. »Das Sonnenlicht laugt mich aus. Ich glaube nicht, dass ich so ein Pensum wie heute noch einmal schaffe. Siebzehn Stunden marschieren - das ist einfach zu viel für mich.«
    »Das ist nicht zu viel für dich.« Er schüttelte den Kopf. »Du hast fast unerschöpfliche Kräfte, Alice. Du musst endlich aufhören, dich wie ein Mensch zu fühlen.«
    »Und du erst!«, brach es völlig sinnlos aus mir heraus.
    Er verdrehte die Augen. »Ja, natürlich.«
    Ich wollte ihn noch etwas fragen, doch das satte Gefühl lullte mich langsam ein. Ezra wollte, dass ich mich besser in den Griff bekam, aber wenn sich jemand nicht im Griff hatte, waren es doch wohl die Lykane. Gegen die war ich wahrlich harmlos.
    »Die Lykane sind schlimmer, oder?«, stammelte ich meine wirren Gedanken heraus.
    »Ich verstehe die Frage nicht.« Ezra stand auf und kam zu mir ans Bett. »Schlaf ein bisschen, Alice. Es war ein langer Tag. Ich decke dich zu.«
    Hatte sich Ezra am ersten Tag von seinem unbedingten Willen, Peter zu finden, antreiben lassen, so ließ er auch am zweiten nicht locker. Da

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