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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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leise, dass ich sie über das Knirschen des Schnees unter unseren Sohlen kaum hörte.
    »Das verstehe ich schon, aber Peter muss es doch wissen. Wie sollen wir ihn sonst finden?«
    »Indem wir ihn riechen, ihn hören, ihn sehen.« Er zuckte die Schultern, verlangsamte aber seine Schritte und sah mich an. »Kannst du ihn noch ... fühlen?«
    Wenn ich in Peters Nähe gewesen war, hatte sich mein Körper automatisch von ihm angezogen gefühlt. Ich hatte instinktiv den Wunsch verspürt, bei ihm zu sein. Bei einer Suchexpedition wäre das durchaus hilfreich gewesen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. Eigentlich glaubte ich es nicht.
    Wenn ich an Peter dachte oder über ihn sprach, machte mir das nichts mehr aus. Da ich nun eine Bindung zu Jack hatte, war zu vermuten, dass die mit Peter nicht mehr bestand.
    »Na ja.« Er beschleunigte seine Schritte wieder, und ich musste mich sputen, um mitzuhalten. »Wir finden ihn trotzdem.«
    Als wir den Fluss überquerten, an dem wir den Lykanen begegnet waren, schlug mir das Herz bis zum Hals. Ezra sah sich nach mir um, und ich verfluchte die Tatsache, dass er meinen Herzschlag hören konnte. Er fragte, ob wir umdrehen sollten, doch ich schüttelte den Kopf.
    Ich hoffte, dass Ezra Peters Spur besser folgen konnte als ich, denn ich konnte nicht einmal die Lykane riechen. Sie hatten einen Wildgeruch an sich, ähnlich wie Rentiere, jedoch etwas schärfer, vielleicht wie ... Tierkadaver.
    Als ein Zweig so laut knackte, dass sogar ein Mensch es gehört hätte, wirbelte ich herum. Ezra stellte sich vor mich, in Verteidigungsstellung. Seit der Überquerung des Flusses war eine Stunde vergangen. Wir befanden uns also tief im Revier der Lykane und bislang hatten wir noch kein einziges Tier gesehen. Ich sog tief die Luft ein, konnte aber nur die Kälte riechen, Schnee, Bäume, Waldboden, vielleicht eine Eule ...
    Ich hörte das Schlagen von Flügeln, gefolgt vom Rascheln der Zweige, und sah vor dem Mond eine große Eule aufsteigen. Erleichterung durchströmte mich, doch Ezras Anspannung ließ nicht nach, sondern wurde womöglich noch stärker. Da hörte ich noch etwas anderes.
    Es war das leise Knirschen von Schritten im Schnee, leiser als Hufe, leiser als Schuhe. Barfuß .

Kapitel 7
    Ich sah den Lykan im Mondlicht. Er kam auf uns zu, die Hände erhoben, um uns zu zeigen, dass er uns nichts tun wolle.
    Es war Leif, der freundliche Vampir mit den großen braunen Augen. Er trug dieselben Kleider wie einige Tage zuvor und war womöglich noch dreckiger. Ezra dagegen wirkte für eine Mitternachtswanderung allzu geschniegelt. Er trug einen schwarzen Kaschmirpulli mit dickem Rollkragen und schien auch sonst einer vollkommen anderen Spezies anzugehören als Leif.
    »Ich bin allein«, verkündete Leif, als er näher kam.
    Er blieb einen guten Meter vor uns stehen, näher, als mir lieb war. Ezra schirmte mich mit seinem Körper ab.
    »Ich bin allein. Ich weiß, ihr traut mir nicht, aber es stimmt«, sagte Leif. Dem Akzent nach war er Amerikaner, vielleicht auch Kanadier. Er schob sich eine Strähne seines dicken Haars aus der Stirn und biss sich auf die Lippen. Sein Blick huschte zwischen uns hin und her und wanderte schließlich hinauf zum Mond.
    »Die anderen sind zum Jagen in Schweden«, fuhr Leif fort, als hätten wir danach gefragt. »Dodge war sich sicher, dass er euch vertrieben hat.«
    »Aber du warst dir nicht sicher?«, fragte Ezra mit starrem Blick. Leif antwortete mir einem Schulterzucken und senkte den Blick zu Boden. »Bist du deshalb dageblieben? Um zu sehen, ob wir zurückkommen würden?«
    »Vielleicht«, sagte Leif und fügte dann schnell hinzu: »Es ist nicht, wie du denkst.«
    »Du weißt ja nicht, was ich denke«, sagte Ezra gleichmütig.
    Leif trat von einem Fuß auf den anderen und sah wieder zum Mond hinauf. Er rieb sich die Arme und schien etwas sagen zu wollen, fand aber nicht die richtigen Worte.
    »Ihr sucht Peter, oder?«, fragte er schließlich. Ich erstarrte. »Ich will ihm nichts tun. Er hat meinen Bruder umgebracht, aber es war Notwehr. Krist ist ausgeflippt und ... Peter hatte hier nichts zu suchen«, fuhr Leif fort. »Er wollte in das Rudel ›reinschnuppern‹, aber so funktioniert das nicht. Gunnar hat ihn alle Probeaufgaben machen lassen und eine davon war Krist. Aber dann hat Peter gewonnen ...« Er sah uns reumütig an, mit großen und ernsten Augen. »Es war nicht fair, was sie mit ihm gemacht haben. Was sie immer noch mit ihm machen.«
    »Immer noch?« Ich

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