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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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nette kleine Wanderung?«
    Auf diese Frage gab es keine befriedigende Antwort. Wir sahen wirklich nicht gerade wie Urlauber oder Skifahrer aus, und wahrscheinlich hatten wir die Lykane vor uns, die es auf Peter abgesehen hatten.
    »Meine Schwester ist noch nie hier gewesen«, sagte Ezra, die Worte sorgfältig abwägend. »Sie wollte die Gegend kennenlernen.«
    »Es gefällt mir hier«, fügte ich hinzu. Ezra warf mir einen warnenden Blick zu.
    Dodge kicherte, doch das brachte Stellan nur weiter auf die Palme. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Dodge und Leif fanden uns wohl irgendwie kurios, Stellan dagegen betrachtete uns offenbar als Gefahr.
    Stellan rief Leif etwas auf Finnisch zu, ohne den Blick von uns abzuwenden. Ezra verstand alles, was er sagte, stellte sich aber dumm.
    »Wisst ihr denn nicht, dass das unser Revier ist?«, fragte Dodge, als Stellan seine Schimpftirade beendet hatte.
    »Nein. Das ist doch ein Nationalpark, oder?« Ezra tat verwirrt. Leif und Dodge tauschten Blicke aus, kamen aber wohl zu dem Schluss, dass sie von unserer Seite nichts zu befürchten hatten.
    »Das ist Lykan-Gebiet.« Leif sah uns mit ernstem Blick an. »Es ist besser, wenn ihr euch hier nicht herumtreibt.«
    »Wir werden in Zukunft vorsichtiger sein«, entschuldigte sich Ezra.
    »Das will ich euch auch geraten haben«, sagte Dodge, der seinen anfänglichen Humor offenbar verloren hatte. Sein Gesichtsausdruck wurde hart, seine Stimme gebieterisch. Er wollte uns offensichtlich Angst einjagen.
    Ezra nickte ihnen zu und führte mich auf dem Weg, den wir gekommen waren, wieder zurück. Die Lykane bewegten sich nicht, und ich spürte ihre Blicke im Nacken, als wir eilig in den Wald verschwanden. Ezra hatte die Hand auf meinem Rücken und drängte mich zur Eile. Mehrmals setzte ich dazu an, etwas zu sagen, doch jedes Mal brachte er mich zum Schweigen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte ich, als wir endlich beim Auto angekommen waren und Ezra die Tür aufschloss.
    »Steig ein«, befahl Ezra und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Es ist erst halb zwei. Wir haben noch jede Menge Zeit, nach Peter zu suchen.«
    »Wenn die uns heute Nacht noch einmal im Wald erwischen ...« Er brach ab.
    Ehe er sich auf den Weg über die verschneiten Straßen machte, verriegelte er das Auto von innen. Immer wieder sah er in den Rückspiegel. Ich drehte mich um, schon halb in der Erwartung, von einem Rudel Wölfe verfolgt zu werden. Doch da war nichts als die leere, schneebedeckte Straße.
    »Was ist los? So schlimm kamen die mir gar nicht vor. Abgesehen von dem Finnen im Fluss sahen sie aus wie gewöhnliche Vampire«, sagte ich.
    »Das war nicht das ganze Rudel.« Seine Augen huschten wieder zum Rückspiegel. »Die sind uns gefolgt, deshalb wollte ich nicht, dass du im Wald etwas sagst. Jetzt haben sie uns gesehen und kennen unser Auto. Heute Nacht können wir nichts mehr ausrichten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube, du leidest unter Verfolgungswahn.« Doch sein entschiedener Tonfall hatte mich erschüttert.
    Auf der Straße lag Schnee und stellenweise Eis. Schilder am Straßenrand warnten vor Rentierwechsel. Dennoch beschleunigte Ezra das Tempo und hatte den Blick mehr im Rückspiegel als auf der Straße vor uns.
    »Ich will dir keine Angst einjagen«, sagte er.
    »Danke«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht genau, wie viele Lykane noch zum Rudel gehören. Es waren schon fünfzehn oder zwanzig, manchmal aber auch nur vier. Das hängt ganz von seiner Laune ab. Manchmal rottet er das ganze Rudel aus, einfach so aus Spaß, und fängt wieder neu an.«
    »Von wem redest du eigentlich?« Ich sah ihn fragend von der Seite an.
    »Gunnar.« Sein Blick wanderte wieder zum Rückspiegel, als könne der Kerl bei der bloßen Erwähnung seines Namens auftauchen. »Er führt schon seit fast drei Jahrhunderten ein Rudel in Lappland. Die Lykane überwintern hier und verbringen den Sommer in Russland und Sibirien.«
    »Woher weißt du, dass er immer noch der Anführer ist?«, fragte ich.
    »Es ist gut fünfzig Jahre her, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen habe«, räumte Ezra ein. »Aber als man mir von Peters Problemen berichtete, fiel auch der Name Gunnar.«
    »Dann wusstest du also, was uns erwartet, als wir herkamen?« Ich sah ihn durchdringend an und er verzog den Mund. »Warum macht dir das dann solche Angst? Du wusstest doch, mit wem du es zu tun hast.«
    »Ich habe gehofft, dass ich ihm aus dem Weg gehen kann. Ich dachte, wir finden Peter und sind

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