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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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unserer Bindung hatte er mich jemals so angesehen.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist ein idiotischer Plan.«
    »Er entspricht so ziemlich deinem Plan«, sagte ich.
    »Ich lasse dich nicht allein hier zurück.«
    »Aber du hast doch gesagt, sie bringen mich sowieso um. Auf diese Art könntest du es den Bastarden wenigstens heimzahlen, dass ...« Ich brach ab. Dass Ezra womöglich tot war, war zu schrecklich, als dass ich es laut hätte aussprechen mögen.
    »Du bist ihnen hier vollkommen schutzlos ausgeliefert. Du hättest keine Chance«, sagte er kopfschüttelnd. Er schien der Unterhaltung müde zu sein und stand auf.
    »Was dann? Erst bringst du mich fast um und dann spielst du plötzlich den Beschützer?« Ich rümpfte die Nase über seinen Hochmut.
    »Um Himmels willen!« Peter verdrehte die Augen. »Ich habe es so satt, mir das immer wieder anhören zu müssen! Ich habe es getan, weil ich dich geliebt habe, Alice!« Er bereute seine Worte sofort und starrte ins Leere.
    »Das ist aber eine merkwürdige Art, seine Liebe zu zeigen!« Ich provozierte ihn absichtlich. Wenn eine Rettungsaktion für Ezra nur möglich war, indem Peter ohne mich loszog, dann musste ich ihn wütend auf mich machen.
    »Ich wollte dich nicht umbringen! Ich wollte mich umbringen!« Er rieb sich die Augen und sah aus, als hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen. »Jack war im Haus. Ich wusste, dass er dich vergötterte. Als ich dich in der Küche geschnappt habe, kam er sofort zu deiner Rettung. Ich dachte, wenn er mich dabei erwischt, wie ich dir das Leben aussauge, würde er mich sofort töten.« Erschöpft stieß er die Luft aus. »Mir war klar, dass er eine bessere Partie für dich ist als ich. Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen.«
    Ich war zu überrascht, um etwas zu sagen. Ich hatte immer angenommen, dass Peter mich hasste. Dabei hatte er mich so sehr geliebt, dass er bereit gewesen war, für mein Glück zu sterben. Mein Herz pochte dumpf in meiner Brust und ich rang verzweifelt nach Worten. »Hör auf, mich so anzusehen«, fuhr Peter mich an, als sich unsere Blicke schließlich begegneten. »Was ist daran so merkwürdig, dass ich dich nicht sterben lassen will? Glaubst du wirklich, dass sich Ezra für mich aufopfern würde, wenn ich so ein Psychopath wäre?«
    »Peter, es tut mir so leid«, flüsterte ich kraftlos.
    »Hör auf!«, wiederholte Peter. »Ezra ist da draußen unterwegs! Um ihn müssen wir uns Sorgen machen, nicht um uns! Es gibt nicht einmal ein ›Wir‹!«
    »Du hast recht.« Ich schüttelte den Kopf, als ließen sich damit sämtliche wirren Gedanken aus meinem Kopf verbannen.
    Doch das fiel mir schwer. Ich sah die Dinge nun völlig anders. Dass Peter versucht hatte, mich umzubringen, war für mich immer eine Art Rechtfertigung dafür gewesen, mit Jack etwas anzufangen und mich in ihn zu verlieben.
    Doch wenn es in Wahrheit ein Selbstmordversuch gewesen war, wenn er mich so sehr geliebt hatte, dass er bereit gewesen war, mich aufzugeben, dann sah die Sache völlig anders aus: Trotz der Bindung zwischen uns und trotz seiner aufrichtigen Liebe für mich war ich einfach mit seinem Bruder durchgebrannt.
    Peter sagte nichts und auch ich schwieg. Ich wusste nicht, ob er sich einen anderen Plan ausdachte. Mein Kopf war jedenfalls wie leergefegt. Peter hatte mir sämtlichen Wind aus den Segeln genommen.
    Ein dumpfer Schlag an der Tür unseres Hotelzimmers riss mich aus meinen Gedanken. Es klang, als sei etwas Schweres dagegengefallen. Ich sah Peter an, der den Blick auf die Tür geheftet hatte. Als er langsam hinging, hielt er sich zwischen mir und der Tür, sodass ich aus der Schusslinie war, falls ein Lykan durch die Tür stürmen sollte.
    Als sie sich plötzlich öffnete, wurden wir etwas gewahr, das fast so erschreckend war wie ein Lykan.

Kapitel 10
    Ezra lehnte in der Tür. Er sah schlimmer aus, als ich es mir je hätte vorstellen können. Er war totenbleich, und seine Kleider, der schwarze Pulli und die Jeans, die er auch in der Nacht zuvor getragen hatte, waren zerrissen und verdreckt. Als er ins Zimmer taumelte, fing ihn Peter auf und stützte ihn.
    Am Hals und an den Handgelenken hatte Ezra Bissspuren. Das Revier der Lykane war fast eine Autostunde weit entfernt, viel Zeit, in der die Wunden hätten heilen können. Trotzdem waren die Bisse noch rot und geschwollen und Ezra war völlig ausgelaugt.
    »Er braucht rasch Blut«, sagte Peter und bedeutete mir, Ezra zu halten. Während er ins Bad lief und

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