Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
Vom Netzwerk:
typische Student. »Warum geht er dann nie in die Kunsthochschule? Warum ist er die ganze Zeit hier?«
    »Er geht hin, wenn ihm danach ist«, erklärte Milo. »Und hier ist es angenehmer als im Studentenwohnheim. Außerdem habe ich ihn gerne um mich.«
    »Unser Haus steht jedem offen, der es braucht.« Mae klang verärgert. »Wer ein Dach über dem Kopf braucht, sei er Vampir oder nicht, ist uns willkommen. Du würdest nicht glauben, wie viele Leute schon bei uns gewohnt haben. Ezra pflegt grundsätzlich ein offenes Haus. Unsere Tür steht jedem offen. Buchstäblich jedem.« Sie legte ein gefaltetes Handtuch in den Wäschekorb und lehnte sich einen Augenblick zurück, als wäre sie plötzlich zu müde, um weiterzumachen. »Außer meiner Familie. Außer denen, die mir am Herzen liegen.«
    »Mae, du weißt doch, dass es darum nicht geht«, sagte Milo sanft. Er wollte ihr die Hand auf die Schulter legen, doch da kam wieder Bewegung in sie, und sie zog das nächste Handtuch aus dem Trockner. »Und du hast uns. Vergiss das nicht. Wir sind auch deine Familie.«
    »Du weißt, dass ich euch vergöttere, aber ...« Sie hielt das Handtuch vor die Brust und brach ab.
    »Hast du schon eine Entscheidung gefällt?«, fragte ich vorsichtig. »Was du tun wirst?« Soweit ich wusste, wollte sie ihre Urenkelin tatsächlich verwandeln. Ezra hatte ihre Meinung nicht ändern können.
    »Nein.« Mae schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Ich weiß es nicht.«
    Sie rieb sich die Stirn und lächelte Milo traurig an. »Ich meine, wenn ich weggehe, kommt ihr mit eurer Wäsche schon zurecht, oder?«
    »Wir wollen doch nicht, dass du nur wegen der Wäsche bleibst«, sagte Milo entsetzt. »Du bist das Herz der Familie. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das wäre ohne dich.«
    »Das weiß ich, mein Lieber.« Sie berührte sanft sein Bein. Dann legte sie weiter die Wäsche zusammen, allerdings eher so, wie man es von ihr gewohnt war. »Ich habe noch Zeit, darüber nachzudenken. Noch habe ich Zeit.«
    »Alice!«, rief Jack vom Flur her. »Alice? Wo bist du? Bist du fertig?«
    »Ich muss los.« Ich nickte zur Tür hin. »Wir gehen in den Zoo.«
    »Viel Spaß«, sagte Milo und winkte mir kurz zu, doch seine Aufmerksamkeit galt noch Mae. Sie knabberte auf den Lippen herum und merkte nicht einmal, dass ich ging.
    Im Wohnzimmer nötigte Ezra Peter, einen Dokumentarfilm über die Erde anzusehen, weil er auf dem neuen Fernseher so fantastisch wirkte. Jack nahm meine Hand. Während er sich verabschiedete, bedachte mich Peter mit einem merkwürdigen Blick. Ich trieb Jack zur Eile an, denn ich war mir nicht sicher, wie gut ich meine Gefühle vor Jack würde verbergen können.
    Vielleicht musste ich mit Milo über alles reden. Er wäre bestimmt sehr enttäuscht von mir, doch er würde mir helfen, falls es überhaupt etwas zu helfen gab. Wir kamen früh genug in den Zoo, dass Jack die Otter und die Präriehunde noch bewundern konnte. Auch bei den Fledermäusen verbrachten wir viel Zeit. Jack amüsierte sich köstlich, ich hatte ebenfalls meinen Spaß. Das Beste am Zoo war, dass die Gäste überwiegend Kinder waren, die anders auf Vampire reagierten als Erwachsene. Nur wenige Leute starrten uns an, und der eine oder die andere hielt weniger Abstand, als es die Höflichkeit erfordert hätte, doch das steckte ich problemlos weg. Jack fiel es nicht einmal auf.
    Der Höhepunkt des Ausflugs war die Delfinshow. Jack hatte uns Sitze in der ersten Reihe besorgt, sodass wir pitschnass wurden, wenn die Tiere ins Wasser sprangen. Nach der Vorführung gingen wir ins Untergeschoss, um sie im Aquarium noch ein wenig zu beobachten. Ich stand am Fenster und sah zu, wie sie fast tanzend umeinander herumschwammen.
    »Weißt du, ich bin auch mal mit Delfinen geschwommen«, sagte Jack beiläufig. »Mae hatte sich das immer gewünscht. Wir sind nach Florida geflogen und haben den ganzen Tag im Meer verbracht. Wir haben dafür bezahlt, es waren also keine wilden Delfine. Aber es war unheimlich beeindruckend. Wir haben Peter gefragt, ob er mitkommt, aber er wollte nicht. Er hat gesagt, Delfine seien nur große Fische, und er finde es nicht besonders aufregend, mit Fischen zu schwimmen.«
    »Aber Delfine sind Säugetiere!« Das kleine Mädchen, das neben mir gestanden und sich die Nase an der Fensterscheibe plattgedrückt hatte, klang fast beleidigt.
    »Ja, ich weiß«, sagte Jack und grinste sie an. »Aber mein Bruder glaubt, es seien Fische.«
    »Dein Bruder

Weitere Kostenlose Bücher