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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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seinem Schoß Platz und legte den Kopf auf seine Schulter.
    »Vielleicht sollten wir uns eine Katze anschaffen«, sagte Jack. Matilda saß auf dem Boden direkt vor dem Fernseher und betrachtete hoch konzentriert ein Kätzchen, das hinter einem Bindfaden herjagte. Jedes Mal wenn das Kätzchen miaute, drehte sie mit gespitzten Ohren den Kopf hin und her.
    »Sie würde die Katze wahrscheinlich auffressen.«
    »Oh, das würde sie nie tun. Mattie tut keiner Fliege etwas zuleide, nicht wahr, mein Mädchen?« Seine Stimme wurde höher, als er mit ihr sprach. Sie sah sich zu ihm um und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. »Siehst du? Völlig harmlos.«
    »Das ist ja wohl kaum eine ernst zu nehmende Aussage«, lachte ich. »Und außerdem ist das noch lange kein Grund, sich eine Katze zuzulegen. Man schafft sich doch keine Katze an, damit der Hund etwas zum Spielen und womöglich zum Fressen hat.«
    »Für mich klingt das ganz vernünftig.«
    Als wir nach Hause gekommen waren, war ich satt gewesen und hatte daher niemandes Herzschlag bemerkt. Jacks und Milos Puls nahm ich allerdings unbewusst immer wahr. Ohne mich darauf zu konzentrieren, spürte ich es, wenn ihr Puls sich beschleunigte.
    Plötzlich hörte ich oben Milos Herz panisch rasen. Sein Puls war wohl schon vorher hoch gewesen, allerdings nicht aus Angst. Nun roch ich auch Blut. Ich sprang von Jacks Schoß, der ebenfalls aufstand, da er es auch bemerkt hatte.
    Ehe ich etwas tun konnte, hatte Milo schon losgeschrien.
    »Hilfe! Oh mein Gott, Hilfe!«, brüllte er aus vollem Hals. Ich raste die Treppe nach oben. Jack überholte mich und Ezra und Mae folgten ihm auf dem Fuß.
    Als ich am Kopf der Treppe ankam, waren Peter und Jack bereits in Milos Zimmer. Milo stand noch im Flur, ohne Hemd und leichenblass. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und Tränen liefen ihm über das Gesicht.
    Seine Wangen waren unnatürlich rot und setzten sich von der ansonsten blassen Haut ab. An den Lippen klebte frisches Blut und ein paar verschmierte Spritzer sprenkelten seine bloße Brust. Er starrte in sein Zimmer, während Ezra an mir vorbei durch die Tür eilte. Da drehte sich Milo zu mir um.
    »Ich habe Bobby umgebracht.«

Kapitel 22
    Milo sah aus, als würde er nach diesem Geständnis in Ohnmacht fallen. Ich schlang die Arme um meinen Bruder und spähte an ihm vorbei in sein Zimmer. Mae stand hinter mir.
    Die drei im Zimmer verstellten mir teilweise den Blick, doch ich konnte sehen, dass Bobby reglos auf dem Bett lag. Peter kniete neben ihm und Ezra hatte sich über Bobby gebeugt. Jack stand direkt vor der Tür, die Arme verschränkt.
    »Es wird alles gut«, tröstete ich Milo, der still vor sich hin weinte. Er hatte einen Schock.
    »Ich brauche 0 negativ!«, rief Ezra.
    »0 negativ?«, wiederholte Jack.
    »Ja! Schnell!«, brüllte Ezra. Jack raste an mir vorbei und lief die Treppe hinunter. »Wo ist Mae? Ich brauche eine Infusion!«
    »Ich bin schon unterwegs!« Mae stürzte ebenfalls die Treppe hinunter.
    »Lebt er noch?«, fragte ich.
    »Bring Milo nach unten!«, knurrte Peter und sah mich finster an.
    Ich lauschte auf Bobbys Herzschlag, doch über das wilde Pochen von Milos und meinem Herzen konnte ich nichts anderes hören. Das hatte allerdings nichts zu bedeuten, denn wenn er viel Blut verloren hatte, schlug sein Herz wahrscheinlich zu schwach, als dass ich es bei dem Tumult hätte wahrnehmen können.
    »Alice!«, rief Jack, der die Treppe wieder nach oben spurtete. »Bring Milo hier weg! Er muss das nicht sehen, okay?«
    Mit aller Kraft zog ich Milo weg. Ich hatte keine Ahnung, wo ich ihn hinbringen sollte. Als wir am Treppenabsatz angekommen waren, kam uns Mae schon wieder entgegen.
    »Es wird alles gut, Lieber«, versprach Mae mit einem traurigen Lächeln, doch Milo schien sie gar nicht zu hören. Er wirkte wie betäubt.
    Da er nichts mitbekommen sollte und ich ihm die Blutspritzer entfernen wollte, brachte ich ihn in das große Badezimmer im Erdgeschoss. Ich machte den Wasserhahn auf, um die Geräusche aus dem ersten Stock zu übertönen, und setzte Milo auf den Toilettensitz. Dann wischte ich ihm mit einem nassen Waschlappen Brust und Mund ab.
    »Habe ich ihn wirklich umgebracht, Alice?«, fragte Milo mit leerem Blick.
    »Die anderen helfen ihm«, wich ich einer klaren Antwort aus. »Sie haben mir das Leben auch schon einmal gerettet. Ezra kennt sich mit Bluttransfusionen wirklich gut aus.«
    »Ich habe nicht einmal ...« Seine Stimme verlor sich. »Wir haben

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