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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Ich reite gern, und ich vermisse die Kühe. Ich liebe die Kälbchen, Eis aus frischer Sahne und warme Eier, die eben noch unter der Henne lagen. Beim Reiten habe ich mehr Preise gewonnen als irgendwer sonst in meiner Familie. Und Erasmus, der gefährliche alte Stier? Das ist meiner. Er hat das Blaue Band gewonnen – landesweit. Als er zu uns kam, war ich fünfzehn. Jetzt ist er ein alter Knacker und der Vater von Hunderten. Ich habe einen grünen Daumen wie meine Mutter. Egal, was ich in den Boden stecke, es wächst. Einmal habe ich sogar einen Felsbusch gezogen.“ Als er sie erschrocken ansah, verdrehte sie nur die Augen, und er erholte sich wieder. „Ich bin halt eins dieser guten alten Mädels vom Lande. Stiefelgröße einundvierzig, und bis in die letzte Klasse habe ich an der Highschool immer alle Jungs überragt. Mein Dad nennt mich solide. Also zuverlässig. Nicht gerade die Art von Frau, die Männer anziehend finden. Ich ziehe … Welpen an. So ist das.”
    Er lächelte breit und zeigte ihr dabei seine strahlend weißen Zähne und dieses Grübchen, das einen verrückt machen konnte. „Ist das wirklich so?”
    „
Dein
Typ bin ich bestimmt nicht. Ich habe noch nie einen Stringbikini besessen und wüsste nicht mal, was ich damit anfangen sollte. Vielleicht als Zahnseide benutzen? Ist es das?”
    Er lachte. „Es gibt Dinge, die sind viel sexyer als Stringbikinis.”
    „Ach ja?”, fragte sie. „In dem Moment, als ich hörte, wie du davon geschwärmt hast, dich unter Hunderten von Stringbikinis zu verlieren, ist in meinem Kopf ein Bild entstanden, das ich nicht mehr losgeworden bin. Wie so ein blödes Lied, das einem zum Ohrwurm wird.”
    „Ach du lieber Himmel, machst du da nicht aus einer Mücke einen Elefanten?”, fragte er amüsiert.
    „Keine Ahnung, was du meinst”, erwiderte sie, obwohl sie es
sehr
genau wusste. Sie war eine schreckliche Lügnerin. „Verstehst du, da wusste ich nicht mal, dass du nicht dein Vater bist, also ich meine, ich hatte keine Ahnung, dass du jetzt der Tierarzt bist, bevor du bei Jack aufgetaucht bist. Und heute beim Backen haben meine Eltern mir erzählt, dass monatelang über nichts anderes geredet wurde, als du damals hergekommen bist, um die Praxis zu übernehmen. Ich glaube, du hattest deine Freundin mitgebracht. Eine schöne, schicke Frau aus Hollywood.”
    Völlig verblüfft starrte er sie an. „Das gibt’s doch nicht”, sagte er. Dann lachte er schallend. „Das wird erzählt?”
    Leicht verlegen antwortete sie achselzuckend: „Ich weiß nichts davon, dass sich überhaupt noch jemand irgendwas erzählt, und ich weiß auch nicht, wer außer meinen Eltern das so gesehen hat.”
    Lange lachte er nur, schließlich hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Okay, hör zu. Sie war meine Verlobte, verstehst du? Aber es war mein Fehler, sie hier raufzubringen, denn sie war viel zu jung. Ich muss völlig den Verstand verloren haben. Sie war nicht bereit für die Ehe. Gott sei Dank. Und sie war auch keine Hollywoodfrau, obwohl sie wirklich gern eine gewesen wäre. Nach allem, was ich weiß, könnte sie es inzwischen geschafft haben. Susanna kam aus Van Nuys, und alles, was sie über Pferde wusste, war, dass sie vier Beine und große Zähne haben. Sie war vierundzwanzig, ich selbst damals neunundzwanzig. Und sie hatte nie zuvor in einem kleinen Ort gelebt und wollte es auch eigentlich nicht.”
    „Und dünn war sie”, fügte Annie ergänzend hinzu. „Sehr dünn.”
    Er schob die Hände in die Taschen, schaukelte auf den Fersen, hob die ausdrucksstarken dunklen Brauen und sagte grinsend: „Nun, nicht überall.”
    „Oh, das ist abstoßend”, erwiderte sie mit vor Abscheu lauter Stimme.
    „Stimmt, es ist nicht nett, schlecht über frühere Freundinnen zu reden.”
    „Ich wette, in einem Stringbikini sah sie toll aus”, bemerkte Annie und schnaufte verächtlich.
    „Einfach unglaublich”, gab er zurück, womit er sie eindeutig aufziehen wollte. „Nun, warum solltest du so eifersüchtig sein? Du kennst doch die arme, dünne Susanna nicht einmal. Nach allem, was du weißt, ist sie eine nette, liebevolle, aufrichtige Person, und ich habe sie grausam behandelt.“ All das sagte er mit einem durchtriebenen Lächeln.
    „Ich bin ganz bestimmt nicht eifersüchtig! Neugierig ja, aber nicht eifersüchtig!”
    „Du bist doch schon grün wie ein Ochsenfrosch”, hielt er ihr vor.
    „Oh, fahr zur Hölle. Hör zu, ich bin erschlagen. War ein langer Tag heute. Ich muss

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