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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Hiobsbotschaft erfuhren, und mussten ihre Freundin stützen, die schluchzend zusammenbrach, während die Abschlussfeier völlig in Vergessenheit geriet.
    Amanda saß neben ihrem Vater in der Kirche. Der Sarg ihrer Mutter war vor ihnen aufgebahrt, und ihr Onkel sprach auf der Kanzel. Obwohl die bunten Blumen auf dem Sarg die lebhafte Persönlichkeit ihrer Mutter widerspiegelten, bereitete der Anblick Amanda Schmerzen, und sie schloss die Augen. Sie konnte das Lachen ihrer Mutter hören, ihre fröhlich blitzenden Augen sehen und ihre Umarmung spüren.
    Erst als jemand ihren Arm berührte, nahm Amanda wahr, dass die Sargträger bereits die Kirche verließen, hinaus zum Friedhof. Tief versunken in ihren Gedanken, hatte sie kaum ein Wort mitbekommen während der Trauermesse. Sie ging alleine nach draußen und folgte dem Sarg mit tränenverschleiertem Blick.
    Die Starre ihres Vaters und sein anhaltendes Schweigen waren zermürbend. Wie gebrochen hatte er sich immer mehr zurückgezogen und es Amanda überlassen, die Trauerfeier zu organisieren.
    Amanda fühlte sich, als wäre sie in den zwei Wochen seit dem Unfall um Jahre gealtert. Sie würde niemals den Anblick ihrer Mutter im Sarg vergessen, kalt und gleichgültig, die Verletzungen von ihrem Unfall geschickt überschminkt. Das Bestattungsinstitut hatte sich um die Frisur und das Make-up gekümmert, aber Amanda hatte die Kleidung ausgesucht und das silberne Armband, das sie ihrer Mutter zum vierzigsten Geburtstag geschenkt hatte, um ihr lebloses Handgelenk gebunden.
    Es war schwer zu glauben, dass sie vor zwei Wochen noch voller Hoffnung und Optimismus gewesen war.
    Mit einem unterdrückten Schluchzen rannte Amanda zu ihrem Wagen und raste davon.

Kapitel 2
     

2001
     
    A manda holte mit der Spitzhacke aus, die von dem harten Dung abprallte, der sich unter der Scheune festgesetzt hatte. Obwohl ein kalter Wind blies, stand auf ihrer Stirn ein dünner Schweißfilm. Sie wischte ihn mit dem Hemdzipfel ab. Sie hatte es hier mit fünfzehn Jahre altem, festgebackenem Schafdung zu tun, und ihre glorreiche Aufgabe bestand darin, diesen zu entfernen. Wegen der niedrigen Höhe konnte sie nicht aufrecht stehen, geschweige denn mit der Hacke richtig ausholen.
    Gleich darauf kletterte sie auf allen vieren unter der Scheune hervor und streckte sich unter Schmerzen. Mit Blasen an den Händen hob sie schließlich die volle Schubkarre an und schob sie vorwärts, übersah jedoch ein Hindernis aus getrocknetem Kot, sodass die Karre zur Seite kippte und der Inhalt sich auf dem Boden verteilte.
    »Scheiße!«, schrie Amanda, und vor Wut schossen ihr die Tränen in die Augen, während sie den Dung mit bloßen Händen aufsammelte und zurück in die Schubkarre warf. Dann wischte sie sich die Tränen ab, wobei sie den Dung im Gesicht verschmierte, und setzte mit der vollen Schubkarre ihren Weg fort zu dem Frontlader. Die Schaufel war nun voll, nachdem Amanda stundenlang geschuftet hatte. Sie kletterte auf den Fahrersitz, drehte den Zündschlüssel, rollte vorsichtig rückwärts aus dem Gehege und fuhr zu dem großen Misthaufen direkt vor dem Zaun an der Straße. Sie bediente die Steuerhebel für die Schaufel, um die Ladung auszukippen. Dann ließ sie den Kopf auf das Lenkrad sinken. Sicherlich hatte das Leben ihr mehr zu bieten, als nur Scheiße zu schaufeln.
    Es waren nun vier Monate vergangen, seit Amanda nach Kyleena zurückgekehrt war, um ihren Vater zu unterstützen. Der Tod ihrer Mutter hatte nichts an ihren ursprünglichen Plänen geändert; sie wollte unbedingt zurück auf die Farm, aber sie hatte sich ihre Rückkehr ganz anders vorgestellt. Ihr Plan, für ein Austauschjahr nach England zu gehen, schien ihr von Tag zu Tag reizvoller.
    Ihr Vater kapselte sich völlig ab und redete nur, um Anweisungen zu erteilen. Für die Modernisierungsvorschläge seiner Tochter brachte er nichts auf als Unverständnis und Ablehnung. Der Abend zuvor war ein gutes Beispiel dafür.
    Nachdem Amanda ihren Vater überreden konnte, dass sie seinen Computer im Büro benutzen durfte, hatte sie festgestellt, dass kein Antivirenprogramm installiert war. Als Brian hereinkam, um ihr einen Tee zu bringen, hatte Amanda ihn darauf angesprochen. Es war so wichtig, persönliche Dateien auf dem Rechner zu schützen, das war eins der ersten Dinge, die sie auf der Uni gelernt hatte, wie sie ihrem Vater erklärte. Daraufhin hatte sich Brians Miene verfinstert, und er hatte die Tasse auf den Schreibtisch geknallt, sodass

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