Unter funkelnden Sternen
verließ.
3. KAPITEL
Rafe hatte geduscht und sich umgezogen und dann den Grill angezündet. Er saß gerade mit einem Glas Weißwein auf der Terrasse, als Caira und Daisy sich zu ihm gesellten. Die Kleine sah in dem pinkfarbenen T-Shirt und den weißen Shorts richtig süß aus, und Caira in dem knielangen, ärmellosen Leinenkleid, das ihre tolle Figur betonte, und den flachen weißen Sandaletten richtig sexy. Fasziniert betrachtete er ihre gebräunten Schultern und dann ihre Brüste.
Inzwischen war ihm klar, dass er sie nicht hätte küssen dürfen. Es war der letzte von vielen Fehlern, die er bei ihr gemacht hatte. Dass er sich vor acht Jahren in sie verliebt hatte, war natürlich der größte gewesen.
Rafe strich sich übers Haar, als er Caira in die Augen sah. „Nimm dir ein Glas Wein“, sagte er, als sie sich ans andere Tischende setzte. „Wie geht es Margo?“
„Sehr gut“, erwiderte Caira reserviert, während sie sich ein Glas Wein einschenkte. Auf keinen Fall würde sie Rafe erzählen, wie ihre Schwester reagiert hatte, als sie sie seinetwegen zur Rede stellte.
„Komm auf den Teppich!“, hatte Margo nur gesagt, was nicht besonders hilfreich war.
„Aber Rafe macht sich nur über mich lustig“, hatte Caira sich beschwert.
„Ihr müsst das endlich abhaken“, hatte Margo ihr nur geraten.
Toller Ratschlag, dachte Caira nun, während sie die Feindseligkeit zwischen ihnen förmlich spürte.
Rafe hingegen wirkte völlig ungerührt. Zu allem Überfluss sah er auch noch fantastisch aus. Er trug ein kurzärmeliges Hemd in derselben Farbe wie seine Augen und eine verwaschene Jeans. Das vom Duschen noch feuchte Haar hatte er zurückgekämmt, sodass seine markanten Züge, die er von seinem spanischen Vater geerbt hatte, noch besser zur Geltung kamen.
Und sie hatte sich ganz bewusst für dieses Kleid entschieden, weil es ihr das Selbstvertrauen gab, das sie nach ihrer Auseinandersetzung mit Rafe in der Küche dringend brauchte. Das Haar hatte sie locker aufgesteckt, und da sie schon etwas Farbe bekommen hatte, kein Make-up aufgelegt, sondern nur die Lippen mit Gloss betont.
Die Lippen, die nach Rafes leidenschaftlichem Kuss immer noch leicht geschwollen waren! „Ich soll dich von Mummy grüßen, Onkel Rafe“, berichtete Daisy fröhlich.
„Ach ja?“, meinte Rafe lässig.
„Ja.“ Sie nickte. „Und sie wünscht dir viel Erfolg beim Filmfestival.“
„Das ist nett von ihr“, erwiderte er trocken. Sobald die Kleine im Bett lag, würde er Margo selbst anrufen, denn er hatte ein Wörtchen mit ihr zu reden! „Was meinst du, bekommt deine Tante einen Salat hin?“ Er stand auf, um die Steaks auf den Grill zu legen.
Nun kicherte sie. „Gestern Abend hat sie Omelettes gemacht.“
„Wirklich?“ Spöttisch zog er die Brauen hoch. „Sie hat offenbar viele Talente!“ Er bedachte Caira mit einem vielsagenden Blick.
Daisy schien den Seitenhieb nicht mitzubekommen. Sie summte leise vor sich hin, während sie den Tisch deckte. Caira hingegen funkelte ihn wütend an.
Nachdem er ihren Blick einige Sekunden lang erwidert und sie dabei spöttisch angelächelt hatte, konzentrierte er sich auf die Steaks. Das Problem war, dass sie einfach zu schön war. Wenn man sie zu lange ansah, wollte man mit ihr ins Bett.
Und das wird nie wieder passieren, schwor Rafe sich grimmig, so schön es auch war, sie zu küssen. Nein, es war nicht nur das gewesen. Seitdem konnte er kaum an etwas anderes denken und sehnte sich danach, es wieder zu tun.
Acht lange Jahre waren vergangen – und kaum hatte er sie wiedergesehen, war sein Verlangen sofort neu aufgeflammt.
„Wie geht es Margo wirklich?“, erkundigte er sich, sobald Daisy in die Küche gegangen war, um das Besteck zu holen.
Caira zuckte die schmalen Schultern. „Sie meinte, der Arzt weist sie morgen wohl ins Krankenhaus ein, wenn ihr Blutdruck bis dahin nicht runtergegangen ist.“
Er hörte ihren besorgten Unterton. „Als sie mit Daisy schwanger war, hatte sie diese Probleme nicht, oder?“
„Soweit ich weiß, nicht.“ Sie krauste die Stirn. „In den letzten Jahren war ich nicht oft in England, Rafe“, fügte sie scharf hinzu, als er fragend die Brauen hochzog.
Spöttisch verzog er den Mund. „Ich schätze, du warst zu sehr damit beschäftigt, dir in Hollywood einen Namen zu machen.“
„Dort hat Lionel schließlich gelebt“, verteidigte sie sich. „Und gearbeitet. Also lag es nahe, dass ich auch dort arbeite.“
Rafe musste wirklich alles, was
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