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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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gehört.“
    „Und, daß er großen politischen Einfluß besitzt?“
    „Auch das habe ich gehört. Er scheint mächtig genug zu sein, um Kommandant Echoff Befehle zu erteilen – auch wenn sie nur als ‚Vorschläge’ formuliert werden. Aber etwas verstehe ich bei allem nicht: Konar könnte wie ein orientalischer König leben, wenn er auf der Erde oder auf dem Mars geblieben wäre. Er könnte dort viel mehr Masseusen, Parfüms und Weine ha ben, und ich möchte wissen, warum er sich das alles entgehen läßt, um auf dem Pluto zu leben.“
    Jed wartete auf eine Antwort, aber sie zögerte. „Das kann ich mir auch nicht erklären, und ich habe mich schon oft gefragt, was er hier will. Aber ich habe natürlich nicht gewagt, ihn selbst um eine Erklärung zu bitten, Wahrscheinlich würde er dann sagen, er wolle die wissenschaftlichen Bemühungen um die Eroberung des Weltalls unterstützen. Doch das wäre bestimmt nicht die Wahrheit.“
    „Was ist denn die Wahrheit?“
    Wieder hielt sie für einen Augenblick inne. „Ich weiß es wirklich nicht, Jed. Ich weiß nur, daß er sich vor einem fürchtet: zu sterben.“
    „Aber das ist doch kein Grund hierherzukommen“, protestierte Jed. „Auch auf dem Pluto müssen die Menschen sterben.“
    „Ich habe auch nicht gesagt, daß er aus Todesfurcht hierhergekommen ist“, wandte Gail Tempe ein, „ich habe nur gesagt, daß er Angst vor dem Sterben hat und daß er hier leben will. Ich weiß nicht, wie diese beiden Dinge zusammenhängen, aber ich vermute, daß sie es tun.“
    Jed wollte dem Mädchen noch viele Fragen stellen, und besonders gern hätte er gewußt, was mit ihm in Konars Kuppel geschehen war. Aber wieweit konnte er ihr trauen? Schließlich arbeitete sie für Konar und war ihm vielleicht ebenso willenlos ergeben wie Malo und Esther. Vielleicht hatte Konar ihr sogar befohlen, ihn hierherzurufen und ihn zu treffen. Vielleicht würde sie ihm alles sofort wiedererzählen. Es konnte sogar sein, daß im Tunnel Mikrofone angebracht waren, um sie zu belauschen.
    „Ihre Vermutung scheint mir aus der Luft gegriffen zu sein“, sagte er mürrisch.
    „Sie haben keinen Grund, ärgerlich auf mich zu sein, Jed.“
    „Das tut mir leid, Gail, aber diese ganze Situation macht mich nervös, vor allem weil ich nicht weiß, was für eine Rolle ich hier spielen soll. Ich bin kein wirklich wichtiger Mann hier auf dem Stützpunkt, aber irgendwie scheinen sich mit mir bedeutsame Dinge abzuspielen.“
    „Ich bin davon überzeugt, daß Sie alles meistern werden“, ermutigte sie ihn.
    „O danke.“ Er war glücklich.
    „Von woher kam das Schiff, Jed?“
    „Ich habe keine Ahnung. Aber viel wichtiger ist, wo es geblieben ist.“
    „Glauben Sie denn nicht, daß es getroffen wurde?“ Sie ergriff seinen Arm.
    „Echoff hat die halbe Stützpunktbesatzung in den Bodengleitern ausgeschickt, um den Pluto abzusuchen. Wenn sie ein einziges Wrackteil gefunden hätten, dann hätte es sich schon längst herumgesprochen.“
    „Vielleicht hat sich das ganze Schiff durch die Atomexplosi on in Nichts aufgelöst“, sagte das Mädchen.
    „Sind Sie selbst daraufgekommen, oder haben Sie das ir gendwo aufgeschnappt?“
    „Ja, Mr. Konar hat so etwas geäußert“, gab das Mädchen zu. „Ich weiß aber nicht, ob er hoffte, daß es so ist, oder ob er es befürchtete.“
    „Ich bin skeptisch. Ich habe ein paar Bombenexplosionen ge sehen und diese auch. Es war einfach die Explosion einer Bom be und nicht die einer Bombe und eines ganzen Schiffes.“
    „Vielleicht haben Sie recht“, sagte sie. „Ich weiß nicht, was mir lieber wäre. Das Schiff hat mir Angst eingejagt. Aber es beweist mir, daß im Weltenmeer Leben möglich ist, und ich freue mich darüber. Es ist gut, wenn man weiß, daß wir Nachbarn im Nichts haben.“
    „Selbst wenn es böse Nachbarn sind?“
    „Ich hoffe, es sind freundliche Nachbarn, oder sie werden es zumindest.“
    „Was hat sich eigentlich in Konars Büro abgespielt?“ fragte Jed unvermittelt.
    „Ich habe keine Ahnung“, wehrte das Mädchen ab.
    „Was meinen Sie denn?“
    Ihre Finger krallten sich in seinen Arm.
    „Haben Sie Angst?“ fragte er.
    „Ja.“
    „Wovor?“
    „Ich weiß nicht, vielleicht fürchte ich mich vor dem, was mit Ihnen geschehen ist. Nachdem Sie ohnmächtig geworden sind, haben Konar und Malo Sie weggeschleift. Ich weiß nicht, wo hin die beiden Sie gebracht und was sie mit Ihnen gemacht haben, weil Konar mir befahl, im Büro zu bleiben, und auch

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