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Unter goldenen Schwingen

Unter goldenen Schwingen

Titel: Unter goldenen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Arm zurück. »Also, äh, wollen wir los? Anne?« Hilfesuchend drehte ich mich zu ihr.
    »Ich warte nur auf den Startschuss«, erwiderte sie, mit einem etwas gezwungenen Grinsen im Gesicht.
    »Dann lasse ich euch Mädels allein«, sagte Tom, ohne mich aus den Augen zu lassen. »War schön, dich wiederzusehen, Victoria.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, also nickte ich nur.
    Anne hängte sich bei mir ein und zog mich plaudernd fort, Chrissy an ihrer Seite. »Ich kann es kaum erwarten, diese Stiefel endlich anzuprobieren, die müsst ihr euch …« Sobald wir um die nächste Ecke gebogen waren, blieb sie abrupt stehen. »Victoria, er steht auf dich!«, platzte sie heraus und wandte sich an Chrissy. »Hast du das etwa gewusst?«
    »Klar, genauso wie Tom von Mark und mir weiß«, erwiderte Chrissy ironisch. »Natürlich nicht, er ist mein Bruder, was glaubt ihr denn?«
    »Was willst du tun?«, fragte Anne gespannt.
    Nathaniel starrte mich mit unbeweglicher Miene an und Ramiels vielsagendes Schweigen machte die Situation nicht besser.
    »Gar nichts«, sagte ich kategorisch.
    »Halt, warte.« Anne hielt die mich zurück. Wenn sie eine Sache mehr liebte als Shopping, dann waren es Verkupplungsaktionen. »Was gefällt dir nicht an Tom? Er ist scharf.« Sie wandte sich auffordernd an Chrissy.
    »Haltet mich da raus«, sagte Chrissy abwehrend. »Ich finde, er sieht komisch aus.«
    Anne machte eine geringschätzige Handbewegung. »Hör nicht auf sie, Vic, Geschwister können das nicht beurteilen. Also, wie findest du ihn?«
    »Er sieht gut aus«, sagte ich schulterzuckend.
    »Und er ist cool«, fügte Anne hinzu.
    »Okay, er ist cool.«
    »Und er steht auf dich.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Hallo? Bist du blind? ›Gut, dass du nicht verletzt bist, Victoria. War schön, dich wiederzusehen, Victoria.‹«
    Sie tätschelte übertrieben meinen Arm, so ähnlich wie Tom es gerade getan hatte. »Wenn du nur ein bisschen nett zu ihm bist, tut er alles für dich. Nichts für ungut.« Sie wandte sich an Chrissy, die gleichgültig mit den Schultern zuckte.
    »Okay, vielleicht hast du Recht«, sagte ich zögernd. »Vielleicht steht er ein bisschen auf mich.«
    »Ein bisschen? Der ist verknallt, garantiert.«
    »Vic, ich glaube, sie hat Recht«, sagte Chrissy langsam. »Wenn ich so darüber nachdenke …«
    »Na bitte.« Anne nickte. »Was ist dann das Problem?«
    Mein Blick flackerte zu Nathaniel, der mich schweigend und mit flammendem Blick fixierte. Ich konnte sehen, wie seine Kiefermuskeln arbeiteten.
    » Oh. Mein. Gott .« Annes Augen weiteten sich ungläubig, und dann breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. »Victoria Winter, du stehst auf jemand anderen!«
    »Nein!«, sagte ich schnell. »Quatsch. Es ist nur – Tom ist einfach nicht mein Typ. Außerdem kenne ich ihn schon so lange …«
    »Ja. Klar.« Anne nickte in gespieltem Ernst. »Er ist ja bloß gutaussehend, und cool, und witzig, und verrückt nach dir. Sag schon, wer ist es? Jemand aus der Schule?«
    »Niemand.« Ich wich ihrem Blick aus. »Es gibt niemanden. Können wir jetzt bitte endlich das Thema wechseln?«
    »Ich werde es schon herausfinden.« Anne hängte sich wieder bei mir ein. »Verlass dich darauf.«
    Ich lachte gezwungen.
    »Dann also zu unserem anderen Top-Secret-Pärchen.« Anne wandte sich Chrissy zu. »Wie lange glaubt ihr zwei, das geheim halten zu können?«
    Chrissy ließ sich über Marks Befürchtungen zu Toms Reaktion aus, und ich warf einen scheuen Blick zu Nathaniel und Ramiel. Nathaniels Miene war versteinert und Ramiels Schweigen füllte den Raum.
    Ich blickte verwirrt zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Ramiel warnend den Kopf schüttelte; dann war sein Platz an Nathaniels Seite plötzlich leer.
    Dabei hätte ich gerade jetzt jemanden brauchen können, der mir half, mein Gedankenchaos zu ordnen.
     
    Nachdem ich die Mädchen Stunden später bei der U-Bahn abgesetzt hatte – Anne mit vollen Einkaufstüten, und Chrissy mit einem Schoko-Karamell-Café-Latte in der Hand – fuhr ich nach Hause. Nathaniel war den ganzen Nachmittag nicht von meiner Seite gewichen, doch er hatte kein Wort mehr mit mir gesprochen.
    Auf dem Weg zur Wohnungstür hielt sich Nathaniel weiter schweigend neben mir.
    Ist das dein Plan? Die Inferni totschweigen, wenn sie angreifen?
    »Wovon sprichst du?« Nathaniel sah mich an, als hätte ich ihn aus tiefen Gedanken gerissen.
    Würdest du mir vielleicht sagen, was mit dir los ist?
    »Gar

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