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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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krallten sich in den Boden, während er immer wieder den Namen seiner Frau und seines Sohnes stammelte. Blut lief über sein Gesicht und quoll aus einer tiefen Wunde an seinem linken Arm. Er konnte den Blick nicht von dem brennenden Wrack lösen, in dem vor seinen Augen seine ganze Familie in Sekundenbruchteilen den Tod gefunden hatte.
    »Bringen Sie ihn hier weg!«, schrie Frank die Sicherheitsbeamten an. »Machen Sie schon! Bringen Sie ihn ins Haus!«
    Irgendjemand hatte die Feuerwehr alarmiert, die nun mit mehreren Einsatzwagen mit lautem Sirenengeheul durch den Park heranraste, gefolgt von Polizei und Notarztwagen. Frank Cohen zitterte am ganzen Körper, er war unfähig zu begreifen, was sich da abgespielt hatte. Die Drohbriefe waren ernst gemeint. Jemand hatte soeben versucht, Nick Kostidis zu töten, doch an seiner Stelle waren seine Frau, sein Sohn und dessen Verlobte gestorben. Und Ray ... Franks Blicke wanderten voller Grauen zu der verbrannten Gestalt. Ray hatte es gewusst! Er war der Maulwurf, nach dem Nick gesucht hatte. Frank spürte, wie seine Beine unter ihm nachgaben. Er sank auf den Boden und tastete nach seiner zerbrochenen Brille, die er verloren hatte, während um ihn herum das Chaos ausbrach. Feuerwehrleute, Polizisten, Notärzte und Sicherheitsbeamte schrien sich an, Wasserschläuche wurden ausgerollt, doch es war zu spät, viel zu spät, als Wasser und Schaum endlich die Flammen erstickten.
    ***
    »Nach neuesten Informationen befand sich der Bürgermeister von New York City, Nick Kostidis, nicht in dem Fahrzeug, als die Bombe um zehn nach elf heute Vormittag im Park von Gracie Mansion explodierte«, sagte der Fernsehreporter mit sichtlich betroffenem Gesichtsausdruck.»Obwohl es noch keine offiziellen Berichte gibt, gilt es als sicher, dass mindestens drei Menschen in der Feuerhölle den Tod gefunden haben. Unbestätigten Meldungen zufolge handelt es sich bei den Toten um die Ehefrau und den Sohn des Bürgermeisters sowie dessen Verlobte. Ein bisher noch nicht identifizierter Mann wurde mit schwersten Verbrennungen in eine Spezialklinik nach Boston geflogen ...«
    Sergio starrte mit unbewegter Miene auf den Bildschirm. Langsam wandte er sich zu den beiden Männern um, die schweigend hinter ihm standen.
    »Ihr habt es versaut«, seine Stimme war kalt wie Gletschereis, zwischen seinen Augen stand eine steile Unmutsfalte. »Was nützt es uns, wenn seine Frau und sein Sohn tot sind?«
    Luca und Silvio sahen betreten zu Boden.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie Sergio unvermittelt. »Bin ich denn nur von Dilettanten umgeben? Wer kam auf die idiotische Idee mit der Autobombe?«
    »Howard hat uns angerufen«, sagte Luca schließlich. »Es war erst geplant, ihn auf dem Weg zur U-Bahn umzulegen, aber Howard sagte, dass er aus Sicherheitsgründen in Zukunft mit dem Wagen fahren würde. Eine Autobombe schien uns die sicherste Sache.«
    »Die sicherste Sache wäre es gewesen, diesem Bastard eine Kugel in den Kopf zu schießen«, unterbrach Sergio ihn zornig, »so ein verdammter Mist!«
    »Aber dann hätte es nicht mehr wie ein Unfall ausgesehen«, entgegnete Silvio. »Und Sie haben gesagt ...«
    Das Telefon klingelte.
    »Ich weiß selber, was ich gesagt habe!«, fuhr Sergio ihn an. »Eine Bombe sieht auch nicht gerade wie ein Unfall aus!«
    Er machte Luca ein Zeichen, ans Telefon zu gehen.
    »Es ist Mr van Mieren«, sagte Luca und Sergio ergriff den Hörer. Nelson war seit gestern in Las Vegas.
    »Ich sehe gerade die Nachrichten«, sagte Nelson, ohne sich mit einem Gruß aufzuhalten. »Ich hoffe, du hast nichts mit dieser Sache zu tun.«
    »Was für eine Sache?«
    »Das Bombenattentat auf den Bürgermeister.«
    »Wieso glaubst du, dass ich etwas damit zu tun hätte?« Sergio beherrschte seinen Zorn und tat überrascht.
    »Weil du neulich erst davon gesprochen hast, dass du Kostidis aus dem Weg haben wolltest.«
    »Er hat in dieser Stadt noch mehr Feinde als mich.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir glauben, Sergio«, Nelson seufzte. »Ich habe noch nie etwas in Frage gestellt, was du getan hast. Aber diesmal frage ich dich nur einmal und ich bitte dich um unserer langen Freundschaft willen, mir die Wahrheit zu sagen.«
    »Ist jemand bei dir?«, fragte Sergio argwöhnisch. Nelson verschlug diese unglaubliche Verdächtigung für einen Moment die Sprache.
    »Natürlich nicht«, erwiderte er verärgert. »Ich rufe vom abhörsicheren Telefon an und ich bin alleine. Also?«
    Sergio nutzte, ohne zu zögern, das

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