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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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an den Morgen am Strand in Montauk, an den Anblick der jungen Frau, deren blondes Haar mit der Mähne und dem Schweif des Pferdes um die Wette geflattert war.
    »Nick?«, fragte Gordon Engels und Nick wurde bewusst, dass ihn alle anstarrten.
    »Ich lernte Mrs Sontheim bei gemeinsamen Freunden kennen«, sagte er, »offensichtlich hatte sie zu mir Vertrauen, weil sie wusste, dass ich ein erklärter Gegner Vitalis bin.«
    »Wann erfuhren Sie von den geheimen Konten?«, fragte Jenkins.
    »An dem Tag, als Mrs Sontheim zu mir auf den Friedhof kam«, erwiderte Nick. »Sie hatte den Mann erkannt, der auf mich geschossen hatte, und das überzeugte sie wohl endgültig davon, dass Vitali ein Verbrecher ist.«
    »Weshalb haben sie die Staatsanwaltschaft oder das FBI nicht früher davon unterrichtet?«
    »Mr Jenkins«, sagte Nick und beugte sich vor, »ich sagte es schon einmal. 15 Jahre lang konnte ich beobachten, wer Sergio Vitali wirklich ist und zu was er fähig ist. Ich habe während meiner Zeit als Bundesstaatsanwalt von Manhattan häufig erlebt,dass wasserdichte Anklagen platzten, weil wichtige Zeugen plötzlich ihr Gedächtnis verloren oder verschwanden. Vitali ist der Pate von New York City, er ist der letzte capo di tutti capi und er ist mächtiger, als es jemals ein Mafiaboss vor ihm war. Ich gab die Informationen nicht weiter, weil ich das Leben von Mrs Sontheim nicht auch noch aufs Spiel setzen wollte.«
    »Und warum haben Sie jetzt Ihre Meinung geändert?«
    Nick seufzte. Was sollte das alles? Weshalb benahm Jenkins sich, als sei er der Angeklagte im Kreuzverhör?
    »Mrs Sontheim steht meiner Meinung nach ungerechtfertigter Weise unter Mordverdacht«, sagte er mit fester Stimme, »und dies ist genauso ein Ablenkungsmanöver, wie es die Erpressung damals war.«
    »Weshalb glauben Sie das?« Jenkins erwies sich als außerordentlich misstrauisch.
    »Vitali und Levy besaßen eine Strohfirma namens MPM, über die sie mit Hilfe von Mr St. John Insiderhandel in großem Stil betrieben. Die Gewinne aus diesen illegalen Geschäften flossen zu einem großen Teil auf die geheimen Konten auf den Caymans und den Bahamas. Die nötigen Informationen bekamen sie von Mrs Sontheim.«
    »Also hat sie doch ...«, unterbrach Jenkins ihn.
    »Wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden«, erwiderte Nick scharf. Sie maßen sich kurz mit kalten Blicken, dann verzog Tate Jenkins das Gesicht und signalisierte ihm mit einer Handbewegung, fortzufahren. Nick berichtete von der Anweisung, die Alex erhalten hatte, den Vorstand über ihre Arbeit genau zu informieren. Ein zweites Mal erwähnte er die Entdeckung von SeaStarFriends als Inhaber von MPM und die geplatzte Übernahme von Database durch Whithers Computers.
    »Mrs Sontheim fand heraus, dass in der Nacht, als St. John ermordet wurde, die Inhaber von MPM geändert wurden. Vitali und Levy beschlossen, ihren Mitwisser St. John zu opfern, um selbst ungeschoren aus der Sache herauszukommen.«
    »Aber das sind doch bloße Spekulationen!«
    »Ich bin im Besitz eines Handelsregisterauszuges vom 14. April 2000. Damals war die Venture Capital SeaStarFriends Limited Partnership alleinige Inhaberin von MPM. Ein weiterer Auszugaus dem Handelsregister der British Virgin Islands besagt, dass Mr Vincent Levy und Mr Sergio Vitali Inhaber dieser Offshore-Firma sind. Seit vier Tagen aber sind laut Computer Mr Zachary St. John und Mrs Alexandra Sontheim die Inhaber.«
    Er machte eine Pause und trank einen Schluck Mineralwasser.
    »St. John wurde erschossen, weil er sich garantiert nicht bereitwillig damit einverstanden erklärt hat, geopfert zu werden. Vielleicht hat er damit gedroht, alles auffliegen zu lassen. Dass er sich der Loyalität seiner Auftraggeber nicht sicher war, beweist allein die Tatsache, dass er ein komplettes Geständnis schriftlich niedergelegt hat. Indem der Mord Mrs Sontheim angehängt wird, schlägt Vitali zwei Fliegen mit einer Klappe. Als gesuchte Mörderin ist sie kaum eine glaubwürdige Zeugin und während sich die Presse auf diesen Mord stürzt, bemerkt niemand, wie schnell die Untersuchung um den Bankrott von MPM dank Vitalis Beziehungen zur Börsenaufsichtsbehörde im Sande verlaufen wird. Das ist doch clever oder etwa nicht?«
    »Das ist eine Straftat, wenn dem so wäre«, bemerkte Jenkins kühl, »eine bewusste und vorsätzliche Täuschung der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft.«
    »Ja. Genau das ist es, meiner Meinung nach«, bestätigte Nick.
    »Aber das FBI wurde vom

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