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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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Polizeipräsidenten persönlich in die Ermittlungen miteinbezogen.«
    »Harding steht auch auf Vitalis Schmiergeldliste«, erinnerte Connors. »Er hat also auch höchstes Interesse daran, dass nichts von gezahlten Bestechungsgeldern publik wird.«
    »Nick, wissen Sie, wo sich Mrs Sontheim im Moment aufhält?«, fragte Gordon Engels.
    »Leider nein«, Nick schüttelte den Kopf, »ich weiß nur, dass Vitali ganz sicher mehr Leute nach ihr suchen lässt, als die Polizei und das FBI zusammen. Sie wird nicht mehr lange leben, wenn es ihm gelingen sollte, sie in seine Gewalt zu bringen.«
    Die Anwesenden schwiegen. Sie brauchten eine Weile, um die Fakten zu verarbeiten.
    »Wenn wir die Korruption in dieser Stadt weiterhin ignorieren, wird Vitali weitermachen«, sagte Nick eindringlich. »Wir müssen den Skandal auffliegen lassen, um ihm die Rückendeckungfür seine kriminellen Aktivitäten zu nehmen. Das Ansehen in der Öffentlichkeit ist vollkommen zweitrangig.«
    »Ein Polizeipräsident, ein Bundesrichter oder ein Bundesstaatsanwalt, die mit einem Verbrecher wie Vitali gemeinsame Sache machen, sind nicht länger tragbar«, fügte Lloyd Connors hinzu. »Der Schaden, den ihr Tun anrichtet, ist wesentlich größer als ein angekratztes Image.«
    »Ich würde mich trotzdem gerne von der Glaubwürdigkeit Ihrer Zeugin überzeugen, bevor ich weitere Schritte einleite«, beharrte Tate Jenkins.
    »Ich weiß nicht, wo sie ist«, erwiderte Nick mit scharfer Stimme, »ich weiß nicht, ob sie überhaupt noch einmal auftaucht. Ich weiß nur, dass Vitali mit jeder Stunde, die wir untätig verstreichen lassen, Zeit hat, wichtige Spuren zu vernichten und zu verwischen.«
    »Die Beweise, die wir in der Hand haben, reichen doch aus«, sagte Connors, »wenn wir die Personen mit dem Vorwurf der Bestechlichkeit konfrontieren, werden sie uns sicherlich genug Beweise liefern, um Vitali festzunageln.«
    Alle Augen ruhten abwartend auf dem stellvertretenden Direktor des FBI. Dieser erhob sich schließlich abrupt.
    »Ich muss Mr Horner anrufen«, sagte er und ging zu Nicks Schreibtisch. Nick und Connors sahen sich an. Wenn das FBI nicht mitspielte oder ihre Arbeit sogar behinderte, hatten sie nur wenig Aussicht auf Erfolg, selbst wenn das Justizministerium in Person von Generalstaatsanwalt Engels auf ihrer Seite war. Vitali würde erfahren, dass sie hinter ihm her waren, und dann würde er seinen Kopf wieder einmal aus der Schlinge ziehen. Ihr Vorteil war, dass er bisher nichts von dem Unwetter ahnte, dass sich über seinem Kopf zusammenbraute. Sie mussten schnell handeln, denn es war schon zu viel Zeit vergeudet worden.
    »Mr Kostidis«, sagte Jenkins, nachdem er schon eine Weile telefoniert hatte, »Mr Horner möchte Sie sprechen.«
    Nick erhob sich und ging ans Telefon. Er wiederholte dem Direktor des FBI die ganze Geschichte in Kurzfassung, worauf sich dieser bedankte und darum bat, Tate Jenkins sprechen zu dürfen. Nick spürte, wie sein Herz klopfte. So hatte er sich früher im Gerichtssaal gefühlt, wenn er sein Schlussplädoyer gehaltenhatte und auf die Entscheidung der Geschworenen wartete. Wie bei den vielen Strafprozessen, in denen er der Ankläger gewesen war, wusste er in diesem Augenblick, dass er alles getan hatte, was er hatte tun können. Es lag nicht mehr in seinen Händen, wie die endgültige Entscheidung ausfallen würde. Nick ging zu seinem Stuhl, setzte sich und schloss die Augen. Außer der gedämpften Stimme von Jenkins war es totenstill in dem großen Raum. Als der stellvertretende Direktor des FBI das Telefongespräch beendete und den Hörer auflegte, warf Nick ihm einen Blick zu, und da wusste er, welche Entscheidung Horner getroffen hatte. Ein Gefühl der Erleichterung ließ ihn innerlich erzittern. Mr Horner hatte sein O. K. gegeben. Das FBI würde sie bei der Aufgabe, Sergio Vitali zu vernichten, unterstützen. Langjährige Erfahrung hatte Nick gelehrt, im Gesicht eines Menschen seinen Entschluss zu erkennen. Jedes Mal, wenn die Geschworenen in den Gerichtssaal zurückgekehrt waren, hatte er an ihren Gesichtern gesehen, wie sie entschieden hatten. Und er hatte sich in den vielen Jahren seiner Tätigkeit als Staatsanwalt niemals geirrt. Tate Jenkins kehrte zum Tisch zurück und setzte sich.
    »Mr Horner wird mit dem Präsidenten sprechen«, verkündete er, »aber er hat die Anweisung gegeben, sofort alles Notwendige in die Wege zu leiten, um diese Sache aufzuklären. Allerdings hat er betont, dass die Angelegenheit so

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