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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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bist?" fragte sie, nur um etwas zu sagen.
    Er sah sie an. "Manchmal. Warum?"
    "Nur so." Sie zuckte mit den Schultern. "Wie geht es ihr?"
    "Clarissa, gibt es einen bestimmten Grund für dein Interesse?"
    "Nein, wirklich nicht. Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, wechseln wir einfach das Thema."
    "Serena", sagte er übertrieben deutlich, "genießt das Leben. Sie holt nach, was ich ihr versagt habe, und lässt keine Jet-Set-Party aus."
    Clarissa sah ihn zweifelnd an. "Ihr hat das Leben auf Rosemont nicht gefallen?"
    "Nein. Sie behauptete, genauso gut könne man sie lebendig begraben."
    "Das ... Nein." Sie blickte in ihre Tasse.
    "Sprich es aus, Clarissa."
    Der Ton, in dem er gesprochen hatte, ärgerte sie. Sie setzte sich gerade hin und sah ihm ins Gesicht. Wenn jemand das Recht hatte, etwas über sein Verhältnis zu seiner geschiedenen Frau zu erfahren, dann doch wohl sie! "Man sollte sich doch wohl besser vor der Hochzeit über den späteren Lebensstil einigen."
    "Wie Recht du hast!"
    Clarissa schwieg und wartete.
    "Wenn du Serena je gesehen hättest, würdest du verstehen, warum mich diese Frage damals nicht interessiert hat. Noch besser würdest du es verstehen, wenn du ein Mann wärst."
    "Ich ... ich habe Serena einmal gesehen", gab sie zu.
    Galt sein spöttisches Lächeln ihm oder ihr? "Dann brauche ich es dir ja nicht zu erklären", antwortete er.
    Nein, dachte sie, das brauchst du wirklich nicht, und errötete. Sie konnte sich ganz ge nau an Serena Hewitt erinnern: glattes blondes Haar, kornblumenblaue Augen mit unwahrscheinlich langen und dichten Wimpern, eine kurze klassische Nase, ein makelloser Teint und eine atemberaubende Figur. Ihre verführerische Erscheinung in Kombination mit ihrem herablassenden Benehmen war eine Mischung, der wohl kaum ein Mann widerstehen konnte.
    " Jerome ..." Sie verstummte unvermittelt. Beinah hätte sie gesagt, Jerome, ich habe einen bestimmten Grund, zu fragen, was Serena dir noch bedeutet, denn ich bin vo n dir schwanger.
    Es ist allein mein Fehler, dass es passiert ist, aber was sollen wir jetzt tun?
    "Clarissa?" fragte er, als sie immer noch schwieg.
    "Ich bin müde und habe morgen einen anstrengenden Tag vor mir. Das ist alles."
    Er lächelte ironisch. "Mit anderen Worten, ich soll verschwinden."
    "Das habe ich nicht gesagt. Wenn du es jedoch so interpretierst, bitte. Wir scheinen im Moment doch nur aneinander vorbeizureden."
    "Wie war das doch gleich? Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt...?"
    "Behandle mich nicht wie deinen siebenjährigen Sohn, Jerome! Im Übrigen hast du das Thema angeschnitten."
    "Sean ist inzwischen acht, und dich schien das Thema durchaus zu interessieren. Bevor es jedoch zu einem ebenso unerfreulichen wie überflüssigen Gezanke kommt, verabschiede ich mich lieber, Mrs. Montrose."
    Er sah sie lange an. Clarissa erwiderte trotzig seinen Blick und zuckte nicht mit der Wimper.
    Dann verließ er die Wohnung.
    Clarissa lag auf dem Bett. Sie war todunglücklich, weinte jedoch nicht.
    Zum ersten Mal in ihrem sonst so gut geordneten Leben hatte sie in der Küche alles stehen und liegen lassen. Sie hatte weder etwas weggeräumt, noch die Teller abgespült. Allein der Gedanke an die kalten Speisereste verursachte ihr Übelkeit. Viel mehr als an ihrem Unwohlsein litt sie jedoch darunter, wie schön dieser Abend begonnen und wie unerfreulich er geendet hatte.
    Ein ebenso unerfreuliches wie überflüssiges Gezanke hatte Jerome es genannt. Aber wie war es dazu gekommen? Schon bevor sie Serenas Namen erwähnt hatte, war die Stimmung gereizt gewesen. Also musste es an der Diskussion über die Geschäftsreise in die USA gelegen haben. Hatte er sich denn nicht denken können, dass solch eine Reise für sie wenig attraktiv war? Oder sah Jerome in ihr, Clarissa, in Wahrheit nur die willfährige Geliebte?
    Alles deutete darauf hin, denn Jerome hatte es nicht nur abgelehnt, sich mit ihr über die Grundlagen ihrer Beziehung zu unterhalten, sondern sich auch geweigert, mit ihr über Serena zu sprechen.
    Wie würde er wohl reagieren, wenn sie ihm gestand, was sie wirklich wollte? Dass ein Flug um die halbe Welt sie überhaupt nicht reizte, dass sie nur einen Wunsch hatte, sich an ihn zu kuscheln und sich warm und geborgen zu fühlen? Dass sie am liebsten gar nicht mehr gearbeitet und alle Planung und Verantwortung ihm überlassen hätte und nur noch in Ruhe nach einem Namen für das Baby suchen wollte?
    Sie seufzte und kam zum ersten Mal, seit sie von ihrer

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