Unter rauschenden Palmen
wenn du abends todmüde ins Bett sinkst, weißt du, was dir dann blüht? Eine schlaflose Nacht! Das wird dein Alltag sein, Clarissa."
"Du bist ein wandelndes Lexikon, Jerome!"
"Ich war schließlich derjenige, der Sean nachts stundenlang im Auto spazieren gefahren hat, nur damit er endlich Ruhe gab und einschlief."
Clarissa setzte sich wieder, sah Jerome an und musste zu ihrer eigenen Überraschung plötzlich laut lachen. "O Jerome", sagte sie schließlich, "du gibst mir das Gefühl, schrecklich unerfahren zu sein. Aber heiraten kann ich dich trotzdem nicht."
Er zögerte kurz, setzte sich dann doch neben sie und nahm ihre Hand.
"Jerome, du weißt doch, wie ich bin, ich kann nun einmal nichts dafür. Und ich weiß genau, was du brauchst."
Erstaunt sah er sie an.
"Wenn du wirklich eine Ehefrau möchtest, brauchst du eine, die dein Leben wirklich mit dir teilen kann. Auf eine etwas andere Art jagen mir die Macadamiaplantagen den gleiche Schrecken ein wie Serena." Er wollte etwas sagen, doch sie ließ es nicht zu. "Du weißt genau, was ich meine. Ich habe nichts von dieser Erdverbundenheit, die dir im Blut liegt."
Es herrschte gespanntes Schweigen. "Was schlägst du also vor, Clarissa?" wollte er schließlich wissen. "Sollen wir weitermachen wie bisher, Singles bleiben und den Leuten erzählen, wir würden überhaupt keine Veranlassung zu einer Ehe sehen?"
"Ich ..." Sie biss sich auf die Lippe.
"Und wo bleiben meine Rechte als Vater? Wirst du so großzügig sein und sie mir vertraglich zusichern, oder darf ich mein Kind dann überhaupt nicht sehen?" Er kniff die Augen zusammen. "Dabei fällt mir ein, dass du mir einmal einen Vortrag darüber gehalten hast, dass es vorderste Pflicht der Eltern sei, zum Wohle ihrer Kinder zu handeln."
Sie schluckte mühsam und hatte das Gefühl, gleich in Tränen ausbrechen zu müssen.
"Oder wolltest du unsere Beziehung ganz beenden?"
Er lächelte grimmig, während sie um Fassung rang. "Was die Leute wohl sagen werden?
Gerede wird es auf alle Fälle geben. Wahrscheinlich wird man mir vorwerfen, nachdem ich dich geschwängert habe, hätte ich dich sitzen lassen."
"Hast du mir deshalb einen Heiratsantrag gemacht? Um dich nicht dem Klatsch und Tratsch deiner Umwelt auszusetzen?" Clarissa konnte es nicht fassen.
"Aber es könnte auch dein Ruf sein, der darunter leidet." Er zuckte mit den Schultern.
"Wie denn das?"
"Clarissa, dass ich der Vater deines Kindes bin, wird sich nicht verheimlichen lassen. Und jeder weiß, dass du nur für deinen Beruf lebst. Dennoch, wie du vorhin selbst zugegeben hast, besitzt du starke, natürliche Instinkte, und allein erziehende Mütter sind heutzutage keine Seltenheit. Vielleicht hast du mich ja auch ausgenutzt?"
Ihr stockte der Atem. "Glaubst du das wirklich, Jerome?"
"Manchmal bin ich mir nicht sicher."
Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. "Nein, Jerome, nie im Leben könnte ich so etwas tun."
"Dann beweis es mir, Clarissa", forderte er sie sanft auf.
Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass sie sich in ihn verliebt habe, obwohl er der falsche Mann für sie sei. Aber sie entschied sich dagegen. Sie wusste, dass Jerome dann bei ihr und dem Baby bleiben würde, aber nur aus Pflichtbewusstsein, und nicht weil ,er sie liebte -
jedenfalls nicht so, wie sie ihn liebte. Warum bloß hatte sie nicht rechtzeitig erkannt, welche Gefahr dieser Jerome Hewitt für sie darstellte?
"Ich weiß nicht, was ich tun soll", gestand sie, "außer ..."
"Du willst mich nicht heiraten."
"Jerome!" Jetzt stiegen ihr doch die Tränen in die Auge n. "Es geht nicht nur um dich oder mich! Es geht auch um das Baby - und um Sean. Wir dürfen die Dinge nicht überstürzen!"
"Sean stellt kein Problem dar, denn er mag dich. Und er hasst seinen Stiefvater in spe", fügte er bedeutungsvoll hinzu.
"Also heiraten sie wirklich ..."
Jerome runzelte die Stirn. "Woher weißt du davon?"
Sie hätte es ihm eher sagen sollen, denn so hatte sie sich in eine peinliche Situation gebracht!
"Sean hat es mir erzählt", gab sie zu. "Am letzten Tag in Rosemont."
"Und warum?" Er blickte sie misstrauisch an.
Ein schrecklicher Gedanke kam Clarissa. "Du ... du glaubst doch wohl nicht, dass ich ihn ausgefragt habe?"
"Kannst du mir das Gegenteil beweisen, Clarissa?"
Sie rieb sich nervös die Stirn. "Er hat mir erzählt, dass Serena einen neuen Freund mit einem großen Haus und riesigen Garten habe. Serena habe ihn gefragt, ob er zu ihnen ziehen wolle -
er dürfe auch Paddy und
Weitere Kostenlose Bücher