Unter rauschenden Palmen
Wochenende frei und gehst an den Strand. Es muss etwas geschehen sein. Die Liebe deines Lebens? Ich habe diese Änderung bei dir jedenfalls nicht bewirken können."
Unwillkürlich legte sie sich die Hand auf den Bauch. "Doch Jerome, das hast du, weil...
Jerome, ich bin schwanger."
4. KAPITEL
Clarissa sah Jeromes schockierten Blick und schloss die Augen. Sie drehte sich um.
"Nein!" Jerome hielt sie an der Schulter fest. "Clarissa, wie lange schon."
"Ich bin im vierten Monat", antwortete sie leise.
"Und da erwartest du, dass ich nicht überrascht bin? Drei Monate hast du es für dich behalten!
Warum?" Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihre Haut.
"Ich ... ich weiß es ja auch erst seit gut vier Wochen", antwortete sie zaghaft.
"Wie kann das denn sein?"
Sie schluckte. "Wie du weißt, habe ich die Pille genommen ..."
"Ich kann mich ganz genau daran erinnern, dass wir über Verhütung gesprochen haben. Du hast darauf bestanden, die Verantwortung dafür allein zu übernehmen."
Sie hob das Kinn. "Ich will es dir ja gerade erklären! Ich weiß natürlich, dass es eine böse Überraschung für dich ist..."
"Das habe ich nicht gesagt!"
"Nicht in Worten, aber jetzt unterbrich mich bitte nicht!"
Kopfschüttelnd blickte er sie an und nahm dann die Hand von ihrer Schulter.
Clarissa atmete einmal tief durch und erzählte ihm dann so nüchtern und medizinisch genau, wie sie nur konnte, wie alles passiert war.
"Ich weiß, es ist allein mein Fehler. Es ging damals alles so schnell, dass ich es für bedeutungslos hielt. Die Virusinfektion war kurz, und die Symptome waren nicht so schlimm
- das bildete ich mir wenigstens ein." Sie machte eine hilflose Geste. "Dann merkte ich plötzlich, dass mit meinem Zyklus etwas nicht stimmte, und dachte ..."
"Du hattest gar keine Zeit zum Nachdenken, denn du hast für drei gearbeitet", stellte Jerome nüchtern fest.
"Jerome, ich übernehme die volle Verantwortung. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen."
Er sah sie ärgerlich an. "Clarissa, du scheinst eine ganz wichtige Tatsache zu übersehen: Dies ist auch mein Baby!"
"Ich..."
"Das erklärt natürlich vieles", unterbrach Jerome sie und runzelte die Stirn. "Kein Wunder, dass du mit einem Mal so anders warst. Aber warum hast du es mir nicht gleich gesagt? Wenn ich mich nicht verrechnet habe, musst du es doch schon vor meiner Abreise gewusst haben!"
"Ich brauchte Zeit für mich, um in Ruhe darüber nachzudenken. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Ich wusste nur eins: dass es mit unserer Beziehung so nicht mehr weitergehen konnte."
"Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen." Jeromes Humor kehrte zurück. "Je eher wir heiraten, desto besser. Dieses Kind hat schon einen Vorsprung von drei Monaten."
Clarissa ließ sich auf einen Stuhl sinken und legte die Hände' vors Gesicht. "Wir können nicht einfach heiraten, Jerome. Es ist noch keine drei Wochen her, da hast du selbst gesagt, es sei besser, unsere Beziehung so zu lassen, wie sie ist."
"Clarissa!" Obwohl er sich jetzt ebenfalls setzte, wirkte er auf sie groß und bedrohlich.
"Findest du es nicht etwas ungerecht, mir etwas vorzuwerfen, was ich in totaler Unkenntnis der wahren Situation geäußert habe?"
"Es gibt Grundwahrheiten, die immer gelten." Sie nahm die Hände vom Gesicht und verschränkte die Finger im Schoß. "Tatsache ist und bleibt, dass keiner von uns an Ehe und schon gar nicht an ein Kind dachte."
"Du nicht, weil dir deine Karriere wichtiger war", erwiderte er gnadenlos.
Sie zuckte zusammen. "Und du?" fragte sie dennoch beherzt zurück.
"Nein, auch ich wollte natürlich keine Familie gründen. Aber es ist eine Banalität, dass sich Lebensziele mit den Lebensumständen ändern. Du kannst mir viel vorwerfen, aber nicht, dass ich ein Kind zeuge und mich dann aus dem Staub mache."
Clarissa errötete.
"Aber sag mir", fragte er und beobachtete sie scharf, "was du fühlst. Schock? Blankes Entsetzen? Angst, dass dein Leben nie mehr so wird, wie es einmal war?"
Für wie egoistisch und besessen von ihrer Karriere musste er sie wohl halten? Clarissa biss sich auf die Lippe. "Nein. Ich bin neugierig und aufgeregt, jeden Tag mehr." Sie legte sich die Hand auf den Leib. "Es hat mich ganz in seinen Bann gezogen."
Schweigend betrachtete er sie - und er glaubte ihr. Ihr Blick war verträumt, und sie machte einen entspannten und glücklichen Eindruck. "Hast du dich schon einmal gefragt, warum?"
wollte er schließlich wissen.
"Wenn wir schon von
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