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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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und Frau eine wunderschöne Zeit."
    "Ich verstehe. Jetzt fällt mir auch ein, dass ich schon darüber gelesen habe. Aber selbst im ersten Drittel habe ich ja ..." Sie errötete.
    Er lachte und küsste sie zärtlich. "Du warst einfach umwerfend."
    "Erinnere mich bloß nicht daran! Um ehrlich zu sein, hatte ich genau da meinen ersten Anfall von Morgenübelkeit - mitten in der Nacht."
    "Wenn ich es doch nur bemerkt hätte!" Das Lachen war aus seinen Augen verschwunden, und er betrachtete sie ernst. "Clarissa, ich muss dich jetzt leider allein lassen, denn mein Flugzeug geht in einer Stunde. Morgen bin ich wieder da, aber ich warne dich, für mich steht fest, dass es nur eine Lösung für uns gibt."
    "Jerome ..."
    "Clarissa", unterbrach er sie ruhig und mit fester Stimme, "wenn du nicht siehst, dass das Schicksal auf unserer Seite steht, musst du blind sein."
    Er half ihr auf die Füße und stand dann auch auf. Sie hätte ihn am liebsten gefragt, ob das Schicksal nicht einst auch auf seiner und Serenas Seite gestanden habe. Aber etwas hielt sie davon ab.
    Jerome sah sie an, als müsste er sich ihre veränderte Figur, die sich deutlich unter dem dünnen Kaftan abzeichnete, genau einprägen. Dann nahm er sein Jackett, küsste sie zärtlich zum Abschied und war verschwunden.
    Clarissa konnte nicht schlafen. Sie versuchte, die Situation ganz nüchtern zu betrachten, so, als wäre es ein Fall, in dem eine Mandantin sie um Rat gefragt hätte. Was würde sie tun?
    Sie würde auflisten, was für und was gegen eine Ehe sprach, und beide Seiten dann gegeneinander abwägen. Für eine Ehe sprach, dass Jerome ein guter Vater war. Außerdem konnte sich jedes Kind, das in die Familie der Hewitts geboren wurde, glücklich schätzen, denn nicht nur materieller Reichtum wurde ihm geschenkt. Die Hewitts pflegten noch die alten Traditionen, hielten als Familie zusammen und gaben die Liebe zu ihrem Grund und Boden von Generation zu Generation weiter.
    Und was hätte sie, eine allein erziehende Mutter in dieser Hinsicht zu bieten? Nichts. Diese Einsicht änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass sie sich auf Rosemont nicht wohl fühlte, dass sie dort das Gefühl hatte, ersticken zu müssen. Sie, die erfolgreiche Rechtsanwältin Clarissa Montrose, war einfach nicht die Frau, die Jerome brauchte. Sie hatte für ihn nur den Vorteil, dass Sean sie mochte, denn eine Frau zu heiraten, die Seans Herz erobert hatte, würde Jeromes Position in der Auseinandersetzung mit Serena stärken.
    Für Jerome kam das Baby also sehr gelegen. Clarissa hatte das Gefühl, in einer Zwickmühle zu sitzen, und drehte sich unruhig in ihrem Bett um.
    Als das Telefon auf dem Nachttisch plötzlich klingelte, fuhr sie erschrocken auf. Es war ihre Mutter, die sie bat, sofort zu kommen. Ihr Vater hatte einen Herzanfall gehabt.
    Von Lennox Head nach Armidale fuhr man vier Stunden, und es wurde gerade he ll, als Clarissa ihr Auto auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus abstellte.
    Sie hatte in der Nacht nur schnell das Nötigste in eine Reisetasche gepackt und war dann sofort aufgebrochen. Lucy oder Sue hatte sie nicht benachrichtigt, sie hatte nur auf dem Anrufbeantworter im Büro eine Nachricht hinterlassen, dass sie in einer dringenden Angelegenheit wegmüsse und über ihr Handy zu erreichen sei.
    Das Handy! Clarissa fluchte leise, denn plötzlich fiel ihr ein, wo es war: zu Hause in der Ladestation! Sie würde sich also noch einmal im Büro melden müssen.
    Der Zustand ihres Vaters war jedoch so, dass sie den ganzen Tag nicht mehr an ihre Arbeit oder die Kanzlei dachte. Tom Montrose rang mit dem Tode, und Clarissas Mutter war von diesem Schicksalsschlag so betäubt, dass sie die ganze Aufmerksamkeit ihrer Tochter brauchte.
    Am nächsten Morgen jedoch wuchs die Hoffnung. Tom lag zwar immer noch auf der Intensivstation, aber er hatte die Bypassoperation gut überstanden, und die Ärzte erklärten, sein Zustand sei stabil.
    Clarissa fuhr mit ihrer Mutter nach Hause und brachte sie ins Bett. Jetzt erst fiel Clarissa das Büro wieder ein, und sie wollte anrufen. Doch sie war so müde, dass sie sofort einschlief, obwohl sie sich das Telefon noch auf den Nachttisch gestellt hatte.

    Als sie ihren Vater am Nachmittag besuchten, erfuhren sie, dass sich sein Zustand weiter verbessert hatte, und Jane Montrose überwand endlich ihren Schock und war wieder die Alte.
    Clarissa verbrachte mit ihrer Mutter einige Stunden am Bett ihres Vaters. Dann fuhren sie wieder nach Hause und hielten

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