Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
hinausfährt, nicht gefallen. Aber wenn sie dich sehen, dann werden sie es nicht bei Mißbilligung bewenden lassen. Kapiert?”
    „Ja.”
    Faiseh fuhr langsam durch die schattigen Straßen, und sie begegneten nur ein paar Jungen-Banden, die verstohlen davonrannten. „Es fängt schon an”, murmelte er. Es gab Menschen, die in den engen Gassen zwischen den provisorischen Unterkünften schliefen. Manche wachten auf und verfluchten ihn, aber er ignorierte sie und schlängelte sich an den ineinander verschachtelten Gebäuden vorbei, bis er das Perimeter des PSI-Schirms und die niedere Steinmauer erreichte, die ihn bezeichnete. Dort, wo die Straße aus der Stadt hinausführte, gab es einen Spalt in dieser Mauer. Er hielt an. Der Wagen schaukelte auf der Stelle, summte unregelmäßig. Er schwitzte, seine Muskeln waren straff gespannt.
    Er verlagerte sein Gewicht auf dem Sitz und sah die stummen Gestalten hinter sich an.
    „Seht ihr sie?”
    Aleytys beugte sich vor. Die Hasen waren eine ruhelose weiße Decke, die stellenweise auf und ab tanzte, der hintere Rand außer Sicht. Die Kraft, die von ihnen ausstrahlte, ließ helle Linien wie Hitzewellen die Energiekuppel auf und ab zittern.
    Faiseh umfaßte die Sitzlehne. „Jägerin.” Seine Zungenspitze zog die sauber gezeichneten Linien seiner grünlichen Lippen nach. „Du hast Haribu auf dem Landefeld zurückgedrängt. Meinst du, du könntest uns schützen, bis wir durchgebrochen sind?”
    „Ich kann es versuchen.” Sie setzte sich so bequem wie möglich in ihre Ecke und zuckte zusammen, als ihre Füße Kitosimes geduckte Gestalt trafen. „Gibt es noch einen Grund, daß Kitosime versteckt bleiben muß?” Sie zog die Füße zurück. „Ich trete sie jedesmal, wenn ich einen Atemzug mache. Das kann nicht sehr gemütlich sein.”
    Faiseh starrte finster in die Runde; niemand weit und breit zu sehen. „In Ordnung. Sei schnell. Klettere über den Sitz, Frau.” Er beugte sich über den Steuerknüppel. „Beeil dich.”
    Während Kitosime unbeholfen über die Sitzlehne kletterte, dann Hodarzu hochangelte und ihn auf ihren Schoß setzte, begann Aleytys die Atemübungen, die Vajd, ihr Traumsänger-Geliebter, sie gelehrt hatte. Sie entspannte sich, bis ihr Herz langsam schlug, bis ihr Atem tief und langsam war. Das schwarze Wasser strömte um sie her; ihr symbolisches Bild gab ihr Zugang zu der großen Ansammlung von Energie, die sich zwischen den Sternen wand. „Los”, hauchte sie.
    Der Wagen glitt durch die Mauerlücke und platzte durch den PSI-Schirm. Die Hasenkraft traf ihn wie ein Hammer und prallte von der Blase ab, die sie um den Wagen spannte. Gewalt krachte in die Blase, hämmerte wie mit zahllosen Fäusten nach ihr. Immer wieder kam der Rammschlag, schmetterte große Krater in ihre silberne Blase, Krater, die sie mit Wogen aus schwarzem Wasser ausglättete. Wäre der Verstand hinter den Rammschlägen fähig gewesen, den Druckpunkt flüssiger zu verlagern, hätte er sie zermalmen können. Doch so hatte sie jedesmal genug Zeit, dem neuen Angriff zu begegnen.
    Sie hielt die Blase, bis eine Hand ihre Schulter berührte und Greys Stimme aus weiter Ferne zu ihr drang. „Entspanne dich, Lee.
    Du kannst dich entspannen.”
    Sie seufzte und ließ die Blase zusammenbrechen. Das schwarze Wasser versiegte. Während sie sich bewegte, um die Verkrampfung ihrer Muskeln zu lockern, murmelte sie: „Wie weit ist es noch bis Kobes Pachtgut?”
    Er berührte ihre Wange, lächelte auf sie herunter. „Wir müßten heute gegen Sonnenuntergang dort sein.” Er nickte zu Faiseh hin.
    „Seinen Worten zufolge.”
    „Gut.” Sie ließ sich gehen, und all die angesammelte Erschöpfung der vergangenen Woche ließ sie schlafen.
    8
    Umeme lehnte sich auf den Fenstersims des Wachtturmes, die Stirn gerunzelt, während er einem anschwellenden Lärm lauschte, der von den Behelfsunterkünften kam. Der Junge fragte sich, ob diese Unruhe etwas mit dem Bodenfahrzeug zu tun hatte, das früh am Morgen das Tembeat verlassen hatte. Er schaute wieder aus dem Fenster, das der Straßenseite zugewandt war. Immer mehr Menschen hielten an, starrten zu ihm herauf, und ihre Mienen verhießen nichts Gutes. Sie ballten sich in Dreier- oder Vierergruppen zusammen und standen herum und murmelten verdrossen. Hinter ihnen, in der Lichtung der Behelfsunterkünfte, hörte Umeme ein dumpfes Brüllen. Es kam näher. Er öffnete die Fensterläden mit den breiten Sichtschlitzen und lehnte sich hinaus, um die Straße

Weitere Kostenlose Bücher