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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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über all dies verwirrt und ein wenig ängstlich. Aber das Fühlen seiner Mutter, die ihn mit Wärme und Trost umgab, beruhigte ihn. Er fing an, die Männer komisch zu finden. Er begann, über ihre Possen zu kichern.
    Schnüffler starrte ihn finster an und stieß den Muwura in das Gesicht des Jungen. Hodarzu kicherte wieder. Das goldene Leuchten umhüllte ihn, hielt ihn warm und sicher.
    Die Luft bebte und bebte um Kitosime herum. Die Steine brannten sich in ihre Hand. Sie konnte ihr Fleisch verkohlen fühlen. Der Schmerz erfüllte sie. Sie zitterte. Was geschah … was …
    Schnüffler heulte und stieß den Muwura wieder nach Hodarzu.
    Die Steine klickten gegeneinander, brannten. Kitosime sank gegen die Wand zurück.
    Der Wedel zeigte keine Reaktion, zitterte nur, weil Schnüfflers Hand zitterte. Die flügeiförmigen Blätter breiteten sich über das lachende Gesicht des Jungen aus.
    Schnüffler knurrte, ärgerlich vor Enttäuschung. Wieder stieß er dem Jungen den Muwura hin. Hodarzu griff nach den Blättern.
    Schnüffler entriß sie ihm und zermalmte den Muwura in seiner Hand. „Der Junge ist rein”, murmelte er.
    Die Steine erstarben. Kitosimes steife Finger krampften sich von dem Beutel los. Sie ließ die Hand sinken. Erst jetzt wurde sie sich der Kälte und Rauheit der Steinwand an ihrem Rücken bewußt - und des Schmerzes ihrer sich langsam lockernden Muskeln.
    Fa-kichwa schien sich unbehaglich zu fühlen. Hodarzu war Kobes Enkel. Welche Pläne Kobe wohl mit ihm hatte… Seine Blick schnellten zu Kitosime, dann wieder zu dem Jungen.
    Kitosime richtete sich auf. Dies war ein gefährlicher Augenblick. Fa-kichwa fürchtete sich, und seine Angst machte ihn unberechenbar. Vorsichtig ging sie in die Mitte des Zimmers und hob Hodarzu hoch. Der Junge hielt sich an ihr fest, denn jetzt, da die Wärme um ihn verschwunden war, wurde er ein bißchen ängstlich. Sie unterdrückte ihren Zorn, der aus der Asche ihres Entsetzens aufflammte, kehrte den schweigenden Fa-Männern den Rükken zu und ging zur Tür, ihr Körper wählte automatisch den Haupthaus-Gang.
    An der Tür drehte sie sich um: „Dieses Haus gehört euch, Fa-Männer. Nach Kobes Willen muß ich es so dulden. Zu meiner Ehre muß ich euch bitten, daß ihr mich mit den Kindern in Frieden laßt.”
    Sie streichelte sanft Hodarzus Rücken. „Ihr werdet dem Alten Mann bestätigen, daß sich sein Enkel als frei von Befleckung erwiesen hat?”
    Fa-kichwa wirkte erleichtert. „Ich werde es bestätigen.” Seine Stimme war rauh und streng, denn er gewann die Gewißheit des Fanatikers von seiner Rechtschaffenheit zurück.
    Sie ging hinaus, ließ ihn zurück, ignorierte, daß er ihr hinterherstarrte. Bevor sich die Tür hinter ihr schloß, schenkte er sich eine Tasse Cha ein.
    Kitosime ging rasch auf die Treppe zu. Sein Atem heiß an ihrer Schulter, murmelte Hodarzu: „Böse Männers. Dumme Männers.”
    Dann bewegte er sich in ihren Armen, beunruhigt von ihrer Wut und ihrer Furcht.
    Sie stieg die Stufen hinauf, summte leise, streichelte mit der Hand über seinen Rücken, um ihn mit Schläfrigkeit zu besänftigen.
    Als sie mit dem Ellenbogen die Schlafsaaltür aufstieß, murmelte sie: „Ein hübsches Nickerchen, Toto. Vielleicht sind die bösen Männer weg, wenn du aufwachst. Weg.” Sie legte ihn aufsein Bett und zog die Decke über ihn. Sie kniete sich daneben auf den Boden, summte wieder, projizierte SCHLÄFRIGKEIT/RUHE/ZÄRT-LICHKEIT.
    Sanft berührte sie sein kleines Gesicht, ließ ihre Hände über seine kleine Gestalt streichen, bis er tief eingeschlafen war.
    Sie zog die Knie an und lehnte sich zwischen zwei schmalen Betten in der Reihe schmaler Betten gegen die Wand. Forschend betrachtete sie die Hände. Zitternd. So müde. Sie hob die linke Hand, die dort, wo die Augensteine sie berührt hatten, noch immer brannte. Sie hob sie dicht vor das Gesicht, untersuchte sie.
    Das Fleisch war ohne Brandmal. „Ich bin das Werkzeug”, murmelte sie. „Durch mich spricht die Erde, spricht der Himmel.” Es war erschreckend, dies zu denken, ganz zu schweigen davon, es auszusprechen, aber sie war zu müde, um dieses Entsetzen in sich selbst zu akzeptieren. Zu viele Ängste hatten ihren Geist und Körper abgenutzt. Sie schloß die Augen, blieb bei ihrem schlafenden Sohn und döste ein wenig.
    Aber ihre Ruhe wurde von einem Alptraum gestört. Widerwillig öffnete sie schmerzende Augen. Die Mädchen … Sie sollten im Garten warten … Ich traue diesen Bestien nicht… Ich

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