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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Brunnen an und stieg aus, streckte sich und stöhnte. Aleytys stolperte hinaus, atmete tief von der kühlen, trockenen Luft ein, streckte sich ebenfalls und lachte aus purer Freude, sich nach so vielen Stunden verkrampften Sitzens wieder bewegen zu können. Hinter sich hörte sie unterschiedliches Knurren und Seufzen, als sich die anderen nach der langen, holperigen Fahrt aufrichteten und reckten und streckten. Dann lief Kitosime an ihr vorbei, die Treppe empor und ins Haus, Hodarzu in den Armen.
    Aleytys fuhr herum. „Was hat sie?“
    Faiseh kicherte. „Blase. Kitosime liebt ihre Bequemlichkeiten.“
    Aleytys lächelte. „Sie ist nicht die einzige.“ Sie folgte der Watuk-Frau ins Haus.
    Als sie wieder herauskam, schritt Grey im Hof umher, betrachtete die Fliesenmuster und schaute in die große Mutter Brunnen hinunter. Faiseh stand am Torbogen und schüttelte über die im langsam heller werdenden Licht des Mondringes schwach sichtbare Verheerung den Kopf. Manoreh saß noch auf dem Rücksitz des Wagens. Ein halbtoter, steinerner Mann. Aleytys kroch hinein. Auf dem Sitz neben ihm kniete sie hin, berührte sein Gesicht, dann holte sie aus und ohrfeigte ihn fest. Er zeigte keine Reaktion.
    Sie setzte sich zurück und betrachtete ihn, erfüllt von Ungeduld und Verzweiflung. Wiederholt hatte sie während der Fahrt versucht, ihn zu heilen, indem sie das schwarze Wasser in ihn hineinströmen ließ. Es erfüllte ihn – und durchdrang ihn. Ein endloser Abfluß durch ihn hindurch und weiter, es berührte ihn nicht einmal, als wäre sein Fleisch wenig mehr als Wolkendunst. Zum ersten Mal hatte ihre Heilkraft versagt. Sie verließ den Wagen wieder und stand dagegen gelehnt, den Kopf gesenkt. Grey beobachtete sie. Er kam zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter.
    „Lebt er?“
    „Kaum.“ Sie legte ihre Hand auf seine. Seine Wärme vertrieb etwas von der Kälte in ihr. „Ich kann ihm nicht helfen.“
    „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    Sie kräuselte die Nase. „Es untergräbt. Kennst du dieses Gefühl?“
    „Ein bißchen. Was jetzt?“
    Faiseh kam herbei. Als er diese Frage hörte, berührte er ihren Arm. „Die Umgovi-Gruppe wird bis in einer weiteren Stunde aufgegangen sein.“ Er zeigte zum Mondring hinauf, der sich zu voller Sichtbarkeit verstärkte, als die letzten Spuren des Sonnenuntergangs davongeschwemmt wurden. „Spendet eine Menge Licht.“ Er ruckte mit einem Daumen Richtung Wagen. „Selbst in diesem Wrack könntest du Manoreh zu dem Gespenst bringen.“
    „Ich?“ Sie wich zurück, bis sie gegen Grey gepreßt stand. Ihre Blicke glitten zu der dunklen Gestalt im Wagen, und sie fröstelte. „Nein.“ Sie sah von Manoreh weg, auf den anderen Ranger. „Warum ich?“
    Faiseh spreizte die Finger. „Wer sonst kann es? Der Grund, weshalb er das Gespenst in erster Linie abgespalten hat, war, daß ihm Haribu dicht auf den Fersen war. Ich, ich wäre schnell verloren, würde mich der Dämon übernehmen.“ Er nickte zu Grey hin. „Dein Begleiter dort, über ihn weiß ich nicht Bescheid. Aber dich habe ich Haribu abwehren sehen. Und wir brauchen alle Faras sowie Vorräte für diesen Weg. Der Jäger und ich, wir können uns ziemlich leicht darum kümmern. Aber Manoreh kann nicht warten. Du übernimmst ihn.“
    Aleytys nickte zögernd. „Du hast dein Ziel erreicht.“ Sie trat von Grey weg und fühlte sich ein wenig verloren, als sie den Druck seines starken Körpers nicht mehr spürte. „Wie finde ich die Stelle? Er wird mir keine große Hilfe sein.“ Sie wies auf Manoreh.
    „Komm her.“ Faiseh ging um den Wagen herum zur Fahrerseite. Er griff hinein und betastete eine Skala. „Halte einfach diesen Zeiger zwischen Süden und Osten in der Mitte, sobald du aus dem Tor heraus und von der Hecke weg bist. Zieh den Wagen ein wenig hoch, damit du über das bißchen Juapepo, das die Hasen übriggelassen haben, hinwegkommst, dann fahr weiter, bis du auf etwas triffst, über das der Wagen nicht hinwegkommen könnte. Dann schaffe ihn in die Scheune. Du weißt, was eine Scheune ist?“
    Aleytys gluckste. „Ja, Ranger, ich weiß, was eine Scheune ist.“ Langsam drehte sie sich um, schaute im schattigen Hof umher. Als sie wieder zum Wagen hinsah, streckte sie sich und gähnte. „Besser, ich mache mich auf den Weg.“ Sie starrte das rostige, verbeulte Bodenfahrzeug an und schnitt eine Grimasse. „Wahrscheinlich muß ich dieses Ding den halben Weg auf meinem Rücken schleppen.“
    Faiseh lächelte sie an. Grey

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