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Unter Strom - ein Mira-Valensky-Krimi

Unter Strom - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Unter Strom - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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kurzer Urlaub im Veneto … bei Gianni im Garten sitzen … einen Grande Sprizz vor uns …
    „Welche neue Serie?“, wiederholt Oskar.
    „Über die Zukunft der Energieversorgung. Du hast mich auf die Idee gebracht. Mit dem Umstieg auf einen Ökostromanbieter. – Was ist? Gehen wir heute Abend zu zweit essen? Ich lade dich ein. Als Dankeschön.“
    „Klingt großartig.“ Danach ein zu langes Schweigen.
    Ist er es etwa, der am Abend keine Zeit hat? Warum? Irgendetwas ist da los. „Aber …?“
    „Es lässt mir eben keine Ruhe, warum Carmen abgesagt hat.“
    Ich lache erleichtert. „Das finden wir schon noch raus. Ich muss ohnehin mit ihr über meine Story reden.“
    Oskar klingt nicht wirklich beruhigt, als er auflegt. Was weiß er, das er mir nicht sagen will?
    Soll ich noch einmal in die Redaktion? Um diese Uhrzeit ist viel Verkehr. Vor halb sechs bin ich wohl kaum dort. Außerdem ist es besser, mein Auto in der Tiefgarage unter unserer Wohnung abzustellen. Im Haus der „Magazin“-Redaktion habe ich keinen fixen Parkplatz. Öffentlicher Verkehr hat seine Vorteile. Man braucht sich nicht darum zu kümmern, wo man sein Auto loswird. Ob sich Tina Bogners Kampagne auch damit beschäftigt? Ich sollte mich daheim vor den Laptop setzen und recherchieren. Zumindest bei „PRO!“ scheint ja alles via Internet kommuniziert zu werden. – Wirklich alles, oder nur, was man möchte? Irgendwie hab ich momentan keine große Lust, mehr darüber herauszufinden. Carmen ist in der Umweltabteilung von „Pure Energy“. Soviel ich weiß, ist das ein internationaler Energiekonzern, jedenfalls macht er sich seit einiger Zeit auch bei uns breit. Weniger Ökos als Managertypen mit Designeranzügen und Maßschuhen. Eine Umweltabteilung leisten sich freilich heutzutage alle. Gehört zum Image. – Was sie dort bloß macht? Das Herbsthoch hält weiter an, höre ich im Radio, es soll auch morgen fünfundzwanzig Grad kriegen. Ist das jetzt die Klimaerwärmung oder einfach nur Glück? Momentan zeigt das Thermometer in meinem Wagen zweiundzwanzig Grad. Eine perfekte Temperatur, um joggen zu gehen. Ob mir das allerdings am Abend guttut … warum nicht? Dank meines ausführlichen Gesprächs mit Energie-Tina hab ich seit dem belegten Brötchen in der Redaktionssitzung nichts mehr gegessen. Machen wir es so, verhandle ich mit mir: Ich stelle das Auto in die Tiefgarage unter unserer Wohnung und entscheide später.
    Mein Telefon läutet. Ich sehe in den Rückspiegel. Keine Polizei weit und breit. Ich habe eine neue Freisprecheinrichtung, eine, die sogar wirklich gut funktioniert. Wenn man mit Oskars Handy telefoniert. Bei meinem weigert sie sich, die Bluetooth-Verbindung zu akzeptieren. Ich sehe aufs Display. Vesna. Ich nehme das Gespräch an.
    „Du bist zurück aus Weinviertel?“
    Ich überlege für einen Moment, ob Ravensbach alias Sonnendorf schon im Weinviertel liegt, die Landschaft hat nichts damit zu tun. Aber Unsinn, Vesna denkt an Treberndorf und Eva – und sie weiß noch nichts vom Hubschrauberangriff auf meine Nerven. „Seit gestern. Was hältst du eigentlich von Ökoenergie?“
    „Fragt sich, ob es ist Schmäh oder nicht.“
    Wenn man da nur immer so genau unterscheiden könnte.
    „Was ist los? Warum sprichst du nicht?“ Vesna war schon immer eine ungeduldige Telefoniererin.
    „Ich hab eine neue Reportage-Serie. Österreichs Energiezukunft.“
    „Und deswegen du sparst Energie und bist verstummt.“
    „Und deswegen denke ich nach. Mir sind im Weinviertel fünf Hubschrauber um die Nase geflogen. Und die Sprecherin von ‚PRO!‘ hat es geschafft, dass sich ein ganzes Dorf umtaufen lässt.“
    „Joggen du warst also nicht.“
    „Und ob ich joggen war im Weinviertel. Sonst hätte ich die Bundesheerübung wohl gar nicht bemerkt.“ Hat eben alles sein Gutes. Wie heißt das in der Wirtschaftssprache? Umwegrentabilität.
    „Gut. Dann wir gehen jetzt gemeinsam laufen, okay?“
    „Ich weiß nicht …“ Vesna ist um ein Vielfaches fitter als ich. – Eigentlich egal, ihr brauche ich nichts vorzumachen. Und besser neben ihr als allein durch den Prater zu keuchen. Wenn ich mit Vesna unterwegs bin, könnte es außerdem so wirken, als hätte ich meinen eigenen Personal Trainer mit. – Und das will ich?
    „Ich weiß schon. Sonst du hörst gleich wieder auf. Oder warst du heute früh laufen?“
    „Ich wollte. Ehrlich. Mein Wecker hat irgendwie nicht laut genug geklingelt.“
    Wir verabreden uns in einer Stunde am Anfang der

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