Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Tage

Unter Tage

Titel: Unter Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
Zum T … hm. Hm.«
    »Ein Mittel, um sich mit dem Tang zu verständigen …?«
    »Nein. Und ich glaube nicht, daß uns das jemals gelingen wird. Wir sind zu verschieden. Keine Basis, Barnings.«
    »Also bleibt uns nur die Möglichkeit, das Tang auf die Null-Galaxien abzuschieben und darauf zu hoffen, daß es auch in Zukunft die belebten Gegenden meidet.«
    »So ist es, Barnings«, nickte Potschynski. »So ist es. Und daß wir anständig belebt sind, dafür sind Sie zuständig.«
    Ich richtete mich auf, streckte meinen gekrümmten, schmerzenden Rücken. Ganz in der Nähe ertönten Schüsse.
    »Sind Sie in Gefahr, Barnings?« fragte Potschynski entsetzt, als er die Geräusche vernahm.
    »Nein, mir geht es gut.« Der Körper einer blutenden Echse prallte auf das Straßenpflaster. »Es wird wirklich Zeit, daß etwas geschieht«, murmelte ich.
    »Ah, Sie werden ja vernünftig!« frohlockte Potschynski. »Ehe ich es vergesse: hier bei uns sind die Auseinandersetzungen um das Projekt beigelegt.«
    Ich war erleichtert.
    »Nun, es hat zwar lange Diskussionen gegeben, aber Ihr Erfolg und das Näherrücken des Tangs hat alle überzeugt. Trotz gewisser Bedenken gewisser Kreise haben Sie unsere volle Unterstützung!«
    Ich konnte das Lächeln nicht unterdrücken. »Den Leuten, Potschynski, die noch immer Einwände haben, können Sie sagen, daß wir uns als eine Art Geburtshelfer betrachten können. Und sagen Sie ihnen noch, daß eine normale Geburt zwar vorzuziehen wäre, aber man einen Kaiserschnitt nicht immer vermeiden kann.«
    »Barnings, Sie!« ächzte Potschynski. »Es soll Sie der … Ach!«
    Der Bildschirm verschwand. Von oben erklang der Überschallknall eines Düsenflugzeugs. Lang gedehnt und grollend rollte er über die große Stadt.
     
    *
     
    Bzzz. Bzzz.
    Zuerst dachte ich an eine Biene, aber dann fiel mir das Aggregat ein. »Ja?«
    Bzzz. »Auswertung abgeschlossen. Projekt 17 erfolgreich beendet.
    Phase Beta kann anlaufen.« Bzzz.
    Ich fühlte Mitleid mit dem Alligator. Natürlich, ich war es gewesen, der ihn überlistet und in seiner wohlverdienten Ruhe gestört hatte, aber obwohl ich wußte, daß es keine andere Möglichkeit gab, um ihn zur Hilfe zu bewegen, konnte ich mich eines üblen Beigeschmacks nicht erwehren.
    Hatte nicht auch er Ruhe verdient? Wie jeder andere? Doch da war das Tang, da waren zu viele Sternsysteme, die noch nicht die erforderliche Quantität an bewohnten Planeten ereicht hatten …
    Die große, lärmende, tödliche Stadt war verschwunden. Ich befand mich in einem Park, und zwischen den dicht belaubten Baumwipfeln schimmerte hie und da die Fassade eines Hauses hervor. Ich hörte Kinderlachen. Kleine Echsen tollten ausgelassen durch das Gras, begleitet von mehreren erwachsenen Alligatoren, die miteinander diskutierten und den Kindern beim Spiel zusahen.
    Ein Zufall? Ein herausgeputzter Garten?
    »Aggregat?«
    Bzzz. »Gesamtanalyse. Der Planet Virgis Zwei ist zufriedenstellend entwickelt. Die Negation aller gefährlichen sozialen, psychologischen und technischen Mängel ist erfolgt. Planet Virgis Zwei hat den zivilisatorischen Standard der Liga ereicht.« Bzzz.
    Ich wartete, lächelte den Echsen freundlich zu, und sie lächelten mit ihren blanken Zahnreihen freundlich zurück.
    Neben mir erschien der Alligator aus dem Nichts. Trotz der Anstrengung, die tiefe Kerben in sein altes Gesicht gegraben hatte, wirkte er zufrieden.
    »Nun, Terraner, damit hast du wohl nicht gerechnet! Das gefällt doch deinen Leuten, oder? Keine Kriege, kein Hunger, kein Elend, keine Ausbeutung, Manipulierung, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Keine Entfremdung, keine Grausamkeit, keine Machtgelüste, nichts. Nur friedliches Zusammenarbeiten. Miteinander, füreinander, eh? Das ist es doch, was deinen Leuten gefällt?«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Und nicht nur ihnen.«
    »Hm«, machte der Alligator. »Dann ist ja alles in Ordnung, oder?«
    Ich weiß nicht, warum, aber ich fühlte mit einem Mal einen leichten Stich im Herzen. »Ja, alles ist in Ordnung.«
    »Und …« Der Alligator zögerte. »Und deine Leute, Terraner, werden sie jetzt nicht mehr kommen, um zu schürfen oder um zu helfen?«
    »Nein, das ist nun nicht mehr nötig.« Meine Stimme schwankte ein wenig, und das Aggregat summte leise und warnend Bzzz.
    »Was meint das Ding damit?« brummte der Alligator argwöhnisch.
    Ich gab mir einen Ruck. »Aggregat?«
    Bzzz. »Auszug aus der Raumcharta, gültig seit 1/I/0001. Präambel:
    Alle Völker, deren

Weitere Kostenlose Bücher