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Unter Tage

Unter Tage

Titel: Unter Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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den Einflugschneisen einsetzt, um unsere Schiffe zu zerstören! Diese Mörder!«
    Die interstellare Schiffbrüchige Ylyssa Majoreen/Margret Ungster, die von den Amerikanern auf Barnard IV (dem erdähnlichen Satelliten von Barnards Stern) durch Zufall vor einer Horde kannibalischer Eingeborener gerettet worden war, lächelte bewundernd und entblößte dabei makellos weiße Zähne. Ihre festen Brüste wogten unter dem engen Trikot (SOUTH DAKOTA COTTON INC.).
    »Gut, daß ihr Amerikaner seid!« sagte sie leise. »Niemand sonst hätte so schnell reagieren können!«
    »Nicht der Rede wert«, entgegnete Frame lässig. »Ich leite jetzt das Landemanöver ein, Hugh, okay?« (CSB ELECTRONIC SYSTEM)
    »Okay«, stimmte Harris/Ungster zu (US ARMY).
    Es dauerte nicht lange, und die INTERSTAR, das erste Raumschiff, das durch einen Tachyonengenerator angetrieben wurde, setzte auf dem Raumhafen auf. Nirgends zeigte sich ein Mensch; kein Leben, keine Bewegung in der nahen großen Stadt. Das Funkgerät (CSB ELECTRONIC SYSTEM) gab nur elektrostatische Geräusche von sich. Unheimliches Schweigen lag über Amerika.
    »Kein Empfangskomitee«, sagte Harris/Ungster enttäuscht.
    »Das hat etwas zu bedeuten!« erkannte Ylyssa Majoreen/Margret Ungster. »Ob diese … wie nanntet ihr sie gleich? Ah, ob diese Europäer etwas damit zu tun haben?«
    Harris/Ungster lachte bitter. »Eine solche Teufelei wäre denen ohne weiteres zuzutrauen! Immerhin ist dieses Amerika das letzte freie Land der Erde!« Entschlossen befahl er, das Schiff zu verlassen (WESTERN STEEL COMPANY). Mit langen Schritten eilten die drei Männer und die Frau auf das weit entfernte Kontrollgebäude zu. Als sie es ereicht hatten, stellten sie fest, daß die Anlage abgeschaltet und menschenleer war.
    »Wir trennen uns«, schlug Harris/Ungster vor. »Durchsucht den Komplex. In vier Stunden treffen wir uns wieder hier.«
    Die anderen verschwanden. Harris/Ungster und Ylyssa/Margret sahen sich an, und der Kommandant wurde wieder von der unaussprechlichen Schönheit des außerirdischen Mädchens fasziniert (SOUTH DAKOTA COTTON INC.).
    »Beginnen wir«, murmelte Ylyssa/Margret. Sie wandten sich den Kellerräumen zu und standen fünf Minuten später vor der Schaltanlage (IBN), die seltsamerweise nicht desaktiviert war. Im Hintergrund führte ein Tunnel (AMERICAN UNDERGROUND COMPANY) in die Tiefe. Rötliches Leuchten glimmte daraus hervor.
    Neugierig ging Ylyssa/Margret darauf zu, gefolgt von Hugh/Jeffrey. Plötzlich bückte sich das Mädchen und hob einen Zettel auf. Alarmiert glättete Harris/Ungster das zerknüllte Papier und überflog die handschriftliche Botschaft.
    IN DER EWIGKEIT LIEGT DIE HOFFNUNG – SUCHT DAS LEBEN IN DER ZEIT!
    (RUSSEAU PAPERS)
    Verwirrt steckte Hugh/Jeffrey die Notiz in seine Hosentasche. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, was die Worte bedeuten sollten. Auch Ylyssa/Margret zuckte verständnislos die Achseln, und Harris konnte auf ihren formvollendeten Schenkeln
    (SOUTH DAKOTA COTTON INC.)
    eine leichte Gänsehaut erkennen.
    Harris/Ungster näherte sich dem Tunnel,
    (AMERICAN UNDERGROUND COMPANY)
    mit verkrampften Muskeln darauf gefaßt, jeden Moment von einem fanatisierten europäischen oder asiatischen Soldaten angesprungen zu werden.
    Ein kühler, aber nicht unangenehmer Lufthauch streifte ihn. Er kam aus dem Tunnel.
    Hugh/Ungster wurde von unsichtbaren Kräften in die Höhe gehoben und auf den Tunnel zugetragen. Der Mann fühlte, wie das Leben aus ihm wich. Dann war er verschwunden …

 
     
Unter Tage
     

Obwohl er es nicht sehen konnte, fühlte Benner doch, wie der Staub sich langsam senkte und die Luft wieder klarer wurde.
    Er hustete den Dreck aus der Lunge und nahm das Taschentuch vom Mund. Ja, tatsächlich, man konnte freier atmen, ohne bei jedem Atemzug befürchten zu müssen, zu ersticken.
    Es war dunkel, pechschwarz, kein Lichtschimmer durchbrach die Finsternis, die sich langsam in die Gedanken der Männer schlich.
    »He!« krächzte Benner mühsam und hustete wieder. »He, Corton! Leben Sie noch? Wo sind Sie?«
    Nicht weit von Benner entfernt rumorte es; ein dünner Staubfaden rieselte lautlos in den Kragen des Mannes und ließ ihn frösteln.
    »Sind Sie das, Corton? Sind Sie das? Antworten Sie! Sind Sie das?« Das Rumoren verstärkte sich. Es schien, als schiebe jemand langsam und vorsichtig Sand und Geröll zur Seite und kratze dabei mit langen Fingernägeln über die rauhen Steine.
    »Verdammt noch mal, Corton! Sagen Sie etwas!«

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