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Unter Tage

Unter Tage

Titel: Unter Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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abartigen Dialogen, den verwerflichen Lügen … von der Moral möchte ich nicht einmal sprechen! Aber dafür – dafür gibt es ja die BSA, nicht wahr?«
    DeBorre lächelte gequält.
    Pain bemerkte es. »Sie sind uns doch nicht mehr gram, weil wir voriges Jahr Die Stimme aus der Nacht von … äh … unnützen Ballast befreien mußten?«
    DeBorre schüttelte hastig den Kopf.
    »Wie ich es mir dachte«, murmelte Pain selbstgefällig. »Sie hatten dafür auch Verständnis gezeigt, wenn ich mich richtig erinnere. Ja, ich muß sogar sagen, Ihre Selbstkritik vor dem Ausschuß für kulturfremde Einflüsse war brillant, wirklich brillant! Nicht von ungefähr wurde Ihr Name ja auch wieder aus dem Index gestrichen.«
    Trusk blickte melancholisch zum Ventilator hinauf. Immer im Kreis, dachte er. Immer im Kreis.
    »Und was Die Erde schweigt betrifft …«, begann Pain bedeutungsvoll.
    Trusk senkte die Lider. »Ja?«
    »Im Grunde haben wir da keine Bedenken. Außerdem gewährt ja die Person Mister Cornings’ einige Sicherheit dafür, daß nur einwandfreies Gedankengut zum Zuge kommt, wenn Sie diese Ausdrucksweise gestatten!«
    Trusk und deBorre nickten folgsam.
    »Im übrigen gelten Sie, Mister Trusk, und Sie – ja, auch Sie, Mister deBorre! – in berufenen Kreisen als durchaus akzeptable und loyale Vertreter sauberer amerikanischer Kultur, so daß meine Funktion in diesem Falle grundsätzlich die eines wohlwollenden Begutachters wäre, wenn nicht …«
    DeBorre wurde blaß. »Wenn nicht …?«
    »… wenn nicht in letzter Zeit infolge der bedenklichen weltpolitischen Lage und hier nicht näher zu erläuternder nationaler Probleme eine gewisse offensive kulturelle und ideelle Haltung von Nutzen sein könnte. Mit anderen Worten: Prinzipiell hat die Bewegung Sauberes Amerika keine Bedenken gegen den Inhalt von Die Erde schweigt – auch die neue und wirklich beeindruckende Darstellungsform findet unsere uneingeschränkte Bewunderung und Zustimmung –, aber darüber hinaus hätten wir doch etwas mehr … nun, etwas mehr grundsätzliches Engagement für die Ideale der BSA begrüßt, zumal, wie allgemein bekannt, diese Ideale auf den historischen und unveräußerlichen Prinzipien des amerikanischen Volkes fußen.«
    Trusk murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. DeBorre begann erneut seine Manschette zu bekritzeln.
    »Um es als genau und unmißverständlich zu formulieren, meine Herren«, führte Pain weiter aus und nahm geistesabwesend das Medizinfläschchen zur Hand, »so schlage ich vor, ein wenig Bezug zu nehmen auf den Kampf des amerikanischen Volkes und der BSA, den wir seit Jahrzehnten gegen die stetig wachsende Gefahr des Totalitarismus führen, eines unmenschlichen und damit unamerikanischen Systems, dessen Gier und Grausamkeit nur noch mit Attilas gelben Horden vergleichbar sind, wenn Sie diese historische Reminiszenz gestatten. – Mehr Mut, meine Herren!«
    Pain erhob sich unwillkürlich, schwenkte die blaue Flasche und warf einen bedeutungsvollen Seitenblick auf das Sternenbanner, das hinter seinem Rücken an der Wand klebte. »Mehr Begeisterung für unsere Tradition! Mehr Härte gegen Ideologien, welche die Gedanken der Menschen manipulieren!«
    »Mit anderen Worten«, stellte Trusk nüchtern fest, »wir sollen den …«
    »Bitte, Mister Trusk«, unterbrach Pain hastig, »sollen klingt zu sehr nach Zwang, nach Verpflichtung; etwas Derartiges zu verlangen, käme der Bewegung Sauberes Amerika keinesfalls in den Sinn! Schließlich genießen wir den Vorzug, in einem der letzten freien Länder der Welt zu leben! In einem Land, in dem jeder seine Meinung in Wort, Schrift und Bild ungehindert verbreiten kann! In einem demokratischen Land! Das sollten wir uns immer vor Augen führen! Und der BSA liegt nichts ferner, als die freien Bürger Amerikas zu irgend etwas zu zwingen! Großer Gott, dieser Gedanke wäre ja geradezu blasphemisch! Nein, meine Herren, wir benötigen keinen Zwang, denn wir wissen – und das wissen wir genau! –, daß Sie beide aufrechte amerikanische Bürger sind und Ihre inneren Gefühle vielleicht nur … äh … der richtigen Artikulation bedürfen. Dafür – und nur dafür, wie ich bei dieser Gelegenheit betonen möchte! – ist die Bewegung Sauberes Amerika ins Leben gerufen worden. Wir verstehen uns?«
    »Oh, selbstverständlich!« beeilte sich Trusk zu versichern.
    Pain warf deBorre einen aufmunternden Blick zu. Der Drehbuchautor erhob sich hastig. »Sie haben uns aus der Seele

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