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Unter Verdacht

Unter Verdacht

Titel: Unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Anwalt, aber ohne einen einzigen entlastenden Beweis ist der ganze Fall stark davon abhängig, an welchen Richter Sie geraten.«
    »Aber wer sagt denn, dass wir irgendeinen Beweis in Gregors Wohnung finden?« gab Karen ihrem Zweifel an dem ganzen Unternehmen Ausdruck. »Die Erfolgsaussicht ist nicht sehr hoch, Sylvia. Dafür das Risiko. Ein Einbruch ist eine Straftat, kein Räuber- und Gendarmspiel, für das Sie es zu halten scheinen.« Während Karen das sagte, konnte sie jedoch nicht umhin, sich einzugestehen, dass Sylvia so unrecht nicht hatte. Es stand wirklich nicht gut um ihren Fall.
    »Natürlich weiß ich, dass ein Einbruch strafbar ist.« Sylvia sah Karen ernst an. »Aber Sie laufen Gefahr, verurteilt zu werden, Karen! Sie erinnern sich noch, wie es war, in Haft zu sitzen?«
    Karen schluckte. »Wenn Sie mir Angst machen wollten, ist Ihnen das gelungen«, sagte sie mit belegter Stimme.
    »Ich will Ihnen doch keine Angst machen, ich will Ihnen helfen!«
    »Doch nicht so! Sie bringen sich ja in Teufels Küche, Sylvia!«
    »Jetzt übertreiben Sie aber. Endrich wird Gregor die ganze Zeit über beobachten. Er warnt uns, sobald Gregor zurückkommt. Was soll schon passieren?«
    »Haben Sie schon vergessen, wie Ihr Vater getobt hat, als Sie mir ein falsches Alibi gaben?« erinnerte Karen. »Was erst, wenn er davon erfährt?«
    »Darüber mache ich mir nun wirklich die geringsten Sorgen«, winkte Sylvia ab. Dann lachte sie schnippisch. »In jedem Fall wird er uns verteidigen, wenn man uns erwischt.«
    Karen schüttelte dennoch ablehnend den Kopf. »Ich brächte Sie in eine unmögliche Situation.«
    Sylvia merkte, dass Karen sich nicht überzeugen ließ. »Gut, dann mache ich es eben allein«, sagte sie deshalb.
    Karen sah Sylvia entsetzt an. »Das werden Sie nicht tun!«
    »Wie wollen Sie es verhindern?«
    Gemeinsam warteten sie in Karens Wohnung, dass Endrich anrufen würde. Der Videorecorder war startklar zur Aufnahme des TV-Programms, das man später im Falle eines Falles als Alibi angeben würde.
    Kurz nach acht klingelte das Telefon. Karen nahm ab.
    »Gregor hat vor fünf Minuten seine Wohnung mit einer Sporttasche verlassen«, meldete Endrich.
    »Gut. Wir fahren los.«
    »Warten Sie wie verabredet vor seinem Haus«, sagte Endrich noch und legte auf.
    »Es ist soweit.« Karen sah Sylvia an.
    Die nickte. »Na dann, auf geht’s.«
    Karen schaltete den Videorecorder an. Sie verließen das Haus.
    Sylvia hatte einen Leihwagen besorgt, mit dem sie zu Gregors Wohnung fuhren. Ihre eigenen Autos standen jeweils gut sichtbar zu Hause.
    Fünfzehn Minuten später parkte Sylvia den Wagen unweit des dreistöckigen Reihenhauses, in dem Gregor wohnte. Sie blieben sitzen und beobachteten die Straße.
    Karens Handy klingelte. »Ja? . . . Beim Squash. Wo? . . . Okay.« Karen ließ das Handy sinken und drehte ihren Kopf zu Sylvia.
    »Das heißt: dreißig Minuten Spielzeit, duschen, Rückfahrt – also haben wir mindestens eine Stunde.«
    Sie sahen aus wie zwei zufällige Spaziergängerinnen, die vor der Eingangstür des Hauses stehenblieben. Sylvia warf einen Blick auf die Namensschilder.
    »Er wohnt im Erdgeschoß. Gehen wir ums Haus nach hinten. Diese Wohnungen haben meist eine Terrassentür zum Garten.«
    »Mir ist nach wie vor nicht wohl dabei«, gab Karen ihren Zweifeln Ausdruck.
    »Es muss aber sein.« Sylvia blieb hartnäckig.
    Das erste Hindernis bildete ein Drahtzaun. Sie beeilten sich, ihn zu überklettern, und liefen schnell über den Rasen hinter die schützende Hauswand. Sie orientierten sich.
    »Das muss Gregors Wohnung sein«, sagte Karen leise und wies auf eine der Terrassen.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich gehe davon aus, dass man seinen Wäscheständer nicht auf die Terrasse des Nachbarn stellt.« Karen griente. »Da hängt eine seiner Boxershorts.«
    Sylvia verschluckte sich fast. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich öffnete mal einen vermeintlichen Werbebrief, der an ihn gerichtet war. Darin befanden sich selbige Shorts und eine Nachricht, über deren Inhalt meine Scham mir zu schweigen gebietet. Außerdem – schauen Sie sich die andere Tür an. Dort kleben kleine Comicfiguren an den Scheiben. Da gibt es sicher Kinder. Das kann nicht Gregors Wohnung sein. Also gehen wir.«
    »Moment noch.« Sylvia drückte Karen ein Paar Vinylhandschuhe in die Hand. »Ziehen Sie die an.«
    Karen nahm die Handschuhe erstaunt entgegen. »Sie sind ja gut vorbereitet.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte Sylvia. Sie zog

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