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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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getötet. Als Mamdy das Baby fand, war es die einzige Überlebende von dem Stamm, und sie hat es wie ihr eigenes Kind aufgezogen. Beide hatten ein inniges Verhältnis zueinander.
    Einige Tage nach Benalas Tod sagte Mamdy zu ihr: „Es Zeit für mich, bin zu alt, und auch ich habe meine Aufgabe hier erfüllt. Mit Tod der Bundjalungs auch mein Dasein beendet. Ich gehe zu meinen Ahnen.“ Maggi sah sie erstaunt an, akzeptierte aber wortlos ihren Wunsch.
    So ist das bei den Ureinwohnern Australiens.
    Mamdy nahm ihre wunderschöne Kette, die sie vor langer Zeit als Geschenk von Franziska zum Weihnachtsfest bekommen hatte und ging noch vor dem Sonnenaufgang in das Outback. Sie suchte sich einen geeigneten Platz aus, grub mit den Händen eine Erdmulde und setzte sich hinein. Ihr Gesicht war der aufgehenden Sonne zugewandt. Mit geschlossenen Augen und ohne sich zu bewegen, wartete sie, bis der Tod eintrat.
    Viele Jahre ihres Lebens ernährte sie sich von den Tieren dieses Landes, nun sollten sich die Tiere von ihr ernähren. So ein Tod ist in ihrem Sinne, einer lebt vom Nutzen des anderen. Ein Geben und Nehmen, und somit hatte sich der Kreislauf des Lebens für sie geschlossen.
    Obwohl Maggi von Mamdys Vorhaben wusste, erfuhren es die Bewohner von Mozzie erst einige Tage später.
    Für Sabrina war es schwer zu verstehen, dass sie niemand von ihren Vorhaben abbrachte. Aber Neil hatte inzwischen viel über die Lebensweise seines Volkes gelernt und gab sich große Mühe, Sabrina die Zusammenhänge zu erklären.

    Zukunftspläne

    An dem Tag als Mamdy starb, ging Neil an den Fluss, um zu baden. Wie lange musste er auf ein so erfrischendes Bad verzichten. Als er im Wasser war, sah er Sabrina kommen. Sie hatte kurze Shorts an und ein Bikini Oberteil. Sie setzte sich ins Gras und schaute Neil beim Baden zu.
    „Warum kommst nicht mit rein?“
    Sabrina schüttelte den Kopf: „Keine Lust.“
    Neil setzte sich nass neben sie. Es dauerte einen Moment, bis sich ein Gespräch entwickelte. Im Laufe der Jahre waren sie sich schon etwas fremd geworden.
    Sabrina begann ganz unvermittelt mit einem Gespräch. Sie erzählte Neil, was für ein Drama sich hier an diesem Ufer ereignet hatte.
    „Aber hier kann doch kein Krokodil rein, hier ist doch mit Draht der Badebereich abgesperrt!“
    „Ja hier, aber die kleine Alina spielte mit ihren Puppen weiter da hinten.“
    „Das kleine Dummchen, warum spielte sie nicht, wo es sicher für sie war.“
    Sabrina zuckte nur mit den Schultern.
    Als Neil trocken war, gingen sie ein Stück Hand in Hand spazieren.
    „Erzähl mir von dem Leben mit den Bundjalung?“ forderte Sabrina ihn auf.
    „Das kann ich nicht in fünf Minuten erzählen, Sabrina. Das wird Wochen oder Monate dauern, bis ich das alles gedanklich verarbeitet habe. Ich habe sehr viel gelernt. Und ich bin mir sicher, dass das Wissen einen großen Einfluss auf mein Leben haben wird. Nur allein die Tatsache, dass man im Outback genügend Nahrung und Wasser findet. Keiner brauch dort zu verdursten oder zu verhungern. Wir sind nur mit einem Vorrat an Kräutern und getrockneten Pflanzen losmarschiert. Alles andere ergab sich unterwegs. Selbst die Heilmethoden haben mich stark beeindruckt. Lass mir Zeit, zu gegebener Stunde werde ich dir davon erzählen.“
    Als wieder eine schweigsame Minute vergangen war, fasste Neil allen Mut zusammen und sagte: „Sabrina, ich weiß nicht genau, wie es dir geht, aber ich liebe dich.“
    Dabei blieb er stehen und sah ihr ernst in die Augen.
    „Ich auch“, flüsterte Sabrina, sah ihn an und schloss dann die Augen.
    Für Neil war es die Aufforderung zu einem leidenschaftlichen Kuss.
    Als Sabrina endlich seine Lippen auf den ihren spürte, fühlte sie sich in eine Zeit zurückversetzt sieben Jahre zurück. Obwohl das Verlangen nach mehr in ihr wuchs, beherrschte sie sich.

    Kevin und Franziska heirateten nun doch noch nicht, weil Fred und Cecilia warten wollten, bis das Trauerjahr um war.
    So empfanden es alle Beteiligten für besser, obwohl ihr gemeinsames Kind dadurch unehelich geboren werden würde.
    Aber Franziska hatte sich nun einmal eine Doppelhochzeit in den Kopf gesetzt.
    Kevin gönnte sich gerade eine kleine Pause, las die neuste Ausgabe der Zeitung und stolperte dabei über einen Artikel, der ihn interessierte. „Hör mal“, rief er Franziska zu, die im Haus beschäftigt war.
    Sie kam heraus, wischte sich ihre Hände an der Schürze ab und setzte sich neben Kevin.
    Er las laut die Überschrift vor:

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