Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
ersten Stufe, drehte sich um, sah Franziska weinen und ging nochmals zu ihr. Immer wieder umarmte er Franziska und Sabrina. Schmerzvolle Tränen rannen über sein Gesicht.
Dann stieg er endgültig ein.
Die Zurückgebliebenen winkten solange, bis das kleine Flugzeug in den wieder dichter werdenden Wolken verschwunden war.
„Ich glaube, das war ein Abschied für immer. Ich hatte das Gefühl, dass er es auch weiß“, sagte weinend Franziska.
Sorgen um Cecilia
Nach dem das Hochwasser zurückgegangen war und der Pegel wieder den normalen Stand erreicht hatte, atmeten die Menschen erleichtert auf, und so kam nach und nach Normalität in den Tagesablauf.
Bei einer gemütlichen Tasse Tee sitzend, sagte Franziska: „Weißt du, Kevin, eigentlich interessiert mich schon sehr, welche Ausreden Will McArthur hat, weil er doch die Einladung zur Hochzeit so kurzfristig abgesagt hatte. Natürlich weiß ich genau den Grund, aber ich glaube nicht, dass er mir den sagt. Er wird sich irgendetwas anderes, vielleicht etwas Geschäftliches als Ausrede einfallen lassen.“
„Ich würde ihn an deiner Stelle nicht mit dieser Frage konfrontieren. Ich denke für eure Freundschaft wäre das am besten“, gab Kevin zu bedenken.
„Quatsch, ich gefährde damit nichts. Ich muss einfach das Gespräch mit ihm suchen.“
Kevin schüttelte nur den Kopf. „Dann tu, was du nicht lassen kannst. Übrigens, soll ich mit nach Brisbane kommen?“
„Das wäre nicht schlecht. Eigentlich hatte ich sogar fest damit gerechnet, denn ich wollte einiges besorgen.“
„Wann hast du die Absicht zu fahren?“
Nachdenklich stellte Franziska ihre Tasse auf dem Tisch ab. „Was meinst du, ob man schon mit dem Auto durchkommt?“
„Es eilt doch nicht, demnach wäre es doch günstiger, wenn wir noch eine Woche warten würden. Stell dir nur vor, was passiert, wenn wir im Schlamm steckenbleiben. Keiner ist da draußen in der Nähe, um uns zu helfen. Das Risiko wäre einfach zu groß, in einer Woche ist es sicherer.“
Kevin stand auf und wollte gehen.
Franziska nickte zustimmend. Flüsternd sagte sie: „Komm setz dich, ich muss noch was mit dir bereden!“
„Warum machst du es so spannend?“ fragte er verwundert.
„Weil ich nicht will, dass mich Sabrina hört.“ Sie schaute sich in der kleinen Wohnung um, ob sie irgendwo zu sehen war. „Die Luft ist rein, von Sabrina keine Spur. – Bist du denn gar nicht neugierig, was ich besorgen will?“
Kevin lachte: „Schon, aber ich glaube das es dir unter den Nägeln brennt, mich einzuweihen. Ich brauche nur so zu tun, als ob es mich nicht interessiert. Und, meine Rechnung wird aufgehen.“
„Du Schuft. – Also, können wir in Brisbane alles für den Hausbau besorgen, oder geht das nicht so auf die Schnelle?“
Lächelnd legte Kevin seinen Arm um Franziskas Schulter: „Daran habe ich auch gedacht, und ich wollte die nächsten Tage nutzen, um mit Fred und Andy alles gedanklich durchzugehen. Wir schreiben auf, was wir dafür benötigen. Ich denke, dass wir das hinbekommen, ohne Wesentliches zu vergessen. Alle kleineren Teile können wir uns mit dem Flugzeug liefern lassen, und die größeren müssen mit dem LKW hierher transportiert werden. Ach, noch was Wichtiges. Über die Größe des Hauses müssen wir uns auch noch einigen.“
Franziska zog ihre Stirn in Denkerfalten.
Und Kevin meinte: „Sollten wir dafür nicht einen von den beiden mit einbeziehen?“
Franziska schwankte unschlüssig mit dem Kopf. „Wenn wir die ehemalige Größe von Alinas Haus wieder herstellen, müsste es doch für die kleine Familie ausreichend sein, oder?“
„Gut“, stimmte Kevin nun endgültig zu „überraschen wir beide damit.“
„Übrigens, können wir die ehemaligen Kellerräume auch mit nutzen. Die waren damals ja nicht abgebrannt, und die Bodenplatte ist auch noch in Ordnung“, sprach Franziska weiter. „Oh je“, Franziska griff sich mit der Hand an den Mund, so, als habe sie in diesem Moment einen bösen Geist gesehen. „Ich glaube, unser Vorhaben müssen wir verschieben!“
„Warum?“
„Na, stell dir doch nur vor“, sagte sie erregt „wir bauen dieses schöne Haus, und dann kommt die angebliche Verwandte von Alina und bekommt alles. Was dann?“
Kevin dachte einen Moment nach und sagte dann: „Daran hatte ich tatsächlich nicht mehr gedacht. Aber dann werden wir eben alles abbrennen. Sie wird es dann so bekommen, wie du es von Alina übernommen hattest.“
„Kevin“, Franziska stupste
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