Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
ihn in die Seite „ das geht doch nicht!“
Er zuckte als Antwort nur mit den Schultern, und Franziska beließ es dabei.
„Bevor wir nach Brisbane fahren, werde ich mich noch mit Mr. Williams in Verbindung setzen.“
Durch plötzliches Geschrei wurde ihr Gespräch jäh unterbrochen, und es dauerte auch gar nicht lange, bis das Echo zu hören war. Beide Kinder meldeten sich lauthals aus dem Schlaf zurück.
„Und wo ist Sabrina?“, fragte Kevin etwas ärgerlich. „Stillen können wir nun ihre Kinder nicht.“
Am weit geöffneten Fenster lief grade Bradley vorbei.
„He, Bradley, sei doch bitte so lieb und such Sabrina. Ihre Kinder haben Hunger.“
„Mach ich gleich, übrigens ist das nicht zu überhören“, schmunzelte er, und schon war er weg.
Als Sabrina gleich darauf erschien, fragte Kevin: „Wo warst du?“
„Ich war bei Cecilia“, antwortete sie etwas schnippisch „ihr geht es nicht gut.“
„Was fehlt ihr?“, wollte Franziska wissen.
„Sie klagt über Kopfschmerzen, hat erhöhte Temperatur, und ihr ist übel. Ich habe ihr die Fenster verdunkelt, da ihr das Licht unangenehm ist. Fred ist nicht da.“
„Ich weiß, er ist mit Andy bei den Teebaumplantagen und untersucht die Pflanzen nach möglichen Schädlingen.“
„Übrigens, ich habe die Kinder gehört, wollte aber nur noch das eine Fenster fertig machen. Ich wusste doch, dass ihr hier seid.“
„Schon gut“, sagte Kevin etwas sanfter „das konnten wir nicht wissen. Pass aber auf, dass du dich nicht ansteckst, schließlich stillst du noch. Es könnte gefährlich für die Kinder werden.“
In den nächsten Tagen ging es Cecilia mal besser und dann wieder schlechter. Es war ein Wechsel, den sich niemand erklären konnte.
„Fred, soll ich nicht doch Peter anfunken, vielleicht weiß er Rat?“
„Ach, lass nur, ich glaube, das bekomme ich schon wieder in den Griff. Sie braucht nur etwas Ruhe und gute Pflege. Letzteres kann ich garantieren, und für die nötige Ruhe hat sich Sabrina bereit erklärt. Sie wird tagsüber Shirley zu sich nehmen.“
„Wird sie sich nicht übernehmen? Schließlich ist sie bereits durch die Zwillinge überfordert!“ stellte Franziska besorgt fest.
„Bradley will sie unterstützen.“
Kevin und Franziska lächelten über das Angebot. „Na, wenn das mal gut geht!“
„Übrigens, wenn ihr aus Brisbane kommt und bei Cecilia sich bis dahin nichts geändert hat, dann würde ich gern noch mal auf dein Angebot zurückkommen.“
„Wie du willst, ich mache mir wirklich Sorgen um sie.“
„Ich auch Franziska, aber erst vorhin sagte sie mir, dass sie keinen Arzt möchte.“
Am Abend bevor sie nach Brisbane fuhren, kam Kevin mit einer langen Liste heim.
„Hier steht alles drauf, was wir in Brisbane besorgen oder erledigen müssen“, berichtete er voller Stolz.
„Sei mir nicht böse Kevin“, sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn „das kannst du mir morgen auf der Fahrt erzählen, ich möchte jetzt noch einmal nach Cecilia sehen.“
Fred stand in der offenen Tür, um frische Luft zu schnappen. „Pst“, mit dem Finger am Mund empfing er sie „sie ist gerade eingeschlafen. Ach“, stöhnte er „ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sie isst sehr wenig, und wahrscheinlich kommen die Kopfschmerzen von ihrem steifen Nacken. Manchmal massiere ich ihn ihr sanft, aber es hilft nichts.“
„Kam das Fieber überhaupt plötzlich, oder kränkelte sie schon länger.“
„Eigentlich kam es für mich unerwartet, aber sie meinte, dass sie Tage vorher Ohrenschmerzen hatte, diese aber wieder weg sind.“
„Das ist wirklich merkwürdig. Ich lasse dir auf jeden Fall die Nummer von Peter da, sollte es schlimmer werden, dann melde dich bei ihm und frag nicht erst deine Frau, tu es einfach.“ Er gab ihr einen Handschlag des Versprechens darauf.
„Wir fahren morgen früh zeitig los und kommen so schnell wie möglich zurück.“
„Lasst euch nur Zeit“, wehrte Fred ab „wir schaffen hier schon alles. Auch das mit Cecilia.“
Tief in Gedanken versunken, ging Franziska zu ihrer Cottage zurück. Ihr ging Cecilias Gesundheitszustand nicht aus dem Kopf.
Als Franziska zurückkam, stand Kevin lächelnd in der Tür. Er bemerkte sie und hielt sich den Finger auf den Mund. Vorsichtig schaute Franziska in ihre Wohnstube. Der Anblick war wirklich ein Bild für die Götter. Auf dem Sofa lagen drei Kinder und Sabrina gab Bradley Anweisungen, wie er diese zu windeln hatte. Vorsorglich übernahm
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