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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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anrückte.
    „Ein Glück, dass ihr kommt. Pascal ist nicht da, und für uns ist es zu schwer. Wir danken euch sehr für eure Hilfe.“
    Es war wirklich nicht viel vorbereitet. Die Flammen hätten hier leichte Nahrung gefunden. Schnell wurden auch hier Tücher nass gemacht, um die Häuser zu schützen. Das Haupthaus war aus Stein, da halfen die Tücher nicht viel, aber wenigstens das Dach konnte damit geschützt werden.
    „Feuer, Feuer“, rief Neil plötzlich, der oben auf dem Dach saß.
    „Wo, ich kann nichts sehen“, fragte der alte Mel.
    „Von hier oben kann man es sehen, es ist noch weit weg, aber es kommt direkt auf uns zu!“
    Mel war so aufgeregt, dass er auf die Leiter kletterte. Am Rand des Daches drehte er sich nach dem Feuer um, in diesem Moment wurde ihm schwindelig, er verlor das Gleichgewicht und stürzte schreiend in die Tiefe.
    Neil musste es hilflos mit ansehen. Er saß oben auf dem First und weit von der eben noch stehenden Leiter entfernt.
    Virginee war in der Küche und half der Köchin, einen kleinen Imbiss für die Helfer vorzubereiten. Ein Aufschrei lähmte sie, und   in demselben Moment sah sie ihren Mann am Fenster vorbeifallen. Mit ihrer rechten Hand bekreuzigte sie sich und mit der anderen hielt sie sich am Küchentisch fest. Wie gelähmt starrte sie aus dem Fenster. Gestützt von der Köchin ging sie hinaus, um ihrem Mann zu helfen. Aber der Anblick, der sich ihr bot, entriss ihr einen Aufschrei des Entsetzens.
    Erst gestern hatte ihr Mann starke Stöcke an den Tomatenpflanzen befestigt, damit sie Halt hatten, und auf so einen Stock war er gefallen. Er hatte ihm etwa in Höhe des Magens durchbohrt.
    Virginee verlor das Bewusstsein, und die Köchin unten und Neil oben auf dem Dach riefen verzweifelt nach Hilfe.
    Andy war als erster da, und als er das Schreckensbild sah, musste er sich übergeben.
    Kevin und Fred waren etwas gefasster und nahmen den Pflanzstock aus der Erde. Mel war noch am Leben, aber aus seinem Mund und dem Ohr lief bereits das Blut. Dem Tod sehr nah flüsterte er: „Kümmert euch um Virginee. Sagt ihr, dass ich sie immer geliebt habe. Ich werde auf sie warten.“
    Dann wurde sein Blick starr.
    Die drei Männer schafften den toten, schweren Körper an den Fluss und legten ihn unter eine kleine Steinbrücke. Der kleine Nebenarm war mit Wasser gefüllt, daher war es hier nicht so heiß, und man konnte Mel liegenlassen, um ihn nach dem Feuer zu beerdigen.
    Neil saß immer noch auf dem Dach. Man hatte ihn in der Aufregung vergessen. Der alte Aborigines, der schon seit vielen Jahren auf der Farm beschäftigt war, half ihm schließlich aus der misslichen Lage und stellte die Leiter wieder an.
    Die Luft war schon vom Rauch durchzogen. Das Atmen fiel schwer. Virginee, die wieder zur Besinnung kam, würde lieber um ihren Mel weinen, aber sie wusste auch, dass dafür keine Zeit war. Sie wurde gebraucht, egal was geschehen war. Sie verteilte unter Tränen an alle einen feuchten Mundschutz. Ein altes Bettlaken musste dafür herhalten.
    Obwohl ein sehr starker Wind wehte, war es brütend heiß, die Luft war von Rauch geschwängert. Ein Blitz nach dem anderen durchzuckte den Himmel, gefolgt von lautem Donnergrollen. Noch immer war kein Tropfen Regen in Sicht. Eigentlich standen alle nur hoffnungslos da und konnten nichts mehr tun.
    Andy schaffte es in letzter Minute mit Bob gemeinsam, die Tiere aus den Stallungen zu treiben. Sie liefen in Richtung der Mozzie-Farm. Die Nebengebäude und Stallungen fielen bereits den Flammen zum Opfer.
    Der kleine Nebenarm des Flusses war breit genug und hatte am Rand wenig Vegetation, sodass es aussah, als könnte das Feuer hier zum Stehen kommen. Die Bewohner von der Mackenzie-Farm und ihre Helfer suchten unter der Brücke Schutz vor den Flammen. Virginee legte den Kopf ihres toten Mannes auf ihren Schoss und begann eine unbekannte Melodie zu summen.
    „Wir können hier nichts mehr tun, die Frauen auf Mozzie werden sicher auf unsere Hilfe warten.“
    „Da müssen wir aber durch das Feuer“, gab Neil zu bedenken „es liegt zwischen uns und Mozzie.“
    Plötzlich klatschte etwas Großes auf den ausgedürrten Boden.
    Neil stürzte aus dem Unterschlupf hervor. „Es regnet“, schrie er, „es regnet.“
    Alle kamen hervor und jubelten, sogar Virginee hatte ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Durch den Regen lief der Ruß in Streifen über ihre Gesichter.
    Wie durch ein Wunder wurde das schöne Steinhaus von den Flammen nicht groß berührt. Ein

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