Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
kommt im Radio?“
„Nicht direkt. Da fragte ein Farmer an, ob er dafür einen Kredit beantragen könnte.“
„Und kann er?“
„Ja, aber er wurde darauf aufmerksam gemacht, dass er sich bei verschiedenen Banken Angebote einholen sollte, und auch auf das Risiko wurde er hingewiesen, wenn eine Naturkatastrophe ihn zum Beispiel zahlungsunfähig macht.“
„Ja, das sind Probleme, wenn man nicht genug zwischen Daumen und Zeigefinger hat.“
„Weist du noch, als wir vor einigen Jahren nach Brisbane fuhren und unser Auto im Schlamm stecken blieb? Da hattest du gesagt, wir müssten uns ein neues Auto zu legen! Aber bisher haben wir immer noch unser altes. Was hältst du von der Idee, wenn wir statt eines neuen Autos ein Flugzeug kaufen?“
„Ach, ich finde es schon überlegenswert, aber vielleicht ist es besser, wenn wir das mit Sabrina und Neil besprechen, denn ich glaube, wir beide sind zu alt, um noch einen Flugzeugschein zu erlangen.“
„Du hast wie immer Recht.“ Sie kuschelte sich an seine Seite und genoss den restlichen Kaffee.
Endlich allein
Im Vorort Manly mieteten sich Sabrina und Neil ein Strandhaus. Es war einfach herrlich. Die Terrasse befand sich auf der Strandseite, die sie zu jeder Mahlzeit nutzten. Am Samstag war die Eröffnung, und bis dahin hatten sie noch fast eine Woche für sich allein. Neil war noch niemals am Meer und fand es wundervoll hier, sodass sie jeden Augenblick davon auskosteten. Orangefarben ging die Sonne auf und die sanften Wellen des Meeres sahen aus, als wäre es geschmolzenes Gold. Um diese Zeit im Meer zu baden, war für beide das Schönste. Da sie ganz allein waren, nutzten sie natürlich diese Gelegenheit, um nackt zu baden. Weit schwammen sie aber nicht hinaus, da die Unterströmung sehr stark war. Sie verbrachten diese Woche wie junge Leute vielleicht ihre Flitterwochen nutzen. Allerdings mit dem Unterschied, dass ihre Liebe und Achtung zueinander schon über viele Jahre hinweg Bestand hatte. Für alle, die die beiden kannten, galten sie als das Musterehepaar trotz der vielen Zweifel und Bedenken, die damals angesprochen wurden in Bezug auf die Abstammung und Hautfarbe von Neil.
Sie lagen im Sand und sonnten sich.
„Du kannst dir Mühe geben, wie du willst, aber so braun wie ich wirst du niemals“, neckte Neil seine Frau.
Sie drehte sich zu ihm um und beschmiss ihn zur Strafe mit Sand, sprang dann auf und rannte davon. Neil hatte sie nach wenigen Schritten eingeholt und bekam sie zu fassen. Strampelnd wehrte sie sich im Spaß, aber es half nichts, er war stärker und warf sie in die kühlen Fluten. Da sie allein waren, liebten sie sich diesmal im Wasser, was beide als aufregend empfanden.
Freitagmittag fuhren sie in die Schule, um Sarah und Shirley abzuholen.
Als sie vor dem Internat auf die beiden Mädchen warteten, sagte Sabrina: „Weißt du, das war vor drei Jahren eine gute Idee von uns, Shirley mit auf diese Schule zu schicken.“
Nach einer kleinen Pause: „Durch das Unglück, was ihr widerfahren ist, verlor sie durch die lange Genesungszeit ein Jahr. Die Chance zu nutzen, beide in einer Klasse unterzubringen, war Goldwert.“
Als sie sahen, dass Sarah und Shirley lachend das Schulgebäude verließen, nickten sie sich aufmunternd zu.
Durch Hupen lenkten sie die Aufmerksamkeit der Mädchen auf sich. Diese waren erstaunt, dass sie abgeholt wurden. Und als sie erfuhren, dass sie die Eröffnung miterleben durften, war die Freude groß.
Den restlichen Tag verbrachten sie gemeinsam mit den Kindern am Strand, auch ihnen tat die Meeresluft sehr gut, und alle freuten sich auf den morgigen Tag. Denn Morgen war die Eröffnung des neuen ‚Opera House’.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Kevin, der gerade die Zeitung las, machte Franziska auf eine Annonce aufmerksam. Ein Hersteller von Kleinflugzeugen bot einen kostenlosen Katalog an. „Das wäre doch das Richtige! Wir könnten in aller Ruhe zu Hause überlegen, welcher Flugzeugtyp für uns in Frage käme.“
„Ich staune“, stellte Franziska erfreut fest „denn bisher hast du dich weder positiv noch negativ über meinen Vorschlag geäußert. Nur, dass du alles mit den Kindern besprechen wolltest.“
Er nahm sie in die Arme und meinte: „Du weißt doch, dass ich immer etwas Zeit zum Überlegen brauche.“
Schon zwei Tage nach der Anforderung kam der Katalog per Luftpost. Neil und Sabrina waren noch immer in Sydney, und so hatten sie Zeit, sich das geeignete Flugzeug auszusuchen.
Sie saßen auf
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