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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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einem so großen Flugzeug geflogen.“
    „Ich auch nicht, Sarah“, gestand Bradley „ich finde es ganz aufregend.“
    Sarah nickte zustimmend.
    Gegen Mittag landeten sie in Adelaide und fuhren mit einem Taxi zum Krankenhaus. In der Rezeption erfuhren sie, dass Shirley in einem Nebengebäude untergebracht war.
    „Hier befinden Sie sich im Krankenhaus, und auf der anderen Seite des Parks ist das Sanatorium, dort werden Sie ihre Tochter finden.“
    Schon von weitem hörten sie ein fröhliches Jubeln. Doktor Twain hatte Shirley verraten, dass sie heute mit Besuch rechnen darf. Seit dem Frühstück wartete sie nun darauf. Endlich sah sie ihre Familie kommen.
    Bradley fing seine Schwester mit weit geöffneten Armen auf und wirbelte sie glücklich durch die Luft. „Schwesterchen, du hast aber zugenommen“, sagte er lachend zu ihr.
    Nach einem herzlichen Empfang verbrachten sie einen wunderschönen und erlebnisreichen Tag in Adelaide. Die meiste Zeit waren sie im Botanic Garden ,den es schon seit 1855 gab. In einem kleinen idyllisch gelegenen Café im Gelände machten sie Rast.
    „Oh, was hast du für eine wunderschöne Uhr, Sarah?“, fragte Shirley „darf ich sie mir genauer ansehen?“
    Shirley nahm an, dass ihre Freundin die Uhr für sie einmal abnahm.
    Doch Sarah sagte nur: „Nein“, und blickte zu ihrer Grandma.
    Shirley war enttäuscht und wusste nicht so richtig, was sie davon halten sollte.
    Das war der Moment, als Franziska in ihre Handtasche griff und ein kleines Päckchen herausholte. „Das ist für dich, Shirley, von uns allen. Wir hoffen, es gefällt dir.“
    Shirley nahm dankend das Päckchen und löste das Geschenkband und das Papier. Eine längliche Schachtel kam zum Vorschein. Ein flüchtiger Blick fiel auf Sarah, die schmunzelnd ihre Augenbraunen hochzog. Vorsichtig öffnete sie den Verschluss. Shirley legte vor Staunen beide Hände auf den Mund. Damit hatte sie auf keinen Fall gerechnet. Die gleiche wunderschöne Uhr, wie Sarah sie hatte. Freudig umarmte sie dankend einen nach dem anderen. Freudentränen standen in ihren Augen.
    Sarah und Shirley waren nun damit beschäftigt, ihre Uhren zu bewundern. Dabei stellten sie fest, dass es doch einen Unterschied gab. Sarahs Uhr hatte ein dunkles Zifferblatt mit einem weißen Opal, und Shirleys Zifferblatt war weiß und ein schwarzer Opal schmückte es.
    „Ob der echt ist, Sarah?“, fragte Shirley.
    „Na, du glaubst doch nicht etwa, dass meine Grandma ein Schmuckstück mit unechten Opalen kauft, wo sie doch die Eigentümerin der Opalminen ist!“
    Lachend erwiderte Shirley: „Ja, da hast du natürlich recht.“
    Bevor sich am Abend alle voneinander verabschiedeten, sprach Fred noch mit Doktor Twain.
    „Hat Ihnen mein Hinweis geholfen, die Ursache von Shirleys Krankheit zu finden?“, wollte Fred wissen.
    „Aber sicher. Wir haben das im Team besprochen und waren uns sofort einig, dass dieses Gespräch, vom Leben und Tod Shirleys Mutter, ausschlaggebend für den Ausbruch der Magersucht war. Wollen wir erst einmal schauen, wie Shirley den heutigen Tag verarbeitet. Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, werden wir im Team entscheiden, wie es mit ihr weitergehen soll, ob wir sie gegebenenfalls auf die Entlassung vorbereiten können. So wie ich es von hier aus beurteilen kann, dürfte es kaum Bedenken geben. Aber ich möchte den Entscheidungen meiner Kollegen nicht vorgreifen. Sollten keine Bedenken vorliegen, wäre es dann für Sie machbar, hier in Adelaide für einige Tage ein Zimmer zu nehmen?“
    „Das wäre überhaupt kein Problem.“
    „Gut, dann fahren Sie erst einmal wieder nach Hause und warten dort unsere Entscheidungen ab. Es kann ungefähr eine Woche dauern, bis wir etwas Genaueres wissen.“
    Am anderen Morgen sprach der Kinderpsychologe mit Shirley. „Shirley, kannst du deine Eindrücke, die du gestern erlebt hast, in einem Bild ausdrücken?“
    Das Ergebnis war verblüffend. Als man Shirley in das Sanatorium verlegte, malte sie auch ein Bild. Sie wählte damals aus vielen bunten Wachsstiften nur den Schwarzen aus. Auf dem Bild war nicht viel zu sehen, außer einem stehenden Strichmännchen, einem liegenden Knäuel mit einer gewellten Linie darüber, und zum Schluss überkrakelte sie das ganze Bild.
    Heute aber benutzte sie viele bunte Farben. Sie malte Bäume und Blumen und sich selbst, auch die neue Uhr war deutlich zu erkennen. Eine große gelbe Sonne schmückte das Bild und bunte Vögel. Jeden, der sie an diesem Tag besuchte,

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