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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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der großen Terrasse im Steinhaus, und Maggi spannten sie bei ihren Diskussionen mit ein. „Ich habe von so einem modernen Kram keine Ahnung“, meinte sie. Maggi war sehr gealtert. Obwohl sie zwölf Jahre jünger als Franziska war, sah sie doch viel älter aus. Wahrscheinlich durch ihre leicht gekrümmte Haltung.
    Vier Flugzeugtypen hatten sie in die engere Wahl gezogen. Eigentlich wollten sie eine Piper kaufen. Die Firma, von der sie den Katalog hatten, bot aber nur die Cessna als kleinmotorigen Flugzeugtyp an. Mehrere Modelle hatten sie zur Auswahl.
    „Ich denke, dass für uns der Verbrauch und die Reichweite im Vordergrund stehen sollten“, stellte Kevin fest.
    „Ja“, stimmte ihm Franziska zu „denn so viel Tankmöglichkeiten gibt es noch nicht. Es wäre fatal, wenn wir im Outback notlanden müssten, weil uns der Sprit ausgegangen ist.“
    Sie diskutierten und rechneten noch bis zum späten Nachmittag und kamen schließlich zu folgendem Ergebnis.
    „Sollten Sabrina und Neil bereit sein, den Flugschein zu erlangen, dann bestellen wir die Cessna 441 Conquert.“
    Franziska stimmte diesem Vorschlag zu. „Ja“, ergänzte sie „das denke ich auch. Vor allem, weil dieser Typ ein Fassungsvermögen von 1798 Liter hat und eine Reichweite von 4095 Kilometer. Wir kämen mit einer Füllung bis nach Darwin und auf jeden Fall, egal, wohin wir durch das Outback müssen, bis nach Alice Springs.“
    Kevin zog noch einmal die Katalogseite zu sich, um besser lesen zu können. „Ich suche, ob auch die Fluggeschwindigkeit dabei steht.“ Er ging mit dem Zeigefinger lesend über die Zeilen und blieb an der betreffenden Stelle stehen. „511 Kilometer pro Stunde, ganz schön schnell“, sagte er.
    Franziska lachte.
    „Wieso lachst du“, fragte er.
    „Ich musste gerade an einen Ausdruck denken, der mir im Zusammenhang mit Geschwindigkeiten immer kommt.“
    „Und wie heißt der?“
    „Du sagtest 511 Kilometer pro Stunde, und ich dachte bei Rückenwind und bergab.“
    Er lachte. „Na ja, ich denke schon, dass die Geschwindigkeit nicht gerade bei starkem Rückenwind berechnet ist, wobei auch bergab schlecht zutrifft.“
    „Es war ja auch nur als Scherz gemeint.“
    „Ich weiß.“
    Maggi schaute sich die Cessna im Katalog an. „Mein Gott“, staunte sie „könnt ihr euch denn so ein großes Ding leisten? Und in welchen Schuppen wollt ihr es stellen?“
    Kevin stellte fest, dass diese Frage berechtigt war. Er rieb sich nachdenklich sein Kinn. „Wir haben unbenutzte Nebengebäude, und ich denke schon, dass mit wenig Aufwand das Flugzeug in eines davon gehen wird.“ Er suchte in dem Prospekt die Maße der Tragflächenbreite, und nickend bestätigte er seinen Vorschlag. „Die Conquert hat eine Tragflächenbreite von 15,04 m, eine Gesamtlänge von 11,84m und ist 4,01m hoch. Das ist doch prima, da räumen wir unsere Maschinen aus dem alten Kutschenhaus, und schon haben wir einen Unterschlupf für das Flugzeug.“ Zufrieden lächelte er.
    Bradley kam mit seinem Dad und Andy angeritten.
    „Wie sieht es draußen aus?“, fragte Kevin.
    „Ganz gut“, antwortete Fred.
    „Ja“, ergänzte Bradley „bis auf ein Stück Zaun, das wir demnächst ausbessern müssen. Die Holzpfosten vermodern so allmählich. Es wäre gut, wenn wir die vor der nächsten Regenzeit auswechseln.“
    „Wollt ihr eine Tasse Tee mit uns trinken?“ fragte Franziska.
    Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie banden ihre Pferde an und kamen auf die Terrasse.
    Fred steckte neugierig seinen Kopf in den Katalog. „Willst du etwa ein Flugzeug kaufen?“
    „Warum nicht“, antwortete Kevin belustigt.
    Und nun erklärten sie den drei Freunden ihr Vorhaben.
    Sie waren ausnahmslos begeistert von der Idee.
    „Mit ein wenig baulichen Veränderungen, könnten dann Touristen hierher geflogen werden, die ihren Urlaub abseits und in Ruhe verbringen wollen. Das bringt Geld und ist sicher, habe ich gehört!“ erzählte Fred.
    „Was du so alles hörst, wo du doch kaum von hier weg kommst“, stellte Kevin fest.
    Fred stupste ihn in die Seite: „Natürlich kommt so etwas im Radio.“
    „Ah, im Radio“, staunte Kevin und zwinkerte Franziska zu. „Wozu das Radio gut ist?“ fügte er scherzend hinzu.
    Fred wusste zwar nicht, worum es ging, aber als er merkte, dass Kevin es spaßig meinte, beließ er es dabei.
    Als Franziska mit Kevin allein war, fragte sie: „Ob Freds Vorschlag ernst zu nehmen ist?“
    „Ich denke, dass wir soweit noch nicht denken sollen.

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