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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Wieder zu Melinda sagte sie: „Könntest du dich jetzt schon um Sabrina kümmern, weil ich in die Stadt muss und nicht genau weiß, wie lange es dauern wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn das möglich wäre.“
    „Natürlich, Missy“, sagte Melinda, und Franziska schmunzelte über diesen Ausdruck.
    Melinda nahm Sabrina an die Hand und ging mit ihr hinaus.
    „Ich wollte ihr eigentlich noch meinen Namen nennen, aber das kann ich später auch noch tun.“
    „Das brauchst du nicht, sie nennen alle Frauen – Missy.“
    Franziska schüttelte verständnislos, aber lächelnd den Kopf. Bill zeigte ihr auf der Karte, wo sich die einzelnen Banken befanden. Sie steckte die Karte ein und ging in die Stadt. Sie lief kreuz und quer durch die Stadt und hatte bis zum Mittag bereits drei Banken aufgesucht, aber leider ohne Erfolg. Die vierte Bank betrat sie schon etwas erschöpft. Das schwüle Klima machte sich bei ihr bemerkbar, ihr braunes lockiges Haar klebte am Kopf. Das hübsche weiße Sommerkleid mit den Strohblumen zeigte auf dem Rücken und unter den Armen nasse Spuren vom Schweiß. So ging sie zum Schalter und sagte zu dem Herrn dahinter: „Ich habe hier ein Konto, und es wurde von Deutschland aus eingerichtet.“ Sie staunte über ihre Worte, denn in den anderen Banken fragte sie, ob ein Konto auf ihren Namen eingerichtet sei.
    Der Bankbeamte fragte nach ihrem Namen, und als er in seiner Kartei nachschaute, meinte er: „Ja, wir haben hier seit einiger Zeit ein Konto auf den Namen Martin und Franziska Winter. Bitte kommen Sie mit in mein Büro.“
    Franziska konnte es nicht glauben. Sie hatte es geschafft, sie hatte wirklich und wahrhaftig die Bank gefunden, auf die Peter das Geld eingezahlt hatte.
    „Wo ist ihr Mann, er muss ...“
    „Mein Mann ist auf der Reise verstorben“, unterbrach sie ihr gegenüber „hier ist die Sterbeurkunde.“
    Er sprach Franziska sein Beileid aus und schrieb einiges auf, was Franziska unterschreiben sollte. „Wie möchten Sie Ihr Geld anlegen, Mrs. Winter?“
    „Ich habe keine Ahnung von Geldgeschäften, was würden Sie mir raten?“
    „Haben Sie Arbeit?“
    „Ja, seit heute bin ich im Pub beschäftigt und wohne auch dort. Aber eigentlich suche ich Arbeit und Unterkunft auf dem Lande, ich dachte an eine Farm. Das Stadtleben liegt mir nicht.“
    „Das verstehe ich gut, Mrs. Winter. Auf dem Lande lebt es sich auch viel angenehmer, obwohl es dafür auch mehr Entbehrungen gibt. Die Entfernungen von einer Farm zur anderen können manchmal gigantisch sein. Es kommt dann vor, dass die Menschen, die dort arbeiten, mitunter monatelang kein neues Gesicht zu sehen bekommen. Sie leben dafür gesünder als wir Städter.“
    Er stand auf, ging zum Fenster und schaute nachdenklich auf die Straße hinunter, als sehe er da unten etwas sehr Interessantes. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Mr. McArthur. Gemeinsam mit meinem Vater leite ich diese Bank.“ Nach einer kleinen Pause sprach er weiter: „Wenn Sie meinen Rat wissen wollen, würde ich ihr Geld für Sie arbeiten lassen.“
    „Etwas wollte ich heute allerdings abheben, weil ich sonst bis zu meinem ersten Lohn auf dem Trockenen sitze. Den Rest des Geldes wollte ich als Notgroschen, wie man in Deutschland sagt, auf dem Konto lassen.“
    Mr. McArthur staunte über den Ausdruck, denn er hatte diesen Vergleich noch nie gehört. „Da haben Sie aber einen großen Notgroschen. Legen Sie doch Ihr Geld gewinnbringend an. Hier gibt es einige Häuser, die zu verkaufen sind und lukrative Gewinne in Aussicht haben. Sie können sich auch in Firmen einkaufen. Aber dabei tragen Sie immer das Risiko, dass diese Pleite gehen. In der letzten Zeit sprießen die Unternehmen wie Pilze aus dem Boden. Auch in Minen können Sie investieren, in Gold oder Opalminen!“
    „Und zu was würden Sie mir raten, Mr. McArthur?“
    „Mein Vater hat mir empfohlen, an besonders gute Kunden Aktien von Opalminen zu verkaufen, weil diese sehr erfolgversprechend sind.“
    „Wieso bin ich eine gute Kundin – mit dem bisschen Geld?“
    „Mrs. Winter, Ihr Vermögen ist schon sehr hoch, denn in der Zeit, als es hier deponiert war, hat es für Sie erhebliche Zinsen eingebracht.“
    „Das hört sich ja wirklich sehr interessant an, aber kann ich es mir wirklich leisten, in irgendetwas zu investieren?“
    „Oh, Mrs. Winter, Sie haben tatsächlich keine Ahnung von Geldgeschäften!“
    „Deswegen wollte ich Sie ja um Hilfe bitten, und gleichzeitig

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