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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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deine Scheiße selbst“ und damit verzog er sich in den Keller. Nach drei Stunden kam er betrunken wieder hoch.
    Alina ging schnell in den Keller, um die leeren Flaschen zu zählen. „Sieben“, zählte sie laut „und wieder voll wie tausend Ritter.“
    In diesem Zustand pöbelte er jeden an, der ihm über den Weg lief. Biggi, die Haushaltshilfe, bemerkte ihn zu spät und kreuzte seinen Weg. „Du Hure, was willst du eigentlich hier? Du glaubst wohl, dass du mich täuschen kannst, – mich nicht. Ich weiß genau, dass du jeden Abo über dich rutschen lässt. Hast wohl noch nicht gemerkt, dass ein Weißer besser ist? Soll ich es dir beweisen?“
    Biggi schlug vor Scham ihre Hände vor das Gesicht. Er grabschte nach ihrer Brust und zerriss ihr dabei die Bluse. Blitzschnell schmiss er sie auf den Küchenboden, um sich an ihr zu vergreifen. In ihrer Not schrie Biggi, und Alina, die dies hörte, kam ihr zur Hilfe.
    Diese griff nach dem Besen, der in der Ecke stand und schlug damit auf ihren Mann ein. „Du Schwein, lass das Mädchen in Ruhe.“
    Als er von ihr ließ, rannte Biggi davon.
    Alina wollte ihren Mann ins Bett bringen, damit er seinen Rausch ausschlafen kann. „Lass in Zukunft deine dreckigen Finger von den Frauen.“
    „Hau ab, un vewinde aus meinen Augen“, lallte er im Suff.
    „Ja, ja, wenn du schläfst, eher nicht“, sagte Alina in der Hoffnung, dass er bald Ruhe gäbe.
    Wie bin ich mit dem Kerl nur bestraft, dachte Alina. Irgendwie hatte sie es geschafft, ihn ins Bett zu bringen. Als er endlich schlief, suchte sie Biggi und fand sie in ihrem Zimmer.
    „Was tust du, Biggi?“
    „Ich halte es nicht mehr aus, ich gehe. Es tut mir nur um dich leid Alina, du musst ihn nun allein ertragen, aber schließlich ist er ja dein Mann.“
    „Biggi, bitte überleg es dir noch mal, ich brauche dich hier. Biggi, der säuft doch schon immer, warum gerade jetzt?“
    „Tut mir leid, Alina, ich kann nicht mehr, das Maß ist voll.“
    Alina zahlte Biggi den offenen Lohn aus. Sie wollte nicht einmal bis zum nächsten Tag warten. Einer der Arbeiter schaffte Biggi nach Toowoomba, wo ihre Eltern wohnten.
    Wütend über die Ereignisse der letzten Stunden schaute Alina nach ihrem volltrunkenen Mann, aus Angst, er könne wieder etwas Dummes anstellen. Als sie aber ihren Mann sah, war ihr, als träfe sie der Schlag. Er suchte in seinem Zustand die Toilette und fand sie aber nicht. Also ließ er die Hosen fallen und urinierte an die Wand im Flur. Er war gerade damit fertig, als Alina die Treppe hochkam.
    „Du altes Dreckschwein, wer soll diese Sauerei wegmachen“, schrie sie ihn an „sauf nicht so viel, dann würdest du auch das Klo finden.“ Alina ging verzweifelt in die Küche und weinte vor Verzweifelung.
    Am nächsten Morgen, als Robin wach wurde, sagte Alina immer noch wütend zu ihm: „Im Flur stinkt es erbärmlich, wisch deine Pisse von gestern weg.“
    „Halt die Klappe, blöde Kuh.“ Er stand auf und holte aus der Küche den Eimer.
    Na wenigstens macht er es weg, dachte sie.
    Er sprach nicht mit Alina, er trotzte.
    Alina begann das Gespräch auf Konfrontationskurs. „Biggi hat wegen deinem Benehmen gekündigt.“
    „Na ein Glück, die Ziege konnte ich sowieso nicht leiden.“
    „Aber ich, ich konnte sie sehr gut leiden. Auf Biggi war immer Verlass, sie wusste, was zu tun war. Im Gegensatz zu dir. Bis ich Ersatz habe, wirst du den Abwasch übernehmen und das Essen den Arbeitern bringen. Glaube aber nicht, dass deine bisherige Arbeit dafür liegen bleibt. Wie du das schaffst, ist mir egal.“
    Schlecht gelaunt und beleidigt zog er ab.
    Alina hatte nun noch viel mehr zu tun. Biggi fehlte ihr bei hundert Gelegenheiten am Tag. Und das alles nur wegen eines Mannes, den sie schon lange nicht mehr liebte.

    Ein freier Tag

    „Sag mal, Franziska, wo warst du gestern so lange? Wir waren sehr besorgt um dich.“
    „Na, das war vielleicht eine Odyssee ...“ und sie begann, die Geschichte von gestern zu erzählen. Allerdings ließ sie mit Absicht einiges weg. Sie sprach nicht über die Höhe ihres Kontos, ebenso wenig über die Anteile an der Opalmine. Franziska vermutete, dass es sich nachteilig auf ihr jetziges Arbeitsverhältnis auswirken könnte. Die Coopers hatten sie eingestellt, weil sie der Meinung waren, dass Franziska dringend Geld benötigte. Es stimmte auch, sie wollte von ihrem Lohn leben, aber ob sie das verstehen würden, dessen war sie nicht sicher.
    Melinda holte wieder Sabrina ab. Sie verstanden

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