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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Jahre um einiges vermehrt hatte. Peter war über diese Information hocherfreut. „Leider kann ich Ihnen das Geld noch nicht überlassen. Es läuft zwar auch auf Ihren Namen, aber im Interesse unserer Kunden nehmen wir immer erst Rücksprache mit dem Kontoinhaber. Das ist in unserem Haus so üblich.“
    „Aber der Kontoinhaber bin doch ich!“
    „Schon, allerdings haben Sie es nicht eingerichtet.“
    Peter verstand die Handlungsweise sehr gut. Er hatte ja genügend Bargeld zur Verfügung. Als er die Bank verließ, war er mit sich und dem, was Franziska in punkto Geld erreicht hatte, sehr zufrieden. Woher hat sie bloß diese Weitsicht, fragte er sich. Er ging langsam wieder zurück, diesmal wollte er laufen und sich die Stadt ansehen. Er kam an Old Windmill vorbei. Diese Windmühle stammte aus der Gründerzeit. Es ist das älteste Bauwerk von Brisbane. Peter wusste dies allerdings nicht, sondern er las es auf einer Tafel. Weiterhin erfuhr er, dass zu Zeiten, als die Mühle noch in Betrieb war und die Flügel sich wegen mangelndem Wind nicht drehten. Strafgefangene mussten dann in die Tretmühle, um diese zu bewegen.
    Anschließend mischte er sich unter das Volk, das ausgelassen das Gründerjahr feierte. Einen Einkaufsbummel erledigte er auch. Für Franziska kaufte er ein hübsches Kleid aus Crinkel Chiffon in Altrosa. „Franziska, du wirst bezaubernd darin aussehen.“ Das Oberteil des Kleides hatte ganz schmale Träger und einen großzügigen Ausschnitt. Ab der Taille fiel der Rock in weiten Bahnen. Alles in allem war es ein sehr luftiges Sommerkleid. Für Sabrina kaufte er noch nichts. Schließlich konnte er nicht wissen, wie groß das Kind inzwischen geworden war. Dafür holte er einen großen Beutel mit Süßigkeiten. Er war sich da ganz sicher, dass das Kindern immer schmeckt. So bewappnet ging er zu den Coopers zurück.
    „Meine Güte, wer soll das denn essen? Die Süßigkeiten reichen doch für ein ganzes Jahr.“
    Ungläubig blickte Peter Bill und Marie an. „Es ist für Sabrina“, sagte er fast beleidigt.
    „Na, hoffentlich gibt es auf Mozzie noch zehn andere Kinder, sonst fängt das Zeug noch an zu schimmeln.“
    Am anderen Morgen fragte Peter: „Wie weit ist es bis Mozzie? Ich wollte mit dem Taxi hinfahren.“
    Bill und Marie platzten fast vor Lachen, und Peter saß am Frühstückstisch wie ein Depp. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, was an seiner Frage so lustig sein sollte.
    Bill fand zuerst wieder Luft und erklärte ihm: „Peter, dorthin geht keine Straße, wenn du Glück hast, kannst du es mit einem Feldweg vergleichen. Kein Taxi der Welt würde dahin fahren, und wenn du gleich ein Vermögen bieten würdest. Die beste Möglichkeit ist und bleibt das Pferd. Ein guter Reiter benötigt dafür eins bis zwei Tage. Ansonsten dauert es dementsprechend länger. Du kannst aber auch Pech haben, wenn die Flüsse Hochwasser haben. Da kommt man als Ungeübter gar nicht mehr auf die andere Seite. Das ist vor allem auch der Grund, warum kein Auto dorthin fährt. Sollten irgendwann Brücken gebaut werden, sieht die Sache schon anders aus.“
    „Was soll ich nun eurer Meinung nach tun?“
    „Am besten wäre es, wenn du hier wartest, bis einer von Mozzie herkommt. Sie kaufen regelmäßig ein und übernachten jedes Mal bei uns.“
    „Hm, wann wird das ungefähr sein?“
    „Schwer zu sagen, aber sie waren schon längere Zeit nicht mehr hier. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sie wiederkommen.“
    „Was soll’s, da warte ich eben noch etwas länger, es soll auf die paar Tage nicht ankommen.“
    „Das ist eine weise Entscheidung“, meinte Marie.
    „Ich werde die Zeit zum Baden nutzen. Das Wetter ist so verlockend schön. Vielleicht sehe ich mich auch nach einer Arbeitsmöglichkeit um.“

    Herbe Enttäuschung

    Franziska befestigte den Tüll an der Zuckertüte für Sabrina und weinte dabei.
    „Die sieht aber toll aus“, rief Alina entzückt.
    Franziska putzte sich die Nase und trocknete sich schnell die Augen. Vor Alina konnte sie aber die verweinten Augen nicht verbergen.
    Alina umarmte ihre Freundin. „Es wird schon alles wieder gut“, tröstete sie „Mamdy schickt fast ununterbrochen spirituelle Nachrichten an ihr Volk. Glaube mir, das klappt. Ich kann mir auch nicht erklären, wie das gehen soll, aber sie hat immer wieder bewiesen, dass es funktioniert.“
    Franziska nickte. – „Schau, Alina, hier in der Tüte ist noch soviel Platz, den muss ich mit Süßigkeiten

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