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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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nicht darauf, wenn es so wäre, hätte sie zeigen können, wohin sie gehört.“
    Plötzlich fiel Franziska das Amulett ein. Sie holte es aus der Schatulle und gab es Mamdy. „Da ist ein Foto drin!“
    Mamdy öffnete es, nickte und sagte: „Ja, großer Zauber“, sie tippte auf das Foto und meinte „das gut.“
    Alina konnte leider nicht mitgehen, sie hatte wieder starke Schmerzen, ließ sich allerdings nichts anmerken und begründete ihr Dableiben mit der vielen Arbeit, die auf sie wartete.
    Andy, Fred, Mamdy und Franziska gingen zusammen mit dem Abo zur Mackenzie-Farm. Dort wartete der Kundschafter. Die ganze Familie Mackenzie wünschte der Gruppe viel Glück. Sharon kam zu Franziska, drückte deren Hände fest zusammen. „Alles Glück der Welt wünsche ich dir.“
    „Danke“, sagte Franziska, wusste sie doch genau, Sharon meinte es ehrlich.
    Mrs. Mackenzie gab ihnen Wegzehrung mit, da keiner wusste, wie weit es ist.
    Der Kundschafter lief langsam, weil ihm klar war, dass die ‚Weißen’ in dem unwegsamen Gelände nicht so gut vorwärts kamen. Und sie kamen nur langsam voran. Auf diesem Weg war schon sehr lange keiner mehr gelaufen, denn Ranken und Schlingpflanzen versperrten ihnen den Weg.
    „Mamdy“, fragte Franziska „hier ist ewig keiner lang gelaufen. Das ist doch sicher der falsche Weg?“
    „Nein, Weg richtig. Ausgetretener Weg sehr weit, das hier viel kürzer.“
    „Hm“, nickte Franziska zufrieden.
    Sie fanden oftmals keinen Halt auf dem modernden, übel riechenden Pflanzenteppich und rutschten aus. Gewaltige Feigenbäume und uralte Buchen zwangen sie immer wieder zu Umwegen. Franziska hingegen war wie verzaubert und wünschte, Kevin könnte diesen wunderbaren, unberührten Wald sehen. Sie schätzte einige dieser Bäume auf Grund ihrer Größe auf mehrere hundert Jahre. Abgestorbene Palmen- und Bambuszweige knackten unter ihren Füßen bedrohlich, unzählige Vögel kreischten und zwitscherten, und das Tageslicht sickerte nur spärlich, aber trotz allem auch gigantisch durch das gewölbte Blätterdach. Einige Stunden später lichtete sich der Wald, nur vereinzelt ragten dürre Gummibäume in den Himmel. Sie überquerten einen Hang und gelangten dann wieder in eine breite zugewucherte Schlucht, ein breiter Bach schlängelte sich durch das Tal. Große Fische sprangen platschend vor ihnen aus dem Wasser. Der Busch wirkte friedlich in der heißen Mittagssonne. An einer Flussbiegung befanden sie sich plötzlich vor einer senkrecht aufragenden Felswand. An deren Fuß hatte sich ein idyllischer, von riesigen Palmen umgebener kleiner See aufgestaut. Aus den Spalten der Felswand wuchsen sehr alte Farne. Die Felswand war etwa fünfzig bis sechzig Meter hoch, und ein breit gezogener, spärlicher Wasserfall stürzte in den kleinen See. In der späten Nachmittagssonne schimmerte der See jadegrün. Da wo das Sonnenlicht durchschien, glitzerte der aufsteigende Wasserdunst in einem Regenbogen. Alle waren von dem Anblick wie verzaubert.
    „So stell ich mir das Paradies vor“, meinte Franziska.
    „Ja“, erwiderte Andy „aber in der Regenzeit ist das sicher kein Paradies mehr. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass dann dieser Wasserfall riesig sein wird, und der kleine See nimmt bestimmt nicht so viel Wasser auf. Daher ist die gesamte Gegend hier auch so üppig zugewachsen.“
    Mamdy hatte das Gespräch mit Interesse verfolgt und nickte zustimmend. Sie übernachteten am See, und der Kundschafter hielt Wache.
    „Der wird wohl nie müde“, sagte Franziska gedankenverloren.
    „Sie halten sich mit einer Art von Meditation wach. Er bekam den Auftrag, uns zu holen, und diesen führt er bis zum Ende aus“, erklärte ihr Fred.
    „Kann schlafen, wenn Auftrag erfüllt“, fügte Mamdy hinzu.
    „Mamdy, könntest du ihn fragen, wie weit es noch ist?“, wollte Franziska wissen.
    „Ich versuchen“ und damit wandte sie sich an den Kundschafter. Sie sprachen sehr wenig, und doch dauerte es eine Weile bis Mamdy mit einer Antwort zu ihnen zurückkam. „Noch einen Tag.“
    „Was! Soweit ist meine Kleine weg? Das verstehe ich nicht. Sie kann unmöglich so weit geritten sein?“
    „Ruhig, Missy, bald alles wissen.“
    Franziska merkte auch, dass es unsinnig war, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. „Noch einen Tag, dann habe ich endlich Sabrina wieder bei mir. Ob sie mich wieder erkennt?“ Über diesen Gedanken schlief Franziska endlich tief und fest ein.

    Rivalen

    Kevin sprach mit Peter nach wie vor sehr

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