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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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später wieder aufzufangen. Bei den Coopers war der Pub noch geschlossen. Der Kapitän klopfte, und als keiner öffnete, klopfte er nochmals, aber lauter.
    „Was soll das, wir öffnen erst in drei Stunden“, hörte er Bill ärgerlich rufen.
    „Komm schon, mach auf, du alter Banause, und lass Freunde nicht auf der Straße stehen.“
    Die Tür wurde geöffnet, und die zwei Männer fielen sich um den Hals.
    „Was für eine Freude, dich gesund wieder zu sehen, bist du schon lange hier?“
    „Nein, wir haben erst heute Morgen angelegt.“
    „Und der erste Weg zu uns, was für eine Ehre.“
    Neckend konterte der Kapitän: „Aber auch nur, weil man hier vom Hafen aus als Erstes vorbeikommt. Bill, darf ich dir Doktor Peter Wagner vorstellen, ...“
    „Ist das der Doktor, der Franziska geholfen hat, hierher zu kommen?“
    „Ja“, sagte Peter Wagner „woher wissen Sie das?“
    „Von Franziska natürlich. Sie hat Sie so gut beschrieben, dass ich Sie vielleicht sogar auf der Straße erkannt hätte.“
    Alle lachten.
    „Was ist denn hier für eine lustige Runde?“ fragte Marie, die gerade hereingekommen war. Als sie den Kapitän erkannte, fiel sie ihm um den Hals, und Tränen der Freude rannen über ihre Wangen. Als die Begrüßungszeremonie vorbei war, fragte Peter: „Habt ihr für meinen Freund aus Deutschland ein Zimmer?“
    „Na, da haben Sie aber Glück. Gestern, am späten Abend ist eins frei geworden. Ich muss es nur noch saubermachen, und nach dem Mittagessen können Sie dort einziehen.“
    Zu dem Kapitän sagte sie: „Stell dir bloß vor, wir sind seit Monaten ausgebucht. Eigentlich könnten wir anbauen, aber wir denken, dass es nur dieses Jahr so schlimm ist, weil doch die ‚Hundertfünfzig Jahrfeier’ ist.“
    „Da hast du Recht“, meinte der Kapitän zu Bill „mit solchen Investitionen sollte man vorsichtig sein. Ihr habt mit den zehn Zimmern euer Auskommen. Ich würde es dabei belassen. Mehr Zimmer bedeuten auch, dass ihr mehr Personal einstellen müsstet, auch die Größe der Küche wäre nicht mehr ausreichend. Da zieht ein Schwanz den anderen nach. Lasst es so, wie es ist, und wenn ihr unbedingt investieren wollt, dann bringt doch eure Zimmer auf den neuesten Stand. Zum Beispiel auf jedem Zimmer eine Dusche und Innentoilette. Ihr könntet dann mehr pro Nacht verlangen und das ohne Mehrkosten an zusätzlichem Personal. Denkt darüber nach.“
    „Peter, deine Ideen sind wieder einmal grandios. Warum bist du eigentlich kein Geschäftsmann geworden?“
    „Ich glaube wegen des ständigen Fernwehs. Aber wenn ich mich mal niederlasse, dann komme ich mit meiner Familie hierher und kaufe ein schönes Strandhaus in ruhiger Lage.“
    Nach einem ausgiebigen Mittagessen auf Kosten des Hauses bekam Peter sein Zimmer.
    Am nächsten Morgen verabschiedete sich der Kapitän von jedem. Dem Doktor gegenüber erwähnte er nichts von Franziskas Brief.
    Ich mische mich da lieber nicht ein, dachte er, soll der Doktor seine eigenen Erfahrungen machen. Vielleicht irre ich mich und habe ihren Brief falsch gedeutet. Da würde ich mit meinen Äußerungen alles nur komplizieren.
    Peter Wagner ging in die Stadt. Er wusste noch genau, auf welche Bank er das Geld damals überwiesen hatte und wollte diese Bank heute aufsuchen. Da er nicht genau wusste, in welche Richtung er musste, nahm er sich ein Taxi.
    Er ging an den Schalter.
    „Ich möchte gern den Chef dieser Bank sprechen!“
    „In welcher Angelegenheit Mister?“
    Er wusste nicht genau, was er sagen sollte, es ginge doch keinen etwas an. Also sagte er: „Privat und geschäftlich.“ Das war wahrscheinlich genau die richtige Antwort. Einen Moment später kam ein junger Mann auf ihn zu.
    „Guten Tag, ich bin Mr. Will McArthur. Sie wollen mich in einer privaten und geschäftlichen Angelegenheit sprechen?“
    „Ja, ich bin Doktor Peter Wagner aus Deutschland und hatte vor etwa vier Jahren Geld hierher transferiert auf den Namen Martin und Franziska Winter.“
    „Oh ja, Mr. Wagner, ich kann mich gut erinnern. Mrs. Winter ist eine unserer besten Kundinnen.“ Mr. McArthur führte ihn, sichtlich erfreut in sein Büro und gab seiner Sekretärin Anweisungen, Tee und Sandwichs zu bringen.
    Mr. McArthur erzählte nicht viel über Franziskas finanzielle Lage. Er wahrte peinlichst genau das Bankgeheimnis. Er informierte seinen Kunden lediglich darüber, dass Mrs. Winter das geborgte Geld auf ein Extrakonto eingezahlt hatte, das sich in Bezug auf die Zinsen im Laufe der

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