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Unternehmen CORE

Unternehmen CORE

Titel: Unternehmen CORE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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sagen.«
    »Warum nicht?« Berg ließ nicht locker. »Keine Vorstellungen?«
    »Das ist, als ob … Zum Beispiel gibt es Spekulationen, wie man einen Asteroiden oder Kometen davon abhalten könnte, auf die Erde zu stürzen«, sagte sie. »Einige Astronomen sehen durchaus eine Verbindung zwischen Kometeneinschlägen und Veränderungen des Magnetfelds.«
    »Das ist ja interessant. Wie ist das möglich?« fragte Berg.
    Marta schaute zu Leidy.
    Worauf, zum Teufel, wollte sie damit hinaus? Es war nicht unbedingt seine Lieblingshypothese. »Eine kontroverse Idee, aus Berkeley, brandneu«, sagte er. »Ein komplizierter Prozeß, der auf Vereisung, sich änderndem Meeresspiegel, daraus sich ergebenden Veränderungen der Erdrotation beruht – und damit die Zirkulation des flüssigen Kerns beeinflußt – und damit wiederum die Stärke und Richtung des Magnetfelds.« Er hoffte, Berg wollte von ihm keine Einzelheiten.
    »Was ich sagen will«, sagte Marta, »ist, daß während der letzten zehn Millionen Jahre relativ wenige Asteroideneinschläge zu verzeichnen waren, trotzdem schlagen ernsthafte Leute vor, Atombomben zu verwenden, die – außerhalb der Umlaufbahn des Mars – Asteroiden oder Kometen lenken sollen.«
    »Ja, Bomben«, sagte Leidy. »Können Sie sich das vorstellen?« Aber Marta ließ ihm einen einschüchternden Blick zukommen. Er verstummte und hörte zu.
    »Keiner regt sich darüber auf«, fuhr sie fort und fixierte dabei Berg. »Zum einen gibt es dafür keine geeigneten Trägersysteme – eine Bombe dort draußen abzuladen erfordert genaues Timing und Präzision. Mit anderen Worten, das Projekt steht nicht ernsthaft zur Debatte. Diese Leute haben ihren Spaß mit den Medien.«
    »Ich habe den Faden verloren.« Berg stocherte in seinem Salat. »Schlagen Sie etwa vor, wollen Sie suggerieren – ich äußere jetzt eine wilde Vermutung –, daß Sie durch Atomexplosionen das Magnetfeld beeinflussen können? Im Inneren der Erde?«
    Tun wir das? dachte Leidy. Dann sagte er: »Wir wollen nicht in unverantwortlicher Weise über Dinge spekulieren, von denen wir zu wenig wissen.«
    »Ja, aber …«, Berg betrachtete den Regen, der über dem weiten grünen Fluß niederging, »… gibt es irgend etwas, das wert ist, erklärt zu werden?«
    »Vielleicht können wir ein Modell entwerfen«, sagte Marta.
    Leidy schaute sie an. In ihren Diskussionen sind sie noch nie so weit gekommen; das war wildes Improvisieren. Sie ließ ihm einen Blick zukommen, der sagte, nimm die Beine unter die Arme und lauf los. »Ja.« Er räusperte sich und schaute zu Berg. »Ich vermute, Sie meinen die Idee des selektiven Zuwachses von Eisenverbindungen, die sich, so nimmt man an, aufgrund chemischer Reaktionen in der Kern-Mantel-Zone gebildet haben.«
    »Vielleicht«, sagte Berg. »Vielleicht.«
    »Sie haben vollkommen recht«, sagte Leidy. »Manche glauben, sie besitzen die Größe von Bergen, von ganzen Bergzügen – Bewegungen einer solchen Masse durch den Kern beeinflussen sicherlich die Zirkulation des flüssigen Kerns.«
    »Es gibt allerdings gute Gründe, solche Ideen in unserem Plan nicht zu erwähnen«, sagte Marta bedeutsam.
    »Wir wollen in aller Deutlichkeit sagen, daß wir nicht zitiert werden wollen, daß wir solche Dinge behaupten«, sagte Leidy.
    Der Regen schlug hart gegen die Fenster. Arthur Berg, der sein Segelboot vergessen hatte, lachte wie ein Teenager. »Bomben im Erdkern.«
    Einen Augenblick später veränderte sich sein Gesichtsausdruck »Lassen Sie uns wieder ernst werden«, murmelte er.
     
    An diesem Abend machte Leidy Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl, frischem italienischen Brot und grünem Salat. Linda und Luisa stocherten darin herum und verließen den Tisch, so schnell sie nur konnten. Als sie verschwunden waren – nur die Geräusche des Fernsehapparats waren oben zu hören –, öffnete er die Flasche Chianti, die er zum Essen gekauft hatte, und füllte zwei Gläser.
    Marta saß am Küchentisch, drehte noch immer Spaghetti auf die Gabel und sah zerstreut aus. Plötzlich sagte sie: »Ich mache bei deinem Unternehmen mit.«
    »He!« sagte er. »Bist du dir sicher?«
    »Keine Sorge, ich werde dich nicht verklagen, wenn ich kein Vermögen verdiene.« Einen Moment lang schwieg sie. »Nur, wenn du dein Wort brichst.«
    »Mein Wort brechen?«
    Sie legte die Gabel hin. »Cyrus hat es niemals bis dahin geschafft – aber er hat es möglich gemacht.« Sie schaute zu ihm auf und hob ihr Glas. »Du und ich, wir werden zum

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