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Unternehmen CORE

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Titel: Unternehmen CORE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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kam, war eine blonde junge Frau, die verwaschene Jeans und ein blau-weißes Softball-Shirt trug; darüber stand in runden, gestickten Buchstaben »Monsters.«
    »Von Id, ohne Zweifel«, sagte Queenie mit Blick auf das Shirt.
    »Von was?« fragte die Frau, die auf sie hinabblickte.
    »Entschuldigen Sie, ich bin Queenie Tobou. Taki erzählte mir von den Monstern von Id.«
    »Richtig. Hey, schön Sie endlich kennenzulernen. Ich bin Madge Bishop. Spielen Sie Softball?«
    »Nein. Aber ich habe Cricket gespielt«, sagte Queenie.
    »Vielleicht können wir aus Ihnen einen Pitcher machen. Wir brauchen nämlich einen«, sagte sie und fügte sotto voce hinzu: »Aber sagen Sie nicht, daß ich das gesagt habe.«
    Der kleine Raum war schnell gefüllt. Kurz nacheinander wurden ihr Leute namens Abou-Chacra, Epstein, Dos Santos, Fürstenberg. Hada, Matsuda, Sensarma, Shacklette und Smith vorgestellt. Ihre Gesichtsmuskulatur spannte vom beständigen Lächeln, das Geplauder aber verstummte schließlich.
    »Also Queenie, dann lassen Sie sehen, was Sie mitgebracht haben«, sagte Madge Bishop. »Und vielen Dank, daß Sie uns noch dazwischengeschoben haben.«
    Queenie stand neben dem Graphik-Monitor. »Viele von Ihnen wissen vielleicht, daß ich persönlich mit extremen Umgebungen vertraut bin. Nichts, verglichen mit dem, womit ihre Instrumente umzugehen haben, aber ich bin es gewohnt, in qualitativen Begriffen zu denken. In den letzten Jahren konzentrierte sich meine theoretische Arbeit auf zwei Gebiete. Eines davon ist Temperatur. In Tiefseetauchbooten macht uns die Kälte zu schaffen. Ihnen macht Hitze zu schaffen. Thermodynamisch gesehen stellt sich uns dasselbe Problem.«
    »So wie Sie es sagen, klingt das sehr einfach«, sagte jemand.
    »Ist es das nicht, theoretisch?« Sie erhielt höfliches Lachen. Ihre Antwort war ein breites Lächeln. »Das andere Interessensgebiet ist Druck. Auch hier läßt es die Theorie sehr einfach erscheinen. Wir können aus diesem wunderbaren Material Hudderit eine perfekte Kugel, einen perfekten Zylinder, jedes erdenkliche Gefäß herstellen. Aber wenn wir etwas in diesem Gefäß unterbringen wollen, dann schwindet die Perfektion.« Sie holte tief Luft. »Wie können wir ein Gefäß, das in den flüssigen Erdkern eindringt, wo die Temperatur über dreitausend Grad beträgt, kühlen? Wie verschaffen wir uns Zugang zum Inneren des Gefäßes, so daß sowohl Gefäß als auch die Versiegelungen einem Druck von Millionen Atmosphären standhalten?«
    Aufmerksam folgten die Monster Queenie, die die Graphiken auf den Bildschirm holte und dann begann, ihre Ideen zu erläutern.
     
    In der Nachmittagshitze traf ein weiterer Flug auf dem Wüstenrollfeld ein. Leidy war da, um die zweimotorige Beechcraft zu erwarten, die seinen Sohn aus El Paso brachte.
    Josie, dreizehn Jahre alt, war schüchtern und aufgeregt, als er die Hand seines Vaters schüttelte. Er besaß die dünne Statur und blasse Farbe seiner Mutter; seit langer Zeit wußte Leidy, daß er so groß und blond wie Jane werden würde. Leidy lud die geliehenen Koffer seines Sohnes in seinen Land Cruiser.
    Sie fuhren in die Stadt, vorbei an dem Zeichen, das anzeigte, daß die Gefahr der Sonnenaktivität niedrig sei. Vorbei am Einkaufszentrum und der High School, die neben ihm stand. ›Heimat der CORE- Conquerors‹ stand auf einem Schild, das im Rasen davor steckte.
    »In Texas sind sie richtig verrückt nach Football«, sagte Josie.
    »Kann sein, an manchen Orten.« Leidy hörte in den Worten seines Sohnes Jane reden. Zwecklos, ihr widersprechen zu wollen. Oder der Wahrheit.
    »Mom sagt, die Highschools in diesem Staat engagieren zuerst Football-Trainer, bevor sie Geschichtslehrer einstellen.«
    »Nicht hier. Wir haben gute Lehrer. Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften, Kunst, Musik. Wir lehren neben Englisch und Spanisch sogar noch andere Fremdsprachen.«
    »Okay.«
    »Endlich haben wir das Olympische Schwimmbecken fertiggestellt. Und in einigen Jahren wird unser Fußball-Team das beste der Staaten sein.«
    »Wie geht’s mit dem Loch voran?«
    »Großartig. Wir sind fast bei sechshundertsiebzig Kilometer. Du kommst gerade richtig.«
    »Du wirst ziemlich beschäftigt sein. Bin ich dir im Weg?«
    »Nein, Josie.« Leidy zwang sich dazu, mehr zu sagen; warum war das immer so schwer? »Jedenfalls hast du für mich oberste Priorität.«
    Er hielt den Land Cruiser vor dem Haus am Yucca Circle und half Josie, die Koffer auf sein Zimmer zu bringen. »Ich hoffe,

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