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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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in San Diego. Der hatte fast verzweifelt berichtet: In dem großen Delphinarium arbeiten zwölf superblonde Girls; es ist unmöglich, mit allen zwölf in Kontakt zu kommen. Nicht in der gewünschten kurzen Zeit …
    Der sowjetische Militär-Attaché trank sein Glas leer, verließ ›Jacques' Bistro‹ und fuhr zur Botschaft zurück. Er war kaum abgefahren, als ein muskulöser Herr zu Jacques, dem Wirt, kam und einen Plastikausweis zeigte. Jacques, schon seit zwanzig Jahren Amerikaner, wußte genau, was FBI bedeutet. Was er nicht wußte, war, daß dieser Ausweis auch nur eine Tarnung war – in Wahrheit sprach er jetzt mit dem CIA.
    »Mein Laden ist sauber«, erklärte Jacques sofort und breitete die Arme aus. »Kein Hinterzimmer mit Spieltischen oder Huren …«
    »Mit wem hat der Gast, den Sie ans Telefon riefen, telefoniert?« fragte der wortkarge Mann. Jacques rollte mit den dunklen Augen, er war ein Korse.
    »Ich höre doch nicht zu, wenn meine Gäste telefonieren!« rief er entsetzt. »Sir, ich würde nie …«
    »Kein Gesprächsfetzen?«
    »Nein! Die Tür der Telefonkabine schließt lautdicht.«
    »Sie kannten diesen Gast?«
    »Nein. War noch nie hier. Trank auch nur einen Pastis.« Jacques blinzelte mit Neugier im Blick. »Sah nicht aus wie ein schwerer Junge, für den sich das FBI interessiert. Wie man sich täuschen kann …«
    »Danke«, sagte der FBI-Mann und tippte an seinen Hut. »Das war nicht viel.«
    Mit umwölkter Stirn blickte Jacques dem Besucher nach, als dieser das Lokal verließ. Das hätte in die Hosen gehen können, dachte er voll Schreck. Weiß man, ob so ein Kerl nicht sofort losschießt, wenn ihn jemand stellt? Dabei sah er so stinknormal aus …
    Der Mann vom CIA setzte sich in seinen Wagen und telefonierte aus dem Auto mit seiner Dienststelle. »Ischlinski ist wieder zurück zur Botschaft«, sagte er. »Empfing per Telefon eine Nachricht. Kontakt nicht feststellbar. Gebe zurück zu Lenny.«
    In der Zentrale des CIA war man sich jetzt einig, Oberst Ischlinski nicht mehr aus den Augen zu lassen. Wohin seine Aktivitäten auch zielten – sie waren immer zum Nachteil der USA.
    Finley löste sein Versprechen ein: Mit John fuhr er allein in einem Motorboot hinaus zu den Klippen. John lag in einer großen Spezialwanne und hob ab und zu den Kopf, um zu Finley hinüberzublicken, der am Steuer saß und sich alles andere als behaglich fühlte.
    Von seinem Unternehmen hatte er weder zu Rawlings noch zu Helen etwas gesagt. Man hatte ihm das einfach gemacht: Rawlings war nach Fort Lauderdale gefahren, um dort bei einer Karosseriefirma die Zeichnungen für einen neu entwickelten Delphintransportwagen anzusehen, und Helen hatte einen Tag Urlaub genommen und ihren Rabbit in Richtung Miami gesteuert. Dr. David Abraham Clark folgte ihr heimlich, um sich den Knaben anzusehen, der es fertiggebracht hatte, Helens Leben eine andere Richtung zu geben.
    »Wenn er mir nicht paßt«, hatte er zu Rawlings gesagt, »trete ich ihm auf die Füße. Auch wenn's mich gar nichts angeht. Ist der Bursche aber okay, trinken wir einen zusammen! Warum soll Helen nicht auch ihren privaten Spaß haben …«
    So war also niemand da, der gegenüber Finleys Plan Bedenken äußerte. Er trug ganz allein die Verantwortung und hatte jetzt fast Angst vor der eigenen Courage. Denn wenn sich John, die Nummer Zwei hinter Ronny, dem absoluten Star, einfach ins offene Meer absetzte und nicht mehr wiederkam? Das war das Risiko, das Finley jetzt mit dieser Fahrt einging, und dieser Gedanke machte ihn wortkarg. Auch als John hinter ihm in der Wanne mit den Zähnen klapperte, drehte er sich weder um noch sprach er mit ihm.
    Erst, als sie die Klippen erreicht hatten und der Motor abgestellt war, schwang Finley sich auf dem Drehstuhl herum.
    »Alter Knabe, wir sind da. Gleich lass' ich dich raus in den Atlantik, und wenn du mich fertigmachen willst, brauchst du bloß nicht wiederzukommen. Dann bin ich erledigt und kann nach Europa auswandern. Aber ich wage das Abenteuer, weil ich fest daran glaube, daß du ein anständiger Kerl bist.«
    Er ging hinüber zu John, zögerte – doch als er sah, daß John ihn mit weit offenen Augen anblickte, streckte er die Hand aus und streichelte den runden glatten Kopf. Jetzt könnte er zubeißen, dachte Finley für einen Augenblick; das ist ein Moment der Rache.
    Aber John reagierte völlig anders: Er ließ sich streicheln, klapperte mit den Zähnen und stieß aus dem ›Spritzloch‹ einen zirpenden, hohen Ton

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