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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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aufgeschlitzten Reifen. Im Inneren tobten Delphin Harry und seine drei Gefährten in ihrem Plastikbassin. Ihre Nervosität war so groß, daß sie übereinander sprangen und Clark größte Sorge hatte, sie könnten sich gegenseitig verletzen.
    Er redete begütigend auf sie ein, verteilte eine Zusatzportion Fische und überlegte, ob er nicht ein Beruhigungsmittel in die Nahrung geben sollte. Finley kam zu einem kurzen Besuch und hockte sich zu Clark an das Becken.
    »Eine Scheiße, was? Die ganze Truppe ist nervös. Als ob sie es alle wüßten und sich lautlos verständigen könnten. Wie lange wird's bei dir dauern, Abraham?«
    »Keinen Tag, James.«
    »Das ist ein Trost. Mach's gut, Alter.«
    »Du auch!«
    Kurz danach fuhr der Konvoi weiter. Clarks Wagen rollte in die Stadt. Der Highway war wieder frei. Nur der Sheriff hatte Pech: Der Milchfahrer verschwand auf dem Weg zum Polizeioffice, und als die Polizei den Trümmerhaufen noch einmal untersuchte, stellte sie jetzt erst fest, daß er gar nicht beladen war. Der Milchwagen war leer. Noch größer war der Schock für den Sheriff, als ein Anruf beim Sheriff in Monahans ergab, daß es eine Molkerei ›Sandhills Corp.‹ ebensowenig gab wie einen Percy Button – so hatte sich der Fahrer genannt.
    »Da stinkt doch etwas!« schrie der Sheriff und fühlte sich plötzlich sehr unwohl. »Aber aus welcher Ecke stinkt es?«
    Man kann es einem Sheriff in von Texas nicht übelnehmen, daß er in die große Politik nicht eingeweiht war.
    Eine Stunde nach dem Unfall auf dem Highway 10 läutete in der sowjetischen Botschaft in Washington bei Oberst Ischlinski das Telefon.
    Jurij Valentinowitsch war inzwischen nicht untätig gewesen. Zum zweitenmal hatte er verschlüsselt nach Moskau durchgegeben, daß die Amerikaner anscheinend sehr brisantes Material militärischer Art unter dem Deckmantel von Delphinen quer durchs Land transportierten, in dreißig riesigen Spezialwagen mit Polizeischutz. Sicher sei jetzt auch, daß die angeblichen Betreuer der Delphine – Dr. Helen Morero, Dr. Rawlings und Dr. Finley – mit den Personen identisch seien, die man als heimliche Besucher des Weißen Hauses beobachtet und fotografiert habe. Rawlings und Finley seien auch Transportbegleiter, während die Frau in Biscayne Bay zurückgeblieben sei. Alle drei seien Wissenschaftler. Zoologen, Tierpsychologen, Delphinfachleute. – Ischlinski schloß seinen Bericht mit der Bemerkung, dies sei eine sehr geschickte Tarnung eines militärischen Geheimnisses.
    Aus Moskau kam, sehr zur Enttäuschung Jurij Valentinowitschs, keine Antwort. Das heißt: Der Kreml meldete sich anstatt bei Ischlinski bei seinem Vorgesetzten, dem Botschafter. Am Abend des zweiten Tages sagte nämlich der Botschafter zu Ischlinski: »Mein lieber Jurij Valentinowitsch, ein unermüdlicher Arbeiter sind Sie. Denken Sie nicht an ein paar Wochen Ruhe? In Jalta oder in Sotschi? Oder in der würzigen Bergluft Grusiniens? Oder segeln Sie lieber? Der Baikalsee ist ein ideales Wassersportgebiet.«
    »Ich fühle mich sehr rüstig, Genosse«, antwortete Ischlinski mit einem Extrazucken seines Herzens. »Aber wenn es ein Befehl sein sollte …«
    »Nur ein Vorschlag, mein Bester. Nur in der Sorge um Ihre Gesundheit.« Und dann sagte der Botschafter etwas, das Ischlinski alarmierte: »Machen Sie Urlaub in Jalta. Da gibt es ein herrliches Delphinarium, hat man mir berichtet.«
    Mit sorgenvollem Herzen ging Ischlinski in sein Büro zurück und setzte sich in den Sessel. Sie nehmen mich nicht ernst in Moskau, dachte er betroffen. Sie werden über mich lachen. Wann wird General Pawlewski mir telegraphieren: Zurückkommen! Und im GRU werden sie sagen: Der Ischlinski ist erledigt; meldet Delphine als militärische Objekte! Jaja, die kapitalistische Luft in den USA! Die paralysiert die Hirne. War schon zu lange in Washington, der anfällige Jurij Valentinowitsch. Wir werden ihn nach Angola versetzen oder nach Kuba – oder nach Japan, wo jedes Jahr, wenn die Fischschwärme zur Küste kommen, die Delphine zu Tausenden vernichtet werden.
    Ischlinski hob den Hörer ab, als das Telefon läutete, und meldete sich kurz: »Ja?«
    Ein Mann, der einen schrecklichen texanischen Slang sprach, fragte: »Ist dort Alaska?«
    Jurij Valentinowitsch beugte sich vor. Wer dieses Kennwort kannte, hatte Wichtiges zu melden. »Hier Alaska«, rief er.
    »Wir haben ein Schiff«, sagte die Stimme, die jedes Wort breit zerkaute. »Es hat einen Hafen gefunden.«
    Ischlinski spürte,

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