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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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war für mich das Geschäft des Jahres. Randvoll haben sie gezapft. So'n Glück hat man nur einmal. Sie haben mich in einen Wagen hineinblicken lassen – waren das Kerle von Fischen!«
    »Delphine sind keine Fische«, sagte Helen.
    »Was denn sonst, Miß?«
    »Eine Untergattung der Wale.«
    »Und ein Wal ist kein Fisch?«
    »Nein. Ein Säugetier. Wie Sie.«
    Der Tankwart starrte Helen an, als habe sie einen superscharfen Witz erzählt, verzichtete auf eine weitere Unterhaltung, zapfte stumm zu Ende, kassierte das Geld, tippte doppeldeutig beim Abschied an die Stirn und sah ihr dann kopfschüttelnd nach. Typen gibt's! Sah so nett und vernünftig aus und hat doch 'ne Macke.
    Keine zehn Minuten später hielt ein Oldsmobile an der Tanksäule, und ein Mann fragte:
    »Ist hier 'n Delphintransport durchgekommen?«
    »Ja, Sir.« Der Tankwart grinste breit. »Säugetiere wie Sie …«
    »Mach den Tank voll und halt's Maul«, sagte der Mann grob.
    Er steckte sich eine Zigarette an, schlenkerte Arme und Beine und lockerte die Gelenke, ging zur Toilette, kam heraus und gähnte herzhaft.
    Dann fuhr der Mann, den Ischlinski Paco genannt hatte, schnell den Highway hinunter und überholte nach knapp vierzig Minuten Helens hellblauen Rabbit, ohne ihn mehr zu beachten als alle anderen Wagen.

8
    Am Morgen des dritten Tages geschah dann das, was alle befürchtet hatten, auch wenn keiner daran denken wollte: Die Kolonne kam ins Stocken. Bei Fort Stockton in Texas bog ein alter Milchlastwagen, der von Monahans herunterkam, in den Highway Nummer 10 ein und rammte seitlich den Truck, in dem der Delphin Harry und drei seiner Kameraden schwammen. Dr. Clark, der neben dem Bassin in seiner Kabine auf dem Feldbett lag, wurde von dem Aufprall heruntergeschleudert und krachte mit dem Kopf gegen die Wagenwand.
    Weiter geschah nichts, aber es war genug, um den ganzen Konvoi zum Stillstand zu bringen. Bei dem Zusammenstoß war an Clarks Transporter ein Reifen aufgeschlitzt worden, das Blech über den Rädern hatte sich verbogen und blockierte sie.
    Der Fahrer des Milchwagens hatte sich kurz vor dem Zusammenprall aus seinem Führerhaus fallen lassen und stand nun mit zwei Platzwunden an den Armen und mit Staub überzogen neben den Trümmern seines Autos und schrie hysterisch herum.
    »Die Bremsen!« brüllte er heiser. »Ich sehe den Truck, trete drauf – nichts! Gar nichts! Der Kasten fährt lustig weiter. Was sollte ich tun, he? Raus, habe ich mir gesagt, nur raus hier. Hab 'ne junge Frau und zwei Kinder zu Hause. Und ich hab' immer zum Boß gesagt: Wirf den Mistkarren weg. Das ist'n Schrotthaufen. Da fahr' ich nicht mehr mit. Aber was soll man tun? Ich brauch' den Job, ich brauch' die Dollars. Ich schwöre euch: Die Bremsen waren einfach tot. Das wird die Untersuchung klar feststellen. Ich hatte keine Chance mehr …«
    Das Lamentieren war zwar berechtigt, aber es half nicht weiter. Dr. Rawlings kam von der Spitze der Kolonne nach hinten gefahren und besichtigte den Schaden. Dr. Clark hatte ein nasses Handtuch um seinen Kopf gerollt.
    »Alles klar, David?« fragte Rawlings besorgt.
    »Nur eine Beule, Steve.« Dr. Clark winkte ab. »Aber Harry und die anderen Delphine sind aus dem Häuschen. Ihre zarten Gemüter!« Er zeigte auf den Milchwagen, der sich in die Seite des Trucks gebohrt hatte und dort nun wie eine große Klette hing. »Unmöglich, weiterzufahren.«
    »Wir müssen!« sagte Rawlings. »Wir sind in der Zeit sowieso schon zurück.«
    »Was nicht geht, geht nicht, Sir.« Der Fahrer des Spezialwagens, der diese Strecke steuerte, schüttelte den Kopf. Seine beiden anderen Kollegen brüllten auf den Milchfahrer ein, der mit schriller Stimme zurückschrie. »Wir müssen in die Werkstatt. Oder können Sie unsere Delphine umladen?«
    »Nein. Das wird zu eng.« Rawlings ging zu dem Transporter und besichtigte den Schaden. Sofort war der Milchfahrer bei ihm und warf die Arme hoch.
    »Die Bremsen, Sir, die Bremsen! Was sollte ich tun? Ich hab's noch mit der Handbremse versucht, aber auch die ist abgeschliffen. Machen Sie meinen Boß dafür verantwortlich, aber nicht mich. Der haut mir jetzt den Job sowieso um die Ohren.«
    »Schon gut«, sagte Rawlings und schob den klagenden Mann zur Seite. »Keiner wird Ihnen eine Rechnung schicken. Gehen Sie dort zum Wagen 12 und lassen Sie sich Ihre Platzwunden behandeln. Im Wagen 12 ist ein Arzt.«
    Er wartete, bis der Fahrer weggelaufen war, und wandte sich dann zu Clark zurück: »David, mir bleibt keine

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