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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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es
wirklich Phillippe«, versetzte sie. »Aber ich will vorsichtig sein .«
    Tess trat zur Tür und rief:
»Wer ist da ?«
    Corvos Stimme antwortete. Sie
öffnete, und er trat rasch ein. Als er mich sah, blieb er unvermittelt stehen.
    »Guten Abend, Mr. Kane.«
    »Hallo«, erwiderte ich.
    Mit tonloser Stimme erzählte
ihm Tess, was sich zugetragen hatte. Corvo leckte sich die Lippen und nickte in
meine Richtung.
    »Danke, Kane.«
    »Keine Ursache«, entgegnete
ich. »Wie ist Ihr Besuch bei Wong verlaufen ?«
    »Er hat mich abgewimmelt«,
berichtete er. »Er war reizend und freundlich und erklärte mir, daß es nicht
durchführbar sei. Ein Freund von mir in Manila hat ihn empfohlen. Was ist er
überhaupt für ein Zeitgenosse ?«
    »Meinen Sie, daß er zu dieser
Geheimorganisation gehört, zu den >Brüdern der Goldenen Lilie ?< « erkundigte sich Tess.
    »Vielleicht ist er das Haupt
der Organisation«, erwiderte ich. »Vielleicht hat er die beiden berauschten
Banditen hergeschickt, um uns umzubringen, während er mit Corvo verhandelte.
Vielleicht hat er den Mord an Carter organisiert .«
    Corvo schenkte sich etwas zu
trinken ein.
    »Sie haben also unseren
Vorschlag angenommen, Mr. Kane ?«
    »Unter gewissen
Voraussetzungen«, erklärte ich. »Ich besitze eine Dschunke, die uns an Ort und
Stelle bringen wird, außerdem Taucherausrüstungen, die wir ja brauchen, um das Zeug
zu finden. Ich möchte fünftausend Dollar im voraus, um meine Spesen zu decken .«
    »Ich bin damit einverstanden«,
ließ Tess vernehmen.
    Corvo sah sie einen Augenblick
an und richtete dann seine Augen auf mich.
    »Unter den gegebenen Umständen
erscheint das zumutbar, Kane. Ihr Anteil wird hunderttausend Dollar betragen,
wenn wir mit dem Schatz hierher zurückkommen .«
    »Damit bin ich einverstanden«,
sagte ich.
    Er trank sein Glas leer und
steckte sich eine dünne Zigarre an.
    »Dann bleibt nur noch eine
Frage: Wann brechen wir auf ?«
    »Bald«, erwiderte ich. »Je
früher, desto besser. Die >Brüder< wissen von unserem Vorhaben und werden
wahrscheinlich weitere Störversuche unternehmen. Auch die Polizei hat eine
Ahnung und wird uns nicht aus den Augen lassen .«
    »Dann ist es am besten, wenn
wir uns heimlich aus dem Staub machen«, schlug er vor.
    Ich grinste. »Von Hongkong aus?
Unmöglich. Einige chinesische Fischer kennen meine Dschunke bereits, und ich
wette, daß unter ihnen mindestens ein Mitglied der >Goldenen Lilie< ist. Nein,
wir haben nicht die geringste Chance, uns unbemerkt davonzumachen, aber
vielleicht gelingt es uns, sie zu überrumpeln. Ich werde mein Bestes tun.
    Arrangieren Sie alles so, daß
Sie von einer Minute auf die andere starten können .«
    »In Ordnung.« Corvo nickte.
»Wir werden bereit sein .«
    »Ich bringe die Sache ja nicht
gern schon wieder aufs Tapet«, erklärte ich, »aber wie steht es mit meinen
Fünftausend ?«
    »Sie erhalten sie morgen«,
versetzte er kalt. Er sah mich einen Moment an und wandte sich dann an Tess.
»Das wäre also erledigt? Wir übergeben Kane morgen das Geld und warten dann auf
seine Anweisungen .«
    »Ja«, bestätigte sie.
    »Und du wirst keinesfalls die
Tür öffnen, ohne dich vorher zu vergewissern, wer draußen steht ?«
    »Darauf kannst du dich
verlassen, Phillippe .« Sie lächelte.
    »Dann sage ich jetzt gute Nacht .« Er steuerte auf die Tür zu.
    Tess schloß sie hinter ihm und
sperrte ab. Ich hatte mir seinen Abgang zunutze gemacht und mein Glas nochmals
gefüllt.
    »Wissen Sie, Andy«, meinte sie,
als sie wieder zurückkam, »eigentlich könnten Sie doch seelenruhig die
fünftausend Dollar einstecken und dann keinen Finger mehr rühren, nicht wahr ?«
    »Im Prinzip ja«, antwortete
ich.
    »Im Grunde sind wir also
diejenigen, die das ganze Risiko tragen. Wir legen fünftausend Dollar hin, ohne
die geringste Garantie, daß Sie uns zur Kwan-Po-Bucht bringen .«
    »Sie haben mir das Geld noch
nicht gegeben«, versetzte ich.
    »Aber morgen bekommen Sie es«,
entgegnete sie.
    »Bis dahin könnten Sie es sich
immer noch anders überlegen«, erklärte ich. »Nichts kann Sie daran hindern .«
    »Ich glaube, Sie sind
verrückt«, stellte sie gepreßt fest.
    »Vielleicht«, stimmte ich zu.
»Erzählen Sie mir von Corvo .«
    »Was denn?«
    »Ich stelle keine persönlichen
Fragen, wie beispielsweise, ob er Rauschgift nimmt ?«
    »Das ist lächerlich .«
    »Vielleicht handelt er nur
damit .«
    »Phillippe doch nicht.«
    »Sind Sie sicher ?«
    »Natürlich. Wie kommen Sie
darauf

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