Unterwegs: Politische Erinnerungen (German Edition)
Bolschoi-Theater, Moskau, 1956.
Quelle: Vor dem Bolschoi-Theater : NDR / WDR
Auf dem Balkon des Hotel National, Moskau, 1957.
Quelle: Auf dem Balkon des Hotel National : Privatarchiv Gerd Ruge
Boris Pasternak vor seinem Haus in Peredelkino, nach seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband, 1959.
Quelle: Boris Pasternak : picture alliance / akg images
Mit Werner Höfer und Klaus Bölling im Internationalen Frühschoppen , 1957.
Quelle: Mit Werner Höfer und Klaus Bölling : Ullstein-Bild
Mit dem Weltspiegel erhielten die Auslandskorrespondenten der ARD 1963 ihre eigene wöchentliche Sendung. Die beiden oberen Bilder sind Standbilder aus dem Vorspann, darunter im Uhrzeigersinn die beiden Mitbegründer der Sendung, Gerd Ruge und Klaus Bölling, sowie Thilo Koch und Peter Scholl-Latour.
Quelle: Weltspiegel : WDR
Peter Benenson, der Gründer von Amnesty International, 1961.
Quelle: Peter Benenson : picture-alliance / dpa
Der Herausgeber des Spiegel Rudolf Augstein und der stellvertretende Chefredakteur Conrad Ahlers nach der Aufhebung des Haftbefehls gegen Augstein, 1963.
Quelle: Rudolf Augstein und Conrad Ahlers: picture-alliance / dpa
»Dann können Sie ja der CDU beitreten,
Herr Chruschtschow.«
Mit Adenauer in Moskau 1955
Die Zeit der Kriegskorrespondenten war erst einmal zu Ende, nachdem sich die Ost-West-Kriege in Korea und Indochina erschöpft hatten. Die Amerikaner mit ihren Verbündeten waren in Korea aus dem Grabenkrieg nicht mehr herausgekommen. Die Sowjetunion hatte die Chinesen und Nordkoreaner unterstützt, allerdings ohne die Politik der beiden unter Kontrolle zu bringen. Und in Indochina hatten die Amerikaner gegen die Kolonialmacht Frankreich keine Politik durchsetzen können, die von der westlichen Seite gemeinsam gestützt wurde. Sie glaubten nicht mehr an einen Sieg Frankreichs, aber es sollte noch Jahre dauern, bis Washington schließlich auch nicht mehr an einen eigenen Sieg in Vietnam glaubte. Die Kriege in Korea und Vietnam hatten insgesamt weit über eine Million Soldaten das Leben gekostet. Nun setzte sich in Washington und Moskau die Ansicht durch, es sei besser, den Verhandlungsweg zu gehen und eine Lösung zu suchen, die für alle Beteiligten weniger gefährlich und kostspielig wäre.
So begann im Mai 1954 in Genf eine Konferenz zur Zukunft Koreas und Indochinas, an deren Ende eine Vereinbarung stand, die eine friedlich abgegrenzte Koexistenz in geteilten Staaten ermöglichen sollte. Ein ähnlicher Weg hatte sich in Europa ja schon abgezeichnet: An der künstlichen Teilungsgrenze in Deutschland standen sich die Soldaten der NATO und des Warschauer Paktes zwar in Drohhaltung gegenüber, jedoch sorgfältig darauf bedacht, dass aus kleinen Zwischenfällen keine ernsthaften militärischen Zusammenstöße entstanden. Wie da über die Zukunft Koreas und Vietnams verhandelt wurde und mit welchem Ergebnis – das war von größter Wichtigkeit für die Deutschen, die nicht mit am Verhandlungstisch der Genfer Konferenz sitzen durften. Eine kleine Gruppe deutscher Asienexperten und ehemaliger Diplomaten, die in China oder Japan stationiert gewesen waren, bemühte sich gleichwohl, bei den Konferenzteilnehmern inoffiziell Informationen einzuholen. Immerhin gab es Ausweise und Akkreditierungen für ein halbes Dutzend westdeutscher Journalisten – darunter auch ich –, die für einige Tage oder Wochen die Konferenz aus der Nähe verfolgten. Pressekonferenzen waren selten, und anders als heute kamen nicht Dutzende oder Hunderte von Journalisten, sondern allenfalls zehn oder zwanzig, wenn die Pressesprecher mal wieder andeuten wollten, welche Meinungen im Konferenzsaal aufeinandergeprallt waren.
Es war ein angenehmes Korrespondentenleben, der Konkurrenzdruck unter uns Journalisten hielt sich in Grenzen. Da es vormittags fast keine Termine gab, konnte ich für wenig Geld und ohne Sorge, etwas zu verpassen, im Gasthof eines kleinen Örtchens am Genfer See wohnen. Morgens genoss ich den See, und wenn ich nachmittags oder abends in der Stadt war, ging ich manchmal Pizza essen. Das war gerade modern geworden in Europa, und zu einem kleinen Abendessen in der einzigen, brandneuen Pizzeria von Genf konnte man jüngere Diplomaten und natürlich die osteuropäischen Kollegen preiswert einladen. Gute Kontakte konnten auch in Genf nützlich sein, aber besonders wichtig war mir, Verbindungen zu knüpfen und ein wenig Vertrauen bei solchen Kollegen aufzubauen, die ich
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