Unterwirf dich
weiteres, kaum sichtbares Nicken und ein Fingerschnipsen von dem anderen Mann. Rasch stand sie auf, beugte sich vornüber und stützte sich mit den Händen an der Holztäfelung ab. So brauchte er sich nicht die Mühe zu machen, sich zu bücken, und sie würde keine Fingerabdrücke auf der Tapete hinterlassen. Er war ziemlich groß, aber sie richtete ihr Arschloch direkt auf seinen Schwanz. Er musste noch nicht einmal in die Knie gehen. Bevor er jedoch in sie eindrang, beugte er sich vor, ergriff eine große, reife Aprikose aus dem Obstkorb und steckte sie ihr in den Mund. Und während er ihr seinen Schwanz in den Arsch rammte, mahnte er sie, nur ja keine Zahnabdrücke in der Haut der Aprikose zu hinterlassen. Um das Gleichgewicht halten zu können, drückte er ihre Brüste mit seinen großen Händen.
Schließlich war er fertig mit ihr. Sie kniete sich hin und senkte den Kopf, um die völlig unversehrte Aprikose in seine ausgestreckte Hand plumpsen zu lassen. Im Kerzenschein konnte man sehen, dass auf ihren Brüsten große blaue Flecken von seinen Daumen waren, und in ihren langen Wimpern hingen Tränen.
Sie dankte auch dem zweiten Mann, schloss die Knöpfe an seiner Hose und richtete seine Kleidung. Beide Männer warfen Münzen in die Schachtel an ihrem Hals. Dann gingen sie weiter, erneut ins Gespräch vertieft. Der größere der beiden aß die Aprikose.
Nett. Die Tränen, die blauen Flecke und vor allem der höfliche Klang ihrer Stimme, als sie ihnen dankte. Sie blieb auf den Knien und klaubte rasch die Blütenblätter vom Teppich auf. Anschließend musterte sie wie eine gute Hausfrau die Wandtäfelung, um sich zu vergewissern, dass sie keine Fingerabdrücke hinterlassen hatte. Beinahe unbewusst glitt meine Hand in meine Tasche, um ihr auch eine Münze zu geben.
In diesem Moment spürte ich eine Hand auf meinem Arm.
»Bezahl sie ruhig«, sagte eine amüsierte Stimme. »Diese kleine Szene war sicherlich ein paar Münzen wert. Aber sie muss sich jetzt die Haare richten. Und der Caterer braucht das Obst am Bufett.«
Stephanie blickte auf, und auch ich drehte mich erschrocken um. Es war Madame Roget, sehr elegant in einem kirschroten Seidenkaftan. Sie hatte Diamantenstecker an den Ohren und trug zahlreiche Ringe an ihren schlanken Händen. Ihre runden schwarzen Augen blickten heiter, fast fröhlich. Ist das nicht ein Spaß, schien sie zu sagen. Ich liebe Partys. Dabei lag ihre Hand die ganze Zeit über besitzergreifend auf meinem Arm.
Ich steckte Stephanie einen Chip in die Schachtel. Ihr klares »Danke, Jonathan« wurde vom Klimpern der Münze begleitet. Bildete ich es mir ein, oder zuckten ihre Mundwinkel ein wenig? Kurz war das Grübchen in ihrer Wange zu sehen, und ihre blauvioletten Augen funkelten mutwillig unter ihren feuchten Wimpern. »Und vielen Dank, Madame«, fügte sie hinzu, als sie sich mit einer fließenden Bewegung erhob, den Obstkorb aufnahm und den Flur entlangging.
Ich blickte ihr nach. Und als ich mich schon fragte, wie offensichtlich wohl meine Erektion war, sagte Madame Roget: »Und ich brauche dich , damit du mit mir Liebe machen kannst.«
»Danke, Madame«, sagte ich wie Stephanies Echo.
»Und darf ich dich auch Jonathan nennen?«, fragte sie, als sie mich durch das Gewirr von Fluren und Zimmern führte. Sie sah glücklich und hungrig aus. Sie wirkte vertraut – wie eine Freundin meiner Mutter. Ihr langer zarter Hals und ihre schlanken Handgelenke ließen darauf schließen, dass sie sich meistens ausschließlich von Perrier und Papayas ernährte. Aber ihre Gesten, ihre herzliche Vorfreude und ihre geile Selbstbefriedigung ließen sie eher wie eine Gourmande der Belle Epoque wirken, die sich daranmacht, eine gebratene Wachtel zu verzehren.
»Natürlich«, antwortete ich. Ich wartete darauf, dass auch sie mir anbot, sie beim Vornamen zu nennen. Aber mein Warten nahm ein jähes Ende.
»Ich wollte immer schon den Jungen kennen lernen, zu dem Kate bei jeder Gelegenheit gefahren ist«, fuhr sie fort.
Ich murmelte etwas davon, dass ich schon lange kein Junge mehr war. Madame ignorierte es und schenkte uns zwei Gläser Rotwein ein.
Es sah aus wie in einem Bühnenbild des Rosenkavaliers . Überall waren Gold und Spitze, Damast und Wandteppiche. Ein riesiges Messingbett beherrschte den Raum wie ein übergroßer Vogelkäfig oder ein Segelschiff mit geblähten Spitzensegeln. Ich setzte mich in einen Lehnsessel und sah ihr zu, wie sie ihre Kleider ablegte. Sie hatte lange Muskeln und
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