Unterwirf dich
nicht umgeschnallt hatte, auf den Hintern. »Glaub nicht, dass du uns reinlegen kannst.«
Nein, das glaubte ich nicht. Sie hatte ja Recht. Ich konnte meine Kehle durchaus noch ein bisschen weiter öffnen. Wenn ich es ernsthaft versuchte, brauchte ich mich auch nicht zu übergeben. Der Latexschaft drang in Tiefen meiner Kehle vor, die noch niemand jemals berührt hatte. Tränen traten mir in die Augen, aber ich lutschte an diesem Schwanz, als hinge mein Leben davon ab. Ich hatte Angst und war verwirrt. Ich meine, ich wusste ja, dass ich nicht ihr Liebling war, aber dieses Verhalten sah Sylvie und Stephanie gar nicht ähnlich – eher ihren bösen Zwillingen. Mir kam es vor, als sähe ich die dunkle Seite des Mondes. Dann verbanden sie mir die Augen mit einer dicken schwarzen Samtbinde, und ich konnte nichts mehr sehen.
Eine Hand packte den Ring hinten an meinem Kragen (»der Kragen sieht blöd aus«, hörte ich eine von ihnen höhnisch sagen) und zerrte mich zu einem der Betten. Ich schlug mir die Schienbeine an, als ich daraufkrabbelte und mich auf die Matratze kniete. Und ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich spürte, dass jemand Fett in mein Arschloch rieb.
Sie fickten mich abwechselnd – mal langsamer, mal schneller –, schlugen auf meine Brüste, kniffen in meine Nippel und gaben von Zeit zu Zeit trockene Kommentare über mein Aussehen und meine Performance ab. »Na, das kann sie ja ganz gut.« Ich glaube, es war Stephanie, die das widerstrebend feststellte. Von Sylvie kam ein gekichertes »Das sollte sie auch, sonst verliere ich jeden Respekt vor Jonathan«. Sie probierten verschiedene Schwänze aus, kommentierten diejenigen, die am exotischsten waren, und kicherten darüber, wie sie damit aussahen. Sie küssten und streichelten auch einander, glaube ich, obwohl ich es nur hören konnte. Ich begann zu weinen – es war schmerzhaft, und es war auch erregend. Als meine Tränen die Augenbinde tränkten, merkte ich aber, dass ich weinte, weil ich einsam war. Ich wollte, dass eine von ihnen mich streichelte oder küsste.
Das taten sie natürlich nicht. Sie ließen mich auf dem Bett knien und zogen sich auf eins der anderen Betten zurück, wo ich sie hörte, wie sie einander küssten und streichelten und kichernd miteinander spielten. Dann hörte ich tiefes Stöhnen, und ich nahm an, dass sie ihre Dildos abgelegt hatten und sich gegenseitig leckten. Schließlich schrien sie auf, dann ertönten leise zufriedene Seufzer.
Und sie flüsterten miteinander. »Oh, na ja, das hat sie ganz gut gemacht«, und: »Du kannst ihr eigentlich nicht vorwerfen, dass sie gewonnen hat.« Mysteriöser war die Bemerkung: »Sie wird sowieso wahrscheinlich keinen einfachen Nachmittag haben«, und dann einige Sätze, die ich nicht verstehen konnte, bis Stephanie mir schließlich zurief: »Wenn du willst, kannst du zu uns ins Bett kommen.«
Ich riss mir die Augenbinde ab. Hastig sprang ich zu ihnen ins Bett, und es war wundervoll, von ihnen berührt und geküsst zu werden. »Erlaubt Kate euch, dass ihr euch liebt?«, fragte ich.
Stephanie lachte. »Na ja«, sagte sie, »nicht immer. Aber als Belohnung schon. Sylvie war gestern Abend so elend, weil du gewonnen hast. Wir haben niemals damit gerechnet. Niemand hat damit gerechnet.« Ich schon, aber ich hielt den Mund, schließlich wollte ich es mir nicht noch einmal mit ihnen verderben.
Sie fuhr fort: »Außerdem sagt Kate, es sei so ein Männerding, dass der Sklave seine Sexualität nicht ausleben darf. Wir finden, dass es doch wirklich genug davon gibt. Also – wir haben nie ein Problem damit.«
Und Sylvie fügte hinzu: »Randy auch nicht.«
Sie kicherten, und ich stimmte in ihr Lachen ein. Die bösen Zwillinge waren verschwunden, ich wälzte mich im Bett mit Marcia Brady und Laurie Partridge. Es war lustig und albern, aber es machte auf jeden Fall Spaß. Danach duschten wir uns und trockneten uns gegenseitig den Rücken ab. Wir manikürten einander, was eine ernsthafte Angelegenheit war, weil die Fingernägel kurz und die Ecken seidenglatt sein mussten. Ein Hausmädchen – ein Teil des Personals hatte zum gemieteten Haus gehört – brachte uns Mittagessen, kleine Schüsseln mit Futter und Wasser. Sie sah furchtbar ängstlich aus und traute sich kaum, die Schüsseln auf den Boden zu stellen, wie Steve ihr sicher wohl aufgetragen hatte. Hastig huschte sie wieder aus dem Zimmer.
Das Essen war vollwertig und reizlos wie jedes Essen, das ich bisher bekommen hatte.
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