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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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Geburtstagsgeschenk konnte ich verkraften, dachte ich. Es war schon ein ziemlicher Überraschungsakt. Aber es ergab irgendwie Sinn, dass sie wollte, dass er mich hatte – in ihrem Haus, wo sie ein Auge darauf haben konnte. Er macht sie glücklich. Und sie will, dass er auch glücklich ist. Obwohl sie wahrscheinlich auch einige nicht so glückliche Momente gehabt haben mochte, als sie darauf gewartet hat, dass er endlich zu Kreuze gekrochen war. Aber das hatte er ja schließlich getan. Ich musste jedoch zugeben, dass ich das Arrangement noch nicht ganz verstand.
    Aber ich musste ja auch nicht alles auf einmal verstehen. Was ich wirklich verstehen musste, war die Tatsache, dass alles arrangiert werden konnte. Ich dachte daran, wie Kates Fuß sich zwischen meine Oberschenkel geschoben hatte, wie ihre Finger an den Riemen meiner Trense zogen, ihre Aufmerksamkeit, als Sylvie meine Brüste mit der kleinen Peitsche bestraft hatte.
    Und ich dachte an die Szene, als die O das erste Mal nach Roissy kommt und eines der Mädchen sie fragt, ob ihr Liebhaber sie hierhergebracht habe. Ja, sagt die O, und das Mädchen antwortet, da hätte sie aber Glück, weil sie dann viel härter mit ihr umspringe. Und wenn du vom Geliebten der Chefin gebracht wurdest, wie hart werden sie dann wohl – wird sie – zu dir sein?
    Ich beschloss, lieber eine Frage zu stellen.
    »Aber, Jonathan, wie sollen denn diese Dinge geregelt werden? Ich meine, der Vertrag und mein … äh … Preis? Der Verkauf findet ja nicht auf einer Auktion statt.«
    Er lachte. »Über deinen Preis brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
    Er wird auf jeden Fall hoch sein«, fügte er hinzu. »Annie ist äußerst geachtet, und schließlich hast du dich in diesen Rennen und Wettkämpfen gut geschlagen.«
    Entscheidend war jedoch vor allem, dass Kate mich für ihn kaufte, denn Sklaven, die zwischen einem Liebespaar ausgetauscht wurden, galten als extrem wertvoll.
    »Du wirst die Papiere, die Brewer ausgestellt hat, zu lesen bekommen. Natürlich müssen wir noch den Feinschliff machen. Und du musst ins System eingespeichert werden.«
    Er meinte das neue Online-Informationssystem der Gesellschaft. Es war mittlerweile installiert, und ich würde vermessen, untersucht, gefilmt und fotografiert werden, damit ich in der Datenbank exakt klassifiziert und dargestellt werden konnte.
    Ja, dachte ich, wie auch immer. Und dann weiteten sich meine Augen, weil eine Idee in meinem Kopf Form annahm.
    Er nickte, erfreut darüber, dass ich interessiert zu sein schien. »Es ist sehr beeindruckend. Vor allem die Informationsdichte ist erstaunlich. Es gibt natürlich viele Statistiken, aber auch grafische Darstellungen und Film-Clips. Ich glaube, du warst auch schon zu sehen. Hast du mir nicht gesagt, dass sie dich gefilmt haben, als du dieses erste Rennen gewonnen hast? Die Grafiken nehmen natürlich viel Platz ein – ein Bild online verbraucht mehr Speicherplatz als tausend Wörter. Am schwersten war es jedoch, das Sicherheitssystem aufzubauen. Und wir hatten in gewisser Weise noch Glück, weil letzten Sommer ein Hacker eingedrungen ist und uns die Schwachpunkte unserer Version aufgezeigt hat. Er fand einen kleinen Virus, und es dauerte lange, es zu reparieren.«
    Hm …, dachte ich.
    »Nun, wahrscheinlich hätten wir die Auktion und die Daten des Rennens noch gar nicht hochladen sollen«, sagte er. »Der Hacker hat sich etwa eine Stunde im System aufgehalten und sich anscheinend gründlich umgeschaut. Vermutlich hat er sich einen runtergeholt. Keine Ahnung, wer es war. Leute, die etwas davon verstehen, waren sehr beeindruckt, wie geschickt er es angestellt hat. Man nimmt an, dass er seine Spuren vollständig hätte verwischen können, es aber wahrscheinlich nicht gewollt hat. Er wollte irgendjemanden wissen lassen, dass er da gewesen war. Entschuldigung – er oder sie hätte ich sagen müssen.«
    Ich lächelte über seine politisch korrekte Ausdrucksweise. Aber es war bestimmt ein Er, dachte ich. Das weiß ich … und ich überlegte schon, ob ich es ihm sagen sollte … Aber Jonathan kann doch sicher in meinem Gesicht lesen, dachte ich, und er wird wissen wollen, was ich ihm nicht erzähle.
    Er sah mich jedoch gar nicht an, sondern war immer noch weit weg, im Land seiner Erzählung. Dann riss er sich zusammen und warf mir einen entschuldigenden Blick zu.
    »Es war interessant zu sehen, wie so etwas zusammengestellt wird«, sagte er achselzuckend. »Kate und mir hat es Spaß gemacht, ein

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